Forum Einträge



Erinnerung an die Anfangszeit an Hans
Di 23 Nov 2021 13:48

Es sind Menschen wie Du, die mir von Anfang an den Mut gegeben haben, auf meinem Weg zu bleiben und durchzuhalten. Mir stand in den ersten Wochen staunend der Mund offen, wenn ich Alkoholiker erzählen hörte, die über viele Jahre trocken sind und dabei glücklich und zufrieden leben. Das hat mir in der Zeit, als mir noch völlig schleierhaft war, wie ich es schaffen soll, ohne den Alkohol zu leben, sehr viel Kraft gegeben. Und auch gegenwärtig, wenn die wohl unvermeidlichen Tiefs kommen, bin ich von Herzen dankbar, dass ich mich an "alte Hasen" wenden kann, die das alles kennen und verstehen und mir immer wieder vormachen. ES GEHT!!

Bleibt gesund Friedl


Nur zwei Sünden
Mo 22 Nov 2021 7:21

und da gibt es nur zwei Sünden; die erste ist, das Wachstum eines anderen menschlichen Wesens zu beeinträchtigen, und die zweite, das eigene Wachsen zu stören.

Alcoholics Anonymous, 3. Ed. p. 542

Glück ist ein äußerst flüchtiger Zustand. Wie oft enthalten meine „Gebete“ für andere „verdeckte“ Bitten für meine eigenen Pläne? Wie oft ist meine Suche nach dem Glück ein Hindernis im Weg der Entwicklung eines anderen Menschen, oder auch für mich? Durch Demut und Akzeptanz wachsen zu wollen, bringt Schwierigkeiten mit sich, die nicht gerade gut, heilsam und lebenswichtig erscheinen. Doch im Rückblick kann ich erkennen, dass Schmerzen, Straucheln und Rückschläge mir sicherlich zum Fortschreiten im Programm und zur Gelassenheit verholfen haben. Ich bitte meine Höhere Macht um Hilfe, dass ich die Entwicklung eines Freundes oder meine eigene heute nicht beeinträchtige.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 1993 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.


Ein Sicherheitsnetz
Mi 17 Nov 2021 18:27


Wir alle machen ohne Ausnahme Zeiten durch, in denen wir nur mit größter Willensanstrengung beten können. ... Wenn das der Fall ist, sollten wir nicht zu negativ über uns denken. Sobald wir können, sollten wir wieder zu beten versuchen und das tun, was nach unserer Erfahrung gut für uns ist.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 100

Manchmal schreie ich, stampfe mit dem Fuß auf und drehe meiner Höheren Macht den Rücken zu. Dann sagt mir meine Krankheit, dass ich ein Versager bin und dass ich mich sicherlich betrinken werde, wenn ich weiter wütend bleibe. In solchen Anfällen von Verbohrtheit habe ich das Gefühl, über einen Abgrund zu rutschen und mich nur mit einer Hand festzuhalten. Das obige Zitat ist dann mein Sicherheitsnetz, weil es mich drängt, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, so zum Beispiel liebevoll und geduldig mit mir umzugehen. Es gibt mir die Gewissheit, dass meine Höhere Macht so lange wartet, bis ich es wieder riskiere, mich fallen zu lassen, im Netz zu landen und zu beten.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 1993 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.


Ich bin für mich verantwortlich und niemand anders.
Mo 15 Nov 2021 7:01


Wenn ich mir die Geschichten und die Leute dahinter anschaue, dann fällt mir auf, dass die jenigen welche rückfällig geworden sind, oft die Schuld bei den anderen suchen. sei es, dass Arbeitsfeld, die Familie, die Freunden welche nicht so mitgespielt haben wie sie es sich gewünscht hätten. Bei denen die es bis jetzt geschafft haben, sieht es im Umfeld manches mal nicht viel besser aus, aber sie haben gelernt nicht zu jammern und das was sie ändern konnten, haben sie geändert und welches nicht, gelernt es zu akzeptieren. Unterstützung ist sicher gut, aber ändern muss man es schon selber.
Eine Selbsthilfegruppe, ist nur so gut, wie ich das gelernte auch selber umsetzen will. Die Lebensgeschichte kann erklären wieso und warum ich in den Alkohol abgerutscht bin aber entschuldigen kann ich dies damit nicht. Nicht jeder welcher eine schwere Jugend, eine schwierige Ehe oder sonst was erlebt wird zum Alkoholiker. Ich bin nicht gegen die Aufarbeitung des vergangenes um daraus für die Zukunft zu lernen, aber dagegen sich hinter dem vergangenen zu verstecken und zu entschuldigen. Ich denke vielen würde es gut tun aus der Opferrolle rauszuspringen und die Verantwortung für das geschehene anzunehmen, nicht um in Schuldgefühlen zu verkriechen, sondern um auch die Verantwortung für das kommende Leben zu übernehmen.

Lg. Hans g24h bleibt gesund.


Hallo Maria
Sa 13 Nov 2021 19:57
Der Alkoholiker hört erst auf zu trinken, wenn er seinen absoluten Tiefpunkt erreicht hat. Dieser Tiefpunkt ist relativ und liegt bei jedem Alkoholiker wo anders. Erst wenn es dem Alkoholiker bewußt wird, daß er sein Leben so nicht mehr meistern kann, dann kann es zur Umkehr kommen. Dazu gehört auch, daß die Angehörigen jegliche Unterstützungen, welche das Trinken ermöglichen, absolut einstellen und unterbinden. Ihm muß klar werden, daß er keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten hat. Erst dann kann er zur Einsicht kommen, ob er den abstinenten Weg einschlagen will. Ob er es dann schafft, ist eine weitere Frage, und es ist ein langer Weg, aus dem Tal der Tränen, mit vielen Hindernissen, Abwegen, Umwegen. Erst eine über Jahre andauernde Veränderung wird es ihm ermöglichen, nicht mehr den Alkohol im Mittelpunkt seiner Interessen zu haben.
Ich selber habe es mir anfangs nicht vorstellen können, jemals vom Alkohol loszukommen. Nunmehr nach Jahren spielt der Alkohol keine Rolle mehr in meinem Leben, bin zufrieden und es geht mir gut. Natürlich läuft das Leben nicht immer rund, aber das sind für mich keine Gründe mehr zu trinken. Mittlerweile weiß ich auch, daß nicht die Anderen Schuld hatten an meiner Trinkerei, sondern ich selbst. Die Menschen sind halt mal so wie sie sind, und sie werden nicht anders, wenn ich mich besaufe.
Nochmals - der Weg ist nicht einfach, aber er ist begehbar, und das Ziel ist es wert. Viele aus unserer Gemeinschaft sind ihn schon gegangen, und haben das Ziel erreicht, wenige aber auch nicht.
Ganz Liebe Grüße und alles Gute wünscht Dir Gerhard


Hallo Maria
Sa 13 Nov 2021 7:29
Im Grunde ist deine Haltung völlig richtig.
Er muss sein Leben in den Griff bekommen. Andere können für ihn nicht trocken werden.
Du kannst ihm dabei nicht helfen. Den Weg zum Entzug, die Therapie, alles das kennt er ja schon.

Erst wenn er merkt, dass ihn keiner mehr stützt, wenn er trinkt, besteht die Möglichkeit, dass er auch aktiv wird.
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht)

Lg. Karin AL-Anon


Hallo ihr Lieben,
Sa 13 Nov 2021 7:22

vielen Dank schon mal für Eure Antworten.
Ich bin echt dankbar für eure Meinungen, das macht mir vieles leichter und bestärkt mich darin, dass ich richtig gehandelt habe. Er ist jetzt im Übrigen wieder bei seinen Eltern und möchte dort einen Entzug machen.
Er sagt, dass er nach wie vor künftig abstinent sein will. Einmal hat er einen Entzug übrigens bei seinen Eltern schon geschafft. Mal sehen, wie es diesmal läuft.
Ich habe nach wie vor keinen Kontakt zu ihm, weil ich mich schützen muss und habe seinem Vater gesagt, dass ich frühestens wieder mit Kontakt haben werde, wenn er absolut nüchtern ist. Ich habe mir überlegt, dass er es erst über einen längeren Zeitraum bei seinen Eltern beweisen muss, dass er trocken bleibt, falls er es überhaupt schafft. So wären noch nicht alle Türen komplett zugeschlagen.

Wie ist Eure Meinung hierzu?

vielen Dank Maria


Hallo Maria wir haben Tel.
Sa 13 Nov 2021 7:15

willkommen im Forum.

Ich bin nun keine Angehörige, sondern Alkoholikerin. Aber ich denke, es ist nie zu spät, etwas zu ändern. Eine Abstinenz ist ein wertvolles Ziel, egal wie lange man getrunken hat oder wie alt man ist.
Nun scheint dein Partner aber Probleme zu haben, seinen Entschluss durchzusetzen. Er bekommt Hilfe, die er nicht annimmt. Er wird sogar zum Entzug gefahren, aber er verlässt die Klinik. Ich glaube nicht, dass du da etwas für ihn tun kannst. Er selbst muss die nötigen Schritte gehen.
Im Moment kannst du nur versuchen, Abstand zu halten und dein Leben so gestalten, dass es dir gut geht.

Viel Kraft nur nicht aufgeben.

Gruß Sonja


Al-Anon Meeting für Angehörige
Fr 12 Nov 2021 17:41
Liebe Maria,
ich habe gerade deinen Eintrag gelesen. Ich bin Andrea erwachsenes Kind eines Alkoholikers und seit ca. 1 ½ Jahren bei Al-Anon . Auch mein Vater war nicht immer Alkoholiker, die Krankheit hat sich mit den Jahren verschlechtert, vom Missbrauch zur Sucht. Er versucht immer wieder vom Alkohol wegzukommen, hat sich AA angeschlossen und wird aber nach kurzen trockenen Phasen immer wieder rückfällig und verleugnet sein Problem. Wenn er nüchtern ist verspricht er alles und ich glaube, er weiß es im Unterbewusstsein schon, dass es mir in solchen Zeiten dann nicht gut geht.
Ich war mit meinen Nerven oft am Ende und bin dann über AA zur Al-Anon Familiengruppe in Stadl-Paura gekommen. Al-Anon ist eine weltweit anerkannte Selbsthilfegruppe für Menschen, deren Leben durch das Trinken eines anderen beeinträchtigt wird. Dazu zählen alle Personen aus dem Umfeld sei es Partner, Kinder, Freunde, Verwandte. Es leiden alle unter den Folgen der Sucht.
Ich habe es nicht bereut, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Der regelmäßige Besuch der Gruppen hilft einem wieder zu sich selber zu finden und man kann sich mit Personen die das gleiche Problem haben austauschen.
Al-Anon hat nur ein Anliegen: den Familien von Alkoholikern zu helfen. Dies geschieht dadurch, dass wir selbst die 12 Schritte praktizieren.
Da du ja schon den Weg zur Homepage der AA in Stadl-Paura gefunden hast, findest du unter – Termine und Neues – auch die Meeting Zeiten von Al-Anon Stadl-Paura wir treffen uns im Gruppenraum des Pfarrheimes neben der Evangelischen Kirche jede gerade Woche am Freitag im Monat von 18.00 bis 19.30. auf der offiziellen Homepage www.al-anon.at findest du auch aus anderen Gebieten die Termine der Meetings. Du bist überall herzlich willkommen!
Die offizielle Al-Anon Tel.Nr. ist 0676-9388856.
Unter den Meeting Zeiten findest du auch die Telefonnummern von Hans und Renate von AA, du kannst auch mit einen von den beiden Kontakt aufnehmen. Solltest du mit mir telefonieren wollen, kannst du meine Telefonnummer bei Hans oder Renate erfragen.
Die Kontakte sind unverbindlich, die Anonymität jedes einzelnen bleibt gewahrt. Ich wünsche dir viel Kraft , es wären schön wenn du den Weg zu uns finden würdest.

Liebe Grüße
Andrea Al-Anon


Angehörige Hilfe erbeten !
Fr 12 Nov 2021 8:25

Ich habe mich heute Nachmittag hier angemeldet, gelesen habe ich schon länger hier. Ich möchte erstmals auch keinen Roman schreiben und mich kurzfassen.

Zu meiner Situation - ich bin seit 32 (!) Jahren mit einem Alkoholiker verheiratet. Jetzt habe ich den Entschluss gefasst und werde mich trennen und nichts kann mich mehr aufhalten. Natürlich hat er nicht immer getrunken sonst wäre ich schon längst weg aber in den letzten Jahren war es unerträglich geworden. Ich habe nur eine Wahl - entweder ich gehe - oder ich bleibe und gehe zugrunde. Es wäre schön, wenn ich mich hier austauschen könnte ich denke hier bin ich richtig und werde verstanden.

Viele Grüße Maria



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