Forum Einträge



Antwort an Anna
Fr 27 Aug 2021 7:27

Vielen Dank für diesen Einblick in Dein Leben, Du machst mir sehr viel
Mut damit. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen das es auch Familiär
bald wieder bergauf geht. Schreib dir weiter alles von der Seele, wir helfen dir deine Sorgen loszuwerden.
Bis bald Lg. Rosa


Ich stecke im emotionalen Karussell… AL-ANON
Do 26 Aug 2021 12:18

Ich stecke im emotionalen Karussell…
Erleichtert, da der Entzug durch ist und die Anschlusstherapie läuft. Erleichtert für ihn, erleichtert für mich. Dennoch er ist mir dermaßen fremd. Wo ist der Mann hin in den ich mich so verliebt habe?
Da ist aktuell nur noch so wenig Emotion seinerseits. Der Umgang zwischen uns wie Bekannte. Wir sehen uns wenig bis gar nicht. Haben zwar täglich Kontakt…in der einen Woche nähern wir uns, in der nächsten sind wir meilenweit voneinander entfernt. Er fühlt sich leer, sagt selbst, er ist momentan nicht er. Ich weiß nicht was richtig und was falsch ist/wäre.
Kennt das jemand von euch? Was passiert mit ihm gerade? Hat jemand Ähnliches erlebt und kann mir sagen, an der Hoffnung festzuhalten, dass er zu sich zurückfindet und wir uns wiederfinden (neu), macht Sinn?! Mein Kopf, meine Seele und mein Herz sprechen derzeit zwei unterschiedliche Sprachen. Er war mir noch nie so fremd. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, er verhält sich absichtlich „so“, damit ich gehe…Vielleicht hat ein Betroffener Ähnliches erlebt und kann mir mal einen kleinen Einblick geben, was aktuell in ihm vorgehen mag? Ich möchte verstehen, was gerade passiert.

Dennoch bin ich unglaublich stolz, dass er seinen Weg geht und das bisher „trocken“. Fragen über Fragen…es tut alles so unfassbar weh. Stelle mir selbst die Frage, ob ich mir selbst etwas vorgemacht habe…aber dann
Lese ich alte Briefe und Nachrichten…es herrschte so viel Vertrauen, so viel Liebe…davon ist aktuell nichts mehr vorhanden. Zwischendrin mal wieder…und dann wieder futsch. Ich will es verstehen bitte um Antworten von Angehörigen.

Lg. Rosa


Hallo Anna!
Di 24 Aug 2021 14:56

Was du schreibst, ist im Grunde auch meine Lebensgeschichte.

Auch ich war sehr verzweifelt, Ratlos und am Ende meiner Kräfte. Ich musste Hilflos zusehen wie mein Partner immer mehr dem Alkohol verfiel. Alles bitten, schimpfen, drohen war zwecklos, der Alkohol war immer stärker. Er ist Willensschwach, liebt uns nicht mehr. so war mein denken. In AL-ANON durfte ich lernen das Alkoholismus eine Krankheit ist. Ich sah zum ersten mal das es mehr Angehörige gab.
Da hörte ich auch zum ersten Mal:

DU BIST NICHT SCHULD AM TRINKEN DEINES PARTNERS!

Und was so wichtig für mich war, du bist nicht alleine. Zum ersten Mal wurde ich verstanden was ich erlebte, und dachte alle haben dasselbe durchlebt. Ich bin trotz Wiederstand meines Partners ins Meeting gegangen. Dort durfte ich so viel lernen, meine Sorgen teilen und im 12 Schritte Programm arbeiten. Ich begriff, dass ich für mich was tun musste. Durch mein verändertes Verhalten änderte sich auch zu Hause manches zum Besseren.
Es waren die Steinchen zur Trockenheit, wie mein Partner heute sagt.
Es gibt keine Hoffnungslosen Fälle- nur Menschen ohne Hoffnung.
Liebe Anna, ich wünsche Dir viel Hoffnung, und Mut zur Veränderung.
Mit Hilfe von Al-Anon einen Tag nach dem anderen.

Alles Gute Traudi AL-ANON


Verzweifelte Familie
Mo 23 Aug 2021 15:54
Ich gehöre zu der Familie die verzweifelt zuhause nach dem richtigen sucht.
Wie kann ich helfen das er sieht das er immer mehr und mehr dem Alkohol verfällt .
Ich liebe meinem Mann und doch verzweifelt ich daran in zu verlieren.
Er sieht sein Problem noch nicht und ich mache in seinen Augen alles falsch .
Es tut weh zu zusehen wie unsere Ehe deswegen scheitert . Ich hab ihm dieses Gott versprechen gegeben in Guten wie in schlechten Zeiten dazu stehe ich auch heute noch. Nur hilft uns das alles nicht weiter wenn er weiter trinkt. Da ist das Leben von einem Moment auf den anderen wieder ganz anders und ich kann nichts mehr recht machen . Die Momente der Klarheit werden immer weniger und der Gesprächsstoff natürlich auch weil ich mich immer mehr zurück ziehe um mich selbst zu schützen. Ich bin für ihn da und das gerne nur ich weis nicht mehr wie. Ich weis nicht ob ich mich jetzt richtig ausdrücke wie es mir geht als Angehörige.
Ich bin traurig und hilflos zugleich zu sehen zu müssen wie er immer weiter in seine Krankheit schlittert und ich nichts tun kann weil er es einfach nicht sehen will.

Danke das ich mir das einfach mal von der Seele schreiben konnte. Lg Anna


Einen Neuen Mut machen.
Mo 23 Aug 2021 15:53

Obwohl ich schon so lange zu den AA-Meetings gehe, konnte ich gerade heute einem „Neuen“ Mut machen, mit Hilfe von AA seine Sucht zu bekämpfen. Jeder geht dabei ja seinen eigenen persönlichen Weg und doch gibt es Leitsätze bei AA, an denen sich eine Orientierung lohnt. Ich selbst habe offensichtlich einen eisernen Willen zum Durchhalten entwickelt, aber für viele ist anfänglich die Reduzierung des eigenen Vorsatzes darauf, auf den Alkohol nur für den heutigen Tag, also für 24 Stunden, zu verzichten, hilfreich. Anstatt dem Alkohol für alle Zeiten abzuschwören oder sich Sorgen zu machen, ob man morgen auch noch trocken bleiben kann, konzentrieren sich Alkoholiker bei AA darauf, jetzt und heute nicht zu trinken. Es heißt: „Lass in den nächsten 24 Stunden das erste Glas stehen“, was dann ja automatisch bedeutet, dass es auch kein zweites oder drittes gibt! Man hatte mir auch empfohlen, regelmäßig und möglichst einmal in der Woche in ein AA-Meeting zu gehen, um mit anderen trockenen Alkoholikern in Verbindung zu bleiben und so immer im Zeit Fenster von 24 Stunden zu denken. Mir persönlich reicht ein wöchentlicher Besuch, aber ich denke, bei extremen Alkohol- und Entzugsproblemen ist der zweimalige Besuch äußerst sinnvoll. Für mich war es anfänglich nicht vorstellbar, für den Rest meines Lebens auf Alkohol zu verzichten.

Lg. Hans G24h


Kurz und knapp:
Mo 23 Aug 2021 5:53


Ich mache mir ständig bewusst, dass sich beim nächsten Glas genau wieder dort anfange wo ich aufgehört habe. Nach zahlreichen Selbstversuchen (Trinkpausen) zuvor weiß ich, dass es so ist. Und so dermaßen erbärmlich (psychisch) wie damals möchte ich mich nie wieder fühlen. Für mich ist Trocken-bleiben keine Routine.
Ich arbeite ständig an mir, damit ich nicht die Fehler mache, die mich früher oder später wieder zum Saufen gebracht haben. Außerdem besuche ich neben diesem Forum eine Selbsthilfegruppe. Ich suche mir Menschen, mit denen ich über meine Probleme reden kann.
Wenn's mal eng wird, stelle ich mir die Frage: was würde passieren, wenn ich jetzt trinke?

LG. Toni


Die Botschaft heimbringen
Mo 23 Aug 2021 5:43

Können wir die gleiche Liebe und Toleranz, die wir für die AA­Gruppe empfinden, unseren verzweifelten Familien entgegenbringen?

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 106/107

Meine Familie leidet unter den Auswirkungen meiner Krankheit. Sie so zu lieben und anzunehmen, wie sie sind – genau wie ich AA-Freunde liebe und annehme – fördert die Wiederkehr von Liebe, Toleranz und Harmonie in mein Leben. Die üblichen Umgangsformen zu beachten und die Grenzen anderer Menschen zu respektieren sind notwendige Übungen in allen Bereichen meines Lebens.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 1993 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.


Zum geraden Weg
Do 19 Aug 2021 7:14

Ich sehe den geraden Weg für mich auch als aufrechten klaren Weg. Vorbei sind die Zeiten der faulen Kompromisse. Dieses Jahr habe ich einiges für mich geraderücken können und es macht mich durchaus zufrieden zu sehen, dass es weniger Aufwand ist, einfach das Richtige zu tun. Auch ist es schön zu sehen, dass ich gemachte Fehler auch wieder korrigieren kann. Wenn ich ehrlich im Umgang mit mir bin, dann ist es wie ein Gedanke, der vom inneren ins äußere geht. Früher konnte ich wenig mit dem Spruch anfangen, dass man das anzieht, was man selber wirklich will. Jetzt weiß ich, was damit gemeint ist.

Lg. Hans G24h


Es gibt keinen geraden Weg
Do 19 Aug 2021 6:53

Meine Erfahrung ist es gibt keinen geraden Weg.
Es gibt immer wieder Kurven, Berge oder Hindernisse die zu überwinden sind. Das Ziel einen geraden Weg zu gehen der einfach nach vorne geht habe ich inzwischen nicht mehr. Denn das Leben ist nicht so, für keinen Menschen, egal ob der Angehöriger, oder trockener Alkoholiker der aus einem ganz normalen Umfeld kommt. Es gibt einen klaren Weg zu gehen und nicht mehr in den Nebel rein in dem ich mich nicht mehr orientieren kann, das ist mir wichtig, und wenn, dann such ich ganz schnell wieder den Weg aus dem Nebel raus um wieder klar zu sehen.

Lg. Stefan



Der gerade Weg - mein gerader Weg.
Do 19 Aug 2021 6:40


Am Anfang dieses Weges stand erst einmal die Trennung. Ohne Loslösung von meinem Alkohol, alten Mustern und Menschen, die mir nicht guttaten, konnte nichts Neues entstehen. Natürlich taten sich für mich zuerst unendliche Löcher auf. Aber nicht das Loslassen tat weh - das krampfhafte Festhalten schmerzte. Das Wissen, wenn ich an meinem Alkohol und alten Leben festhalte, es mich früher oder später zerstören wird. Als ich dies Begriff, konnte ich loslassen und das Ergebnis war: ich fiel nicht. Denn mit der unbändigen Kraft, mit der ich mich an meinem Alkohol festhalten konnte, mit genau dieser Kraft konnte ich die ersten Schritte für meinen geraden Weg finden. Anfangs noch sehr holprig, aber mit der Zeit fand ich immer mehr Selbstvertrauen.

Das spannende daran - ich wachse, ich lerne, mache Fehler und Rückschritte. Aber alles mit klarem Geist.

Eine wichtige Erfahrung für mich war die Kapitulation. Ich stand vor einer riesen Mauer und es gab mal kein Hintertürchen oder Umweg - ich war in meiner Sackgasse angekommen. Je mehr ich konsumierte, desto mehr rannte ich mit dem Kopf vor diese Mauer. Immer wieder und wieder, bis ich nicht mehr konnte und merkte, dass die Mauer keinen Kratzer hatte, ich aber bereits viele Verletzungen davongetragen hatte. Das war der Tag, an dem ich trocken werden konnte.

Wolfgang



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