Forum Einträge



Für mich ist Trocken-bleiben keine Routine.
Mi 16 Jun 2021 16:40

Ich arbeite ständig an mir, damit ich nicht die Fehler mache, die mich früher oder später wieder zum Saufen gebracht haben.
Außerdem besuche ich neben diesem Forum eine Selbsthilfegruppe.
Ich suche mir Menschen, mit denen ich über meine Probleme reden kann.
Wenn's mal eng wird, stelle ich mir die Frage: was würde passieren, wenn ich jetzt trinke?....
Es ist keine Schande krank zu sein.
Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

Gruß Christa S..


Stefan....
Di 15 Jun 2021 18:11
Ich habe die Funktion von Alkohol als Gefühlsregulierer sehr oft genutzt.

Ich erinnere mich an das Gefühl der Leichtigkeit, das entstand beim Trinken der ersten Schlucke, „einfach so“ vergnügt, ohne äußeren Anlass. Und ich erinnere mich auch an das Gefühl der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, das entstand, wenn ich weiter trank. Ebenfalls einfach so, ohne äußeren Anlass. Ich dachte, das sind meine Gefühle. Und fühlte mich ausgeliefert. Abhängig.

Heute, ein paar (wenige) trockene Jahre später, sind meine Emotionen ganz anders. Fühlen sich ganz anders an. Das ist jetzt wieder nur meine eigene Hirnchemie, ohne die Zugabe von Alkohol. Das ist viel weniger extrem. Und oft vermischt, dass eine mit dem anderen. Aber es fühlt sich so ... echt an. Wenn ich mich jetzt dabei „erwische“, wie ich mich gerade über etwas freue, dann denke ich „Ach guck an, DAS magst du also.“ Meine Gefühle zeigen mir, wie ich bin. Sind ein Weg, mich kennenzulernen. Und dadurch fühle ich mich gestärkt.


Nur Empfehlungen keine Vorschriften
Di 15 Jun 2021 17:27

Von der Wichtigkeit vergleiche die Erste Tradition mit dem Ersten Schritt. Das in diesem Zusammenhang oft benutzte das Bild von dem Rettungsboot, in dem wir AA z.B. als Gruppe sitzen, trifft nach meiner Meinung die Situation sehr gut. Wir können nur gemeinsam genesen (gerettet werden), wenn wir das Fortbestehen der Gruppe sichern, wenn jeder für sich auf Macht Spielchen verzichtet, wenn sich jeder bemüht von sich zu reden, wenn er den anderen AA so lässt wie er ist, ohne den Versuch zu unternehmen ihn ändern zu wollen, wenn wir tatsächlich Erfahrung Kraft und Hoffnung gleichberechtigt miteinander teilen. Die Gruppe sehe ich als die Keimzelle der gesamten Gemeinschaft an. Sehen wir im Andersdenkenten einen Feind, der mit allen Mitteln bekämpft, oder besiegt werden muss, oder können wir ihm jemand sehen der auf Grund seines bisherigen AA-Lebens andere Erfahrung gemacht hat? Wir dürfen nicht außer acht lassen, dass ein Gedanke oder Plan von jedem oder von überall herkommen kann und Fortschritt fast immer durch eine Reihe dienlicher Kompromisse kommen kann meint Bill in den Konzepten.

Wolfgang


Zum sechsten Schritt
Mi 9 Jun 2021 10:06

Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.

Mit der Aufforderung habe ich manche Schwierigkeit, seit ich die Schritte in unserem AA-Programm kenne und versuche, danach mein Leben auszurichten. Denn mir ist völlig klar, der 6. Schritt ist kein Bittgebet nach der Formel: Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm! Er ist im Gegenteil eine Herausforderung an mich, meine Charakterlichen Eigenschaften zu betrachten, mich ihnen zu stellen. Und mir ist sehr bewusst, etwas muss ich schon selber dazu tun, und wenn es erst mal nur die Erkenntnis ist, etwas läuft falsch bei mir, in meinen Leben. Diese besondere Eigenschaft, mein Charakter, wurde mir gegeben um Fehler zu erkennen. Mit meinem Charakter muss ich ein Leben lang auskommen. Sind es gute Eigenschaften kein Problem, schwierig wird es bei störenden Verhalten, wenn ich mir selbst und andere im Wege stehe. Jeder hat so allerlei mitbekommen für sein Leben, Charaktereigenschaften, die ihn nach vorwärtsbringen, aber auch Eigenschaften die ihn nur bremsen. Der alles entscheidende Wendepunkt in meinem Leben waren die Kapitulation vor dem Alkohol und die vielen Meetings in unserer Gemeinschaft. Hier lernte ich wieder leben, einen Blick auf mich selbst zu werfen, und eine für mich neue Achtsamkeit. Aber Fehler, die in Zusammenhang mit meinem Charakter stehen, versuche ich zu erkennen und zu vermeiden. Wobei es oftmals noch immer beim Versuch bleibt, aber solange ich bereit bin, mich mit meinen Fehlern auseinanderzusetzen, bin ich auf einen guten Weg. Und ein ständiger Begleiter ist mir der Gelassenheitsspruch.
Gott gebe mir die Gelassenheit: mit diesen Worten kann ich meist die richtige Entscheidung treffen.

Lg. Hans wünsche G24h


Baustein meiner Trockenheit
Di 8 Jun 2021 6:59

Hallo, auch ich weiß ich muss das erste Glas stehen lassen. Mal ein bisschen trinken, kann ich nicht. Ich kenne genug Schilderungen, das nach kurzer Zeit, wieder das alte Pensum erreicht wird. Das werde ich nicht riskieren und ich will auch nicht an dem Zeug krepieren. Mit Demut muss ich mich meiner Sucht stellen. Auch wir haben keinen Alkohol im Haus. Ich habe heute veranlasst, dass ich morgen ein Telefonat mit meiner Therapeutin führen werde. Diese Gespräche habe ich sehr schätzen gelernt und sind ein fester Baustein meiner Trockenheit. Mit dem Begriff "lauern" schrieb ich bildlich, klar muss man selber wieder aktiv wieder zu Flasche greifen und ich möchte trotzdem bei dieser Formulierung bleiben. Hiermit soll bewusst werden, dass der Alkohol uns das gesamte Leben begleitet. Ich erlaube mir den Hinweis, dass ich sehr genau weiß was das Suchtgedächtnis ist und was im Kopf passiert ist, als ich noch getrunken habe. Ich trinke schon seit längerem überwiegend zuckerfreie Getränke geht gut. So.....jetzt mache ich mal eine Auszeit und mache etwas, was mir Freude bereitet.
G24ST. Jürgen


Der 6. Schritt
Fr 4 Jun 2021 21:11
Natürlich hat sich mein Leben bzw mein Verhalten meinen Mitmenschen gegenüber nach dem Aufören des Trinkens massiv verändert. Da sind schon viele Fehler verschwunden. Die Veränderung zum Guten oder Besseren ist eine Große. Sicher wird man nicht perfekt, keine Frage - aber trotzdem wird man ein eher angenehmer Zeitgenosse. Das Herausfinden aus dem angeborenen und später anerlerntem Verhalten bzw das Umgehen mit Gefühlen, welche mich zum Trinken brachten, ist ein langwieriges Unterfangen und wird teilweise auch nicht ganz gelingen, weil man ja sowieso nicht perfekt werden kann - vielleicht auch gar nicht sein möchte.
Es liegt an mir, wie ich insbesonders mit mir persönlich umgehe, und natürlich auch mit anderen. Man merkt ja eh sofort, wenn man etwas falsch gemacht hat. Man spürt das sofort, und heute bin ich in der Lage, das auch anzusprechen und zu sagen, es tut mir leid, war nicht so gemeint usw. Auch muß ich noch lernen, gut zu mir selbst zu sein, nicht alles auf die Waage legen, und tagelang über etwas grübeln, was man vielleicht falsch gesagt oder getan hat - das rede ich mir oft ein, mache mir viel zu viel Gedanken darüber, und in Wirklichkeit interessiert es niemanden. Da frage ich mich schon, weshalb ich mich selbst dann damit quäle.
Aber grundsätzlich habe ich ein schönes, erfülltes, zufriedenes, was auch immer, jedenfalls ein gutes Leben und bin auch sehr dankbar dafür.
Die Beziehung zu mir und meinen Mitmenschen hat sich schon sehr positiv verändert. Ob da Gott diese Charakterfehler beseitigt hat - ich weiß es nicht - jedenfalls ist mir eine große Veränderung gelungen, zu meinem Vorteil und zum Nutzen meiner Mitmenschen.
LG Gerhard



Der 6.) Schritt wie ich ihn sehe !
Di 1 Jun 2021 17:26


Ich war völlig bereit, alle meine Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.

Bin ich wirklich bereit alle meine Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen??? Das ist hier die große Frage. Wenn ich wieder einmal körperlich, geistig und seelisch am Boden war, da hatte ich Gott gebeten (gebettelt) mich von meinen Qualen zu befreien. Sobald ich mich besser fühlte, bat ich dann auch noch mich vom sinnlosen trinken zu befreien, oder hatte ich alle guten Vorsätze wieder vergessen und trank munter weiter. Erst als ich wieder meinen Tiefpunkt erreicht hatte, war ich kurz bereit, das erste Glas Alkohol stehen zu lassen und ich bat Gott (wie ich ihn heute verstehe) mir zu helfen. Durch eine gründliche und furchtlose Inventur habe ich in mir so viele Fehler entdeckt: Selbstmitleid, Kritiksucht, Unehrlichkeit, Gereiztheit, Ärger über die Anderen und noch vieles mehr. Jetzt muss ich mich fragen ob ich wirklich bereit bin diese Fehler von Gott beseitigen zu lassen, an denen ich eine Sauf zeit lang gehangen bin. Bin ich wirklich bereit ein neues unbeschwertes Leben aufzubauen, weil mein altes nichts mehr taugte. Solange ich getrunken hatte wollte ich die Probleme gar nicht wahrhaben, jetzt aber stand ich ohnmächtig vor einen großen Trümmerhaufen. Nun stehe ich wieder vor einer Entscheidung: Will ich es allein mit meinen eigenen Willen diese Fehler beseitigen oder will ich mit Hilfe der Höheren Macht (wie ich sie heute verstehe) probieren. Es steht mir frei, niemand zwingt mich dazu eine Höhere Macht in Anspruch zu nehmen. Also die Entscheidung wie es so schön heißt liegt bei mir selber.

Lg. Hans wünsche G24h


Fünf Sterne
Di 1 Jun 2021 12:44


Ein tolles Alkohol-Forum ist das!
Ein Alkoholsucht-Forum im Internet ist eine gute Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Im Vordergrund steht dabei, Tipps zu bekommen, Fragen zu stellen und zu spüren, dass man nicht allein ist. Ein gutes Alkohol-Forum ist eingebettet in einer Webseite, die auch viele Informationen über die Sucht, über Alkohol und vor allem über Hilfsangebote bereitstellt.

Florian




Trocken bleiben / Routine.
So 30 Mai 2021 16:45

Für mich ist Trocken-bleiben keine Routine.
Ich arbeite ständig an mir, damit ich nicht die Fehler mache, die mich früher oder später wieder zum Saufen gebracht haben. Außerdem besuche ich neben diesem Forum eine Selbsthilfegruppe. Ich suche mir Menschen, mit denen ich über meine Probleme reden kann.
Wenn's mal eng wird, stelle ich mir die Frage: was würde passieren, wenn ich jetzt trinke?

Es ist keine Schande krank zu sein.
Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

Lg. Stefan


Ich schreib mal ein paar Zeilen.
Sa 29 Mai 2021 12:53

Das Leben nach dem Alkohol
Das Leben nach dem Alkohol, auch wenn´s erst knapp 4 Jahre sind, ist auch nicht leicht, nicht ohne Sorgen und Probleme.
Hat mir aber auch keiner versprochen, ich mir selbst auch nicht, aber es ist schöner, "freier" und ich weiß wo ich nie wieder hinwill.
Dafür muss ich aber etwas tun, ich habe es die letzten Monate vernachlässigt, bin in keine reale Gruppe gegangen und hier habe ich als Zaungast immer nur mal reingeguckt und gelesen.
Ich "höre" da auf die Länger Trockene und auf mein Gefühl, und das sagt mir das es fast schon unheimlich ist wie wenig ich in letzter Zeit an mich in Sachen Alkohol gedacht habe, wie selbstverständlich ich es hinnehme Probleme zu haben und sie zu lösen, ohne jeglichen Gedanken an Alkohol
Sei es auch nur: früher hättest du dir erstmal eine Flasche geholt.
Ich möchte nicht überheblich, oder nachlässig werden, und darum bin ich wieder hier.

Lg. Christa S.



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