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Zitiert aus dem Buch: Wie Bill es sieht 31. März
Fr 31 Mär 2023 16:34

Einsamkeit verschwindet

Alkoholiker werden fast ausnahmslos von der Einsamkeit zermürbt. Selbst damals, als unser Trinken noch nicht so schlimm war und die Leute uns noch nicht mieden, litten wir alle unter dem Gefühl des Nicht-Dazugehörens. Wir waren entweder schüchtern und wagten uns nicht an andere ran, oder wir gehörten zu den lauten, guten Typen, die ständig vergeblich Beachtung und Verbrüderung suchten. Immer stand eine unsichtbare Mauer dazwischen, die wir nicht überspringen konnten.

Das war ein Grund, weshalb wir dem Alkohol zusprachen. Doch selbst Bacchus hinterging uns; wir waren am Ende geschlagen und in schrecklicher Einsamkeit.
*

In der Gemeinschaft A.A. bekommt das Leben einen neuen Sinn. Du siehst Menschen gesund werden, siehst sie anderen helfen, du siehst die Einsamkeit verschwinden, siehst eine Gemeinschaft wachsen, du hast eine Menge Freunde – das sind Erfahrungen, die du dir nicht entgehen lassen solltest.

Auszüge aus den Schriften des Mitbegründers der Anonymen Alkoholiker
Lg.Hans g24h






Ein Blick nach innen
Fr 31 Mär 2023 16:27

Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 39
Der Vierte Schritt ist ein energisches und gewissenhaftes Bestreben zu entdecken, welche offenen Posten wir hatten und haben. Ich möchte genau herausfinden, wie, wann und wo meine natürlichen Wünsche mich in die Irre geführt haben. Ich möchte das Elend voll und ganz sehen, das dadurch bei anderen und mir verursacht wurde. Indem ich meine emotionalen Fehlbildungen aufdecke, kann ich mich aufmachen, sie zu korrigieren. Ohne bereitwilligen und steten Einsatz kann es kaum Nüchternheit und Zufriedenheit für mich geben. Um widersprüchliche Gefühle aufzulösen, muss ich ein starkes und hilfreiches Gespür für mich selbst haben. Diese Erkenntnis kommt nicht über Nacht und Selbsterkenntnis ist für niemanden von Dauer. Jeder hat die Fähigkeit zu Wachstum und Selbsterkenntnis, wenn er sich nur ehrlich mit der Wirklichkeit auseinandersetzt. Wenn ich Problemen nicht aus dem Weg gehe, sondern sie direkt angehe, und jedes Mal versuche, sie zu lösen, werden sie immer weniger und weniger.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg.Hans


Betraute Diener
Mi 29 Mär 2023 6:58

Sie sind betraute Diener. Sie haben manchmal die undankbare Aufgabe, die nebensächlichsten Arbeiten in der Gruppe zu verrichten.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 128
In „Alexis Sorbas“ beschreibt Nikos Kazantzakis eine Begegnung seiner Hauptfigur mit einem alten Mann, der gerade mit Hingabe einen Baum pflanzt. „Was tust du da?“, fragt Sorbas. Der alte Mann antwortet: „Das siehst du doch, mein Sohn, ich pflanze einen Baum.“ „Aber warum pflanzt du einen Baum?“, fragt Sorbas. „Du wirst ihn ohnehin nicht mehr sehen können, wenn er Früchte trägt.“ Und der alte Mann antwortet: „Ich, mein Sohn, lebe, als ob ich niemals sterben würde.“ Diese Antwort entlockt Sorbas ein schwaches Lächeln, und im Weggehen ruft er mit einer Spur von Ironie aus: „Eigenartig! Ich lebe, als ob ich morgen sterben würde.“ Als Mitglied der Anonymen Alkoholiker habe ich erfahren, dass das Dritte Vermächtnis der fruchtbare Boden ist, in den ich den Baum meiner Nüchternheit pflanzen soll. Die Früchte, die ich ernte, sind wundervoll: Friede, Sicherheit, Verständnis, je 24 Stunden immerwährender Erfüllung und mit Seelenruhe der Stimme meines Gewissens lauschen können, die still zu mir spricht: Du brauchst am Dienst nicht krampfhaft festzuhalten. Es gibt noch andere, die pflanzen und ernten müssen.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans


Einen anderen Alkoholiker helfen.
Mo 27 Mär 2023 18:00

In A.A. stellen wir fest, dass wir uns - weil wir Alkoholiker sind - auf ganz einzigartige Weise nützlich machen können. Indem wir nämlich anderen Alkoholikern da helfen, wo das vielleicht jemandem ohne unsere Erfahrung mit Alkohol nicht gelingen wird. Das macht uns in der Tat auf ganz besondere Art brauchbar. Wir Anonymen Alkoholiker sind insofern einmalig, als wir die eigene größte Niederlage, das eigene Versagen und die eigene Krankheit dazu nutzen, um anderen beizustehen. Wir, die wir selbst durch die Mühle gedreht worden sind, können also anderen Alkoholikern am ehesten helfen.
Lg. Hans


Was ich unter dem Tiefpunkt verstehe.
Mi 22 Mär 2023 18:16

Als ich noch heimlich trank, und jemand mich fragte, ob ich getrunken hätte, log ich in der Regel. Für mich bedeutete dieses "Nein" noch viel mehr als nur die Antwort auf die Frage, ob ich getrunken hätte; ich antwortete gleichzeitig auf die Frage, "bist du ein erbärmlicher, willensschwacher, schlechter Mensch, der es nicht wert ist, geliebt zu werden?" - und das Nein fühlte sich auch auf diese Frage wie eine Lüge an. Denn nicht nur hatte ich getrunken, ich war auch ein wertloser Mensch. So war das bei mir im Hirn verknüpft. Das ist Teil meiner Krankheit, das weiß ich jetzt. Und es ist so perfide, weil der Weg zur Genesung damit beginnt, den letzten Rest dieser falschen Selbstachtung über Bord zu schmeißen, die sich darauf gründet, andere und sich selbst über das Trinken zu belügen.
Das ist, glaube ich, für mich persönlich das, was ich unter dem Tiefpunkt verstehe. Loslassen, woran ich mich noch klammere. Trotz der wahnsinnig großen Angst, die damit verbunden ist.

Lg. Nina / München


Kein Kampf mehr
Mi 22 Mär 2023 7:42

Wir haben aufgehört, gegen alles und jeden zu kämpfen – selbst gegen den Alkohol.

Anonyme Alkoholiker, S. 98
Nachdem mich AA gefunden hatte, dachte ich, ich wäre da, um zu kämpfen, und AA könnte mir die Kraft geben, die ich brauchte, um den Alkohol zu besiegen. Wenn ich einmal in diesem Kampf gesiegt hätte, wer weiß, wie viel andere Schlachten ich noch gewinnen könnte. Dennoch müsste ich stark sein. Alle meine bisherigen Erfahrungen im Leben hatten das bewiesen. Heute brauche ich nicht mehr zu kämpfen oder meinen Willen durchzusetzen. Wenn ich die Zwölf Schritte lebe und meine Höhere Macht die eigentliche Arbeit tun lasse, verschwindet mein Alkoholproblem von selbst. Meine anderen Probleme im Leben sind auch keine Kämpfe mehr. Ich muss nur noch fragen, ob das Hinnehmen oder Ändern notwendig ist. Es ist nicht mein, sondern sein Wille, der getan werden muss.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans


Gedanken über Alkohol
Mo 20 Mär 2023 13:47

Sobald wir uns in Gedanken eine Weile mit Alkohol beschäftigen, besteht die Gefahr, dass wir einen Rückfall haben. Deshalb müssen wir uns jeden Gedanken daran sofort aus dem Kopf schlagen und umgehend durch klares, nüchternes Denken ersetzen. Vergiss nie, dass Alkohol Gift für dich ist. Denke daran, dass du nie wieder normal trinken kannst. Denke dran, dass es nie und nimmer beim ersten Glas bleibt und du früher oder später wieder betrunken sein wirst. Denk' an all die üblen Folgen deines früheren Trinkens. Zähl' dir jeden Grund auf, den A.A. dir vermittelt hat, damit du nicht trinkst. Stopf dich voll bis obenhin mit solch warnenden, realistischen Gedanken.
Lg. Hans g24h


Zu einen Weg durchs Leben
Mi 15 Mär 2023 17:05
Die großen Klassiker in allen Traditionen waren bestrebt, den Menschen einen Schlüssel zu einem inneren Verständnis zu geben, zu einen Weg durchs Leben. So auch unsere Traditionen der Anonymen Alkoholiker, wenn wir versuchen den vorgegebenen Weg in unserem Programm zu verlassen kommen wir unweigerlich ins Schleudern.
Auch bei den 12 Schritten, Betroffen ist einer, der aus irgendeinem Grund den nächsten Schritt nicht tun kann, wie er ihn ursprünglich tun sollte. Etwas macht ihn stutzig und lässt ihn erschrecken zum Beispiel vor seiner Inventur. Aber es braucht einfach seine Zeit bis der Betroffene bereit ist zur totalen Lebensumkehr und seinen Irrweg zu verlassen. Machen wir uns nichts vor: Wir haben nicht unendlich viel Zeit und wissen alle nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt. Verschieben wir nicht die Schritte zur Freiheit auf irgendwann. Jede Stunde kann ich beginnen mit der UMKEHR und einen für mich befreienden Weg zu beschreiten.
Lg. Hans g24h


Der Schlussstein
Di 14 Mär 2023 15:13

Er ist der Chef – und wir handeln in seinem Auftrag. Er ist der Vater – und wir sind seine Kinder. Die meisten guten Ideen sind einfach. Und diese Auffassung war der Schlussstein des neuen Triumphbogens, durch den hindurch wir zur Freiheit gelangten.

Anonyme Alkoholiker, S. 72
Ein Schlussstein ist ein keilförmiges Bauteil am höchsten Punkt eines Bogens, das die anderen Teile zusammenhält. Die „anderen Teile“ sind der Erste Schritt, der Zweite Schritt, und der Vierte bis Zwölfte Schritt. Das hört sich etwa so an, als wäre der Dritte Schritt der wichtigste, als hingen die anderen elf von ihm als Stütze ab. In Wirklichkeit ist der Dritte Schritt jedoch nur einer der Zwölf. Er ist der Schlussstein; wenn aber die anderen elf Steine weder Basis noch Rundung bilden, gibt das mit oder ohne Schlussstein keinen Bogen. Durch tägliche Arbeit in allen Zwölf Schritten werde ich erkennen, dass dieser Triumphbogen darauf wartet, mich zu einem weiteren Tag in Freiheit schreiten zu lassen.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans


Kapitel 5: Wie es funktioniert (B.B. Seite 67-69)
Di 7 Mär 2023 14:27

Selten haben wir jemanden gesehen, der gescheitert ist, obwohl er unseren Weg gewissenhaft gegangen war. Nicht zur Genesung gelangen diejenigen, die sich nicht ganz in dieses einfache Programm einbringen können oder wollen. Meist sind es Männer und Frauen, die aus ihrer Veranlagung heraus sich selbst gegenüber nicht ehrlich sein können. Solche Unglücklichen gibt es. Es ist nicht ihre Schuld. Es scheint, als seien sie so geboren. Sie sind von Natur aus nicht in der Lage eine Lebensweise anzunehmen und für sich zu entwickeln, die eine absolute Ehrlichkeit verlangt. Ihre Genesungschancen liegen unter dem Durchschnitt. Darüber hinaus gibt es auch Menschen die unter ernsten Störungen in ihrem Denken und Fühlen leiden. Dennoch genesen viele von ihnen, wenn sie die Fähigkeit haben ehrlich zu sein.

Unsere Lebensgeschichten offenbaren, wie wir waren, was geschah und wie wir heute sind. Wenn Sie sich darüber klar geworden sind, dass Sie das haben wollen, was wir heute besitzen, und wenn Sie willens sind, den ganzen Weg zu gehen, um es zu bekommen, dann sind Sie auch bereit, dafür gewisse Schritte zu tun. Vor manchen scheuten wir zurück. Wir dachten, wir könnten einen bequemeren Weg finden. Aber das ging nicht. Ernsthaft und eindringlich bitten wir Sie, von Anfang an furchtlos und gründlich zu sein. Einige von uns hatten versucht, an alten Vorstellungen festzuhalten: Das Resultat war gleich Null, bis wir kapitulierten. Denken Sie daran, dass wir es mit Alkohol zu tun haben - Er ist verschlagen, trügerisch, mächtig! Ohne Hilfe ist es viel zu schwer für uns. Aber es gibt Einen, der alle Kraft hat - Und das ist Gott. Mögen Sie Ihn jetzt finden! Halbe Sachen nützten uns nichts. Wir standen am Wendepunkt. Hingebungsvoll baten wir Ihn um seinen Schutz und seine Hilfe.
LG: Hans



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