Ein Sicherheitsnetz
Wir alle machen ohne Ausnahme Zeiten durch, in denen wir nur mit größter Willensanstrengung beten können. ... Wenn das der Fall ist, sollten wir nicht zu negativ über uns denken. Sobald wir können, sollten wir wieder zu beten versuchen und das tun, was nach unserer Erfahrung gut für uns ist.
Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 100
Manchmal schreie ich, stampfe mit dem Fuß auf und drehe meiner Höheren Macht den Rücken zu. Dann sagt mir meine Krankheit, dass ich ein Versager bin und dass ich mich sicherlich betrinken werde, wenn ich weiter wütend bleibe. In diesen Momenten des Eigensinns habe ich das Gefühl, über einen Abgrund zu rutschen und mich nur mit einer Hand festzuhalten. Das obige Zitat ist dann mein Sicherheitsnetz, weil es mich drängt, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, so zum Beispiel liebevoll und geduldig mit mir umzugehen. Es gibt mir die Gewissheit, dass meine Höhere Macht so lange wartet, bis ich es wieder riskiere, mich fallen zu lassen, im Netz zu landen und zu beten.
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans G24h
Zum besseren Leben
Kaum einer von uns schätzte die Selbsterforschung, den Abbau unseres Stolzes, die Beichte unserer Charakterfehler, so wie es die Schritte empfehlen. Doch wir sahen, dass das Programm anderen tatsächlich half. Wir begannen zu glauben - aus der Hoffnungslosigkeit heraus, in der wir lebten. Als wir von denen, die das Problem gelöst hatten, angesprochen wurden, blieb uns nichts weiter zu tun, als die Kiste mit dem geistigen Rüstzeug aufzuheben, die vor unseren Füßen lag.
*Alle A.A. – Traditionen gehen davon aus, dass unsere Gemeinschaft nicht ohne Fehler ist. Wir geben zu, dass wir auch als Gemeinschaft Schwächen haben und dass diese uns ständig bedrohen. Unsere Traditionen sind Wegweiser für besseres Arbeiten und Leben, sie bedeuten für den Bestand und die Harmonie der Gruppen das, was die Zwölf Schritte der A.A. für die Nüchternheit und den inneren Frieden jedes Einzelnen bedeuten.
Lg. Hans G24h
„Sponsor“ (engl. = Vertrauter, Förderer, Unterstützer)
Sponsorschaft bedeutet ganz einfach: Ein Alkoholiker, der bereits einige Fortschritte im 12 Schritte-Genesungsprogramm gemacht hat, teilt seine Erfahrungen ständig und ganz individuell mit einem anderen Alkoholiker, der versucht, durch die Anonymen Alkoholiker nüchtern zu werden, oder seine Nüchternheit zu behalten. Sponsorschaft ist Dienst im Zwölften Schritt, aber auch die beständige Verantwortung, einem Neuling bei der Suche nach einem für ihn passenden Lebensweg ohne Alkohol zu helfen. Ein Sponsor ist ganz einfach ein nüchterner Alkoholiker, der dem Neuen hilft, ein Problem zu lösen: wie er trocken bleibt und nüchtern wird Auch wenn wir schon viele trockene Jahre hinter uns haben, können wir noch gewinnen, wenn wir einen AA-Freund bitten, unser Sponsor zu sein. Vielleicht fühlen wir uns unbehaglich, sind unzufrieden, oder unser Gefühlsleben ist nicht in Ordnung, weil wir vergessen haben, dass das AA-Programm nicht nur die Freiheit vom Alkohol, sondern eine völlig neue Art zu leben anbietet. Mit Hilfe eines Sponsors werden wir das 12 Schritte-Programm voll ausnutzen, unsere Haltung ändern und Freude an unserer Nüchternheit erlangen.
Auszug aus der Broschüre „Verantwortung“-Fragen und Antworten zur Sponsorschaft mit Genehmigung der AA World Service, Inc.
Lg. Hans G24h
Ja, endlich habe ich in meinen Leben ein Werkzeug gefunden, das wirklich funktioniert. Es war früher mein Problem, dass ich gewusst habe, wie ich mit meinen Leben zurechtkommen sollte. Alle diese Situationen haben mich einfach überfordert. Da habe ich versucht, diese mit Alkohol zu lösen. Das hat alles nicht funktioniert. Heute habe ich mit dem Programm endlich eine volle Werkzeugkiste mit funktionierenden Werkzeugen. Und in der AA-Literatur ist der Zugang und Umgang mit diesen Werkzeugen. Das Blaue Buch ist gelebte Erfahrung die immer wieder weitergegeben wurde. Da kann ich mir abschauen, wie ein trockenes Leben funktioniert. Nur ein klein wenig muss ich schon selber beitragen, wenn ich möchte das es mir im heutigen Leben besser geht.
Meinen Vater sein Spruch war immer:
Es fliegen keinen die gebratenen Tauben in den offenen Mund. Werkzeuge sind da um in die Hand genommen zu werden.
Lg. Hans G24h
Den Blick nach außen richten
Besonders bitten wir darum, von Eigenwillen frei zu bleiben und hüten uns auch davor, nur für uns selbst etwas zu erbitten. Das können wir allenfalls, wenn dadurch anderen geholfen wird. Aber wir vermeiden es, selbstsüchtig für unsere eigenen Ziele zu beten.
Anonyme Alkoholiker, S. 101
Als noch trinkender Alkoholiker ließ ich Selbstsucht zügellos in meinem Leben überhandnehmen. Ich war so sehr meinem Trinken und anderen selbstsüchtigen Angewohnheiten verhaftet, dass andere Menschen und moralische Prinzipien erst an zweiter Stelle kamen. Wenn ich heute eher für das Wohl anderer als für meine eigennützigen Ziele bete, übe ich mich darin, alte selbstsüchtige Neigungen abzulegen; darum sorge ich für meine Gefährten und bereite mich auf den Tag vor, an dem von mir verlangt werden wird, von allen irdischen Bindungen zu lassen.
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten
Lg. Hans
Wir haben gelernt, dass wir in unserem tiefsten Inneren rückhaltlos zugeben mussten, Alkoholiker zu sein. Das ist der erste Schritt zur Genesung.
Der Wahn, dass wir wie andere sind oder je wieder werden könnten, muss zerschlagen werden. Wir Alkoholiker sind Männer und Frauen, die die Fähigkeit verloren haben, kontrolliert zu trinken. Wir wissen, dass kein Alkoholiker jemals wieder kontrolliert trinken kann. Wir alle durchlebten Zeiten, in denen wir meinten, die Kontrolle wiedererlangt zu haben. Auf solche meistens kurzen Intervalle folgte unweigerlich ein noch größerer Kontrollverlust, der nach einiger Zeit zu einem erbärmlichen, unfassbaren Verfall führte. Bei uns gibt es keinen Zweifel, dass Alkoholiker wie wir in der Gewalt einer fortschreitenden Krankheit sind, die immer schlimmer wird, aber niemals besser. Wir sind wie Menschen, die ihre Beine verloren haben; ihnen wachsen niemals neue. Genauso wenig scheint es irgendeine Art der Behandlung zu geben, die aus Alkoholikern „Normalverbraucher“ macht. Wir haben jede Möglichkeit der Heilung erprobt, die man sich nur vorstellen kann. In einigen Fällen gab es eine kurzzeitige Besserung, der immer ein noch schlimmerer Rückfall folgte. Ärzte, die sich mit dem Alkoholismus auskennen, stimmen in der Ansicht überein, dass es keine Möglichkeit gibt, aus einem Alkoholiker einen normalen Trinker zu machen. Vielleicht wird die Wissenschaft das eines Tages fertigbringen, aber so weit ist es noch nicht. Trotz allem, was wir sagen, wollen viele Alkoholiker nicht glauben, dass es auch auf sie zutrifft. Sie versuchen, auf jede nur mögliche Art der Selbsttäuschung und des herum Experimentierens sich selbst zu beweisen, dass sie die Ausnahme von der Regel – und somit keine Alkoholiker sind. Wenn jemand, der früher nicht kontrolliert trinken konnte, plötzlich eine Kehrtwendung zustande bringt und wie ein Gentleman trinken kann, dann ziehen wir unseren Hut vor ihm. Der Himmel weiß, wie lange und wie angestrengt wir versucht haben, so wie andere Leute zu trinken! Nachfolgend einige der Methoden, die wir ausprobiert haben: Nur Bier trinken, eine begrenzte Menge trinken, nie allein trinken, nie Frühmorgens trinken, nur zu Hause trinken, nie Alkohol im Haus haben, nie während der Dienstzeit trinken, nur auf Partys trinken, von Whisky auf Cognac übergehen, nur Naturwein trinken, bei Trunkenheit am Arbeitsplatz mit der Kündigung einverstanden sein, eine Reise unternehmen, keine Reise unternehmen, für immer abschwören (mit und ohne heiligem Eid), mehr Sport treiben, spannende Bücher lesen, in ein Entziehungsheim oder in ein Sanatorium gehen, freiwillig in eine geschlossene Anstalt gehen – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Lg. Hans G24h
Ehrlichkeit
Der verdrehte Wunsch, mieses Handeln nachträglich als gute Taten hinzustellen und all unser Tun ein bisschen zu beschönigen, ist die menschlichste aller menschlichen Eigenschaften. Solch trügerische Selbstherrlichkeit spielt bei dem kleinsten Gedanken und in der geringsten Handlung mit. Wenn wir täglich lernen, Fehler zu erkennen zuzugeben und zu korrigieren, gewinnen wir das Wesentliche für die Entwicklung unserer Persönlichkeit und damit ein gutes Leben.
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Die Täuschung anderer ist fast immer in Selbsttäuschung verwurzelt.
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Mit Gott allein sein, scheint weniger schwierig, als einem anderen Menschen gegenüberzusitzen. Solange wir uns nicht hinsetzen und laut über das sprechen, was wir so lange verborgen haben, ist unsere Bereitschaft, Hausputz zu halten, nur graue Theorie. Wenn wir einem anderen gegenüber ehrlich sind, beweisen
Lg. Hans G24h
50 Jahre
Anonyme Alkoholiker
Linz/OÖ
EINLADUNG
Samstag, 9. November 2024
Seminarzentrum
im Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder
4020 Linz, Seilerstätte 2
9,30 Eintreffen
12,00-13,00 Mittagessen
Programm Nachmittag
13,00-14,30 Meeting Thema NUR FÜR HEUTE
15,00-16,30 Meeting Thema DANKBARKEIT
Lg. Hans G24h
GENESUNG
EINIGKEIT DIENST
Wichtig aber ist:
Dass ich selbst diesen Weg gehen will. Niemand kann ihn für mich gehen. Dass ich die Reihenfolge der Schritte einhalte, denn jeder weitere Schritt ist auf den vorausgehenden aufgebaut. Dass ich mir Zeit lasse, damit ich jeden Schritt ein bisschen bewusst erleben kann. Eile mit Weile. Dass ich mich immer wieder frage, ob ich diesen Schritt nur gelesen habe oder nach diesem Schritt zu leben versucht habe. Dass ich stets bereit bin, zu einem früheren Schritt zurückzukehren und die Arbeit nochmals aufzunehmen. Man durchläuft sie nicht nur einmal, um dann OBEN zu sein. Dass die Arbeit an den zwölf Schritten ein Lebensprogramm ist, versteht sich wohl von selber. Dass ich die zwölf Schritte nur an mir nicht am anderen anwende. Sobald ich versuche, sie bei anderen anzuwenden, weiche ich vom Programm ab. Das zwölf Schritte-Programm verspricht mir eine völlig neue Lebensweise. Aber ich wache nicht eines Morgens mit einer anderen Einstellung auf. Erst wenn ich mich wirklich damit auseinandersetze, ändert sich vieles. Die zwölf Schritte sind nur Hilfsmittel, (Empfehlungen) um das eigene Leben neu zu gestalten. Je öfter ich von einem Werkzeug Gebrauch mache, desto leichter ist es zu handhaben. Das gilt auch für unser AA-Programm. Ich muss genauso auf die Schritte vertrauen wie der Zimmermann auf sein Handwerkzeug. Wenn ich mich hinsetze und warte, wird alles beim Alten bleiben. Je rascher ich selber an mir arbeite, desto schneller kann ich gesund werden. Gerade heute will ich darauf achten, wie ich die zwölf Schritte am besten umsetzen kann. Wenn ich ein Problem habe, werde ich mir überlegen, auf welche Weise es mit Hilfe des Programms leichter zu lösen ist.
Lg. Hans G24h
Der elfte Schritt
Durch Gebet und Betrachtung suche ich den Kontakt mit GOTT so wie, ich IHN verstehe zu vertiefen. Ich bitte IHN, mir seinen Willen kundzutun und um die Kraft, ihn auszuführen Für mich ist dieser Schritt der schwerste Teil des A.A.-Programmes. Dieser Aufforderung zum täglichen Gebet und zur Meditation kann ich nur dann nachkommen, wenn ich spüre, dass sich ein gewisser Kontakt einstellt. Ein Kontakt, der mir sagt, dass ich keine Phrasen gegen die leere Wand spreche. Ein Kontakt, der meinen Glauben bestärkt, dass mein Leben und alles Geschehen um mich nach dem Willen Gottes ablaufen. Und diesen Kontakt kann ich leider nicht selbst herstellen. Manchmal vergehen Tage, Wochen oder sogar Monate, bis ich wieder dran bin. Und in dieser Zeit entstehen Zweifel. Ich weiß, dass ich mich vor diesen Zweifeln in Acht nehmen muss. Meine Gedanken laufen dann ungewollt in eine Richtung, die mich von Gott entfernt, statt näher zu bringen. Ich zerbreche mir den Kopf, weshalb in diesem Augenblick überall in der Welt noch Kinder verhungern. Ich frage, warum immer wieder Kriege mit ihren scheußlichen Grausamkeiten über unschuldige Menschen hinwegfegen, Ich ertappe mich bei der Sammlung von Argumenten, die alle g e g e n Gott sprechen.
Lg. Hans