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DIE STUNDE MIT DIR SELBST / Andrea
Mi 2 Dez 2020 23:00

Die Stunde mit mir selbst (das ist meine Überschrift)


Ich versuche heute, gerade in einer Adventstimmung angelangt, voller Erwartung zu sein, mich frei zu machen und zu sein für das was kommen will. AA gibt mir Hoffnung, gesund zu werden, stetig und anhaltend. Solange ich mich im Programm befinde, ich in AA Meetings geführt werde und meiner Entwicklung freudvoll beiwohnen darf, werde ich konstruktiv zu meiner Genesung beitragen dürfen. Den Alkohol, das erste Glas (vielleicht auch anderen Versuchungen - damit meine ich Dinge zu tun, von denen ich weiß, dass sie mir nicht gut tun) stehen lassen zu können empfinde ich mittlerweile als Gnade. Ich sehe so viele Menschen, die von Rückfällen geplagt sind.
Ich erinnere mich dabei an meine letzten, wo ich schon im Dolier angelangt mich an einem Strick in der Au hängen gesehen habe. Das war echt genug für mich; ich weiß, wie schwer es ist, das alkoolische Denken loszulassen. Ich riskiere nicht, aus diesem Kreislauf je wieder herausfinden zu können. Meine Trockenheit tut mir gut, auch wenn es mir nicht immer gut geht. Was ich heute dazu denke, ist, dass ich es gelernt habe auszuhalten, dass es mir nicht immer gut! Dank AA und den Menschen, die manchmal einfach "nur da sind".
Ich erinnere mich auch an die Advent- und Weihnachtszeit als ich noch nass war. "Eingesult" in Cognac, herumirrend in den Nächten, suchend nach Halt und Geborgenheit und immer wieder munter geworden mit einem schweren, schmerzenden Kopf mit unerträglichen Gefühlen der Schuld (was hab ich wieder angestellt), der Scham (ich kann mich nicht mehr aushalten) und des Schmerzes, wieder dort angelangt zu sein, wie so viele Tage zuvor, nämlich ganz unten. Es half nur eines damals, diese Momente zu betäuben, wieder mit Alkohol und auch anderen Suchtmitteln. Ich wollte auch die große Sehnsucht nach Geborgenheit mit Alkohol auffüllen, Einsamkeit, ganz tiefe Einsamkeit ist das Grundgefühl, das mir dazu heute einfällt, das ich zu Weihnachten und im Advent nicht spüren wollte. Wie oft habe ich mich geflüchtet in Alkohol, Drogen und Arbeit.
Heute ist es anders. Ich mag zwar das Gefühl der Einsamkeit noch immer nicht, ich kann es jedoch gut spüren und heute gehört es zu mir, wie die Gepflogenheit der täglichen Meditation und des Zweiergespräches mit meiner höheren Macht.
Ich komme immer besser mit mir klar. Fühl mich getragen und sicher in einer Gemeinschaft von Menschen, die genau wissen, was es heißt, mit den Problemen zu hadern, die ich beschrieben habe. Ja, ich bin dankbar dafür, eine Alkoholikerin zu sein und ganz besonders dafür, dass ich meine Zugehörigkeit und Identität aus der Tatsache heraus entwickeln konnte, eine anonyme Alkoholikerin zu sein.
Ich brauche mir nichts mehr vormachen und auch anderen nicht. Das ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk an mich und an die Welt!

Andrea
mit herzlichem Gruß!


Mein eigener Weg zur Literatur
Mi 2 Dez 2020 15:37

Ich vermute, dass das Literaturangebot der AA deshalb so spärlich ist, weil es so wenig Alkoholiker gibt (Ironie aus).
Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Aber Gott sei Dank kann man ja heute bestellen und ist nicht auf die Einzelnen Gruppen angewiesen, was ich einerseits auch schade finde, wenn man sieht, wie viele Gruppen sich nicht mehr halten können. Aber wer bekennt sich bei dem ersten Mal zu seiner Krankheit. Als anständiger Bürger wollte ich das auch nicht machen, weil ja eben nicht jeder von meiner Krankheit erfahren muss und die AA-Literatur für einen Freund zu besorgen…naja da muss ich mal schmunzeln.

Jürgen


Hilft mir Literatur / Hans
Mi 2 Dez 2020 8:00

Ja, endlich habe ich in meinen Leben ein Werkzeug gefunden, das wirklich funktioniert. Es war früher mein Problem, dass ich gewusst habe, wie ich mit meinen Leben zurechtkommen sollte. Alle diese Situationen haben mich einfach überfordert. Da habe ich versucht, diese mit Alkohol zu lösen. Das hat alles nicht funktioniert. Heute habe ich mit dem Programm endlich eine volle Werkzeugkiste mit funktionierenden Werkzeugen. Und in der AA-Literatur ist der Zugang und Umgang mit diesen Werkzeugen. Das Blaue Buch ist gelebte Erfahrung die immer wieder weitergegeben wurde. Da kann ich mir abschauen, wie ein trockenes Leben funktioniert. Nur ein klein wenig muss ich schon selber beitragen, wenn ich möchte das es mir im heutigen Leben besser geht. Meinen Vater sein Spruch war immer: Es fliegen keinen die gebratenen Tauben in den offenen Mund. Werkzeuge sind da um in die Hand genommen zu werden.

Lg. Hans wünsche G24h


Arbeiten an mir selber ist wichtig./ Hans
Di 1 Dez 2020 15:36


Meine Fortschritte erkenne ich daran, dass ich die AA-Literatur, und was ich damit in Verbindung bringen kann, immer und immer wieder lese und feststelle, dass ich immer öfter vieles neu anders und besser verstehe.
Welche Erfahrung habe ich mit dem Programm gemacht? Welche Erfahrung mit dem HEUTE?
Welche Erfahrung habe ich mit meiner Inventur gemacht???

Lg.Hans wünsche G24h


Der gefährliche Trockenrausch
Mo 30 Nov 2020 13:38

Ein Trockenrausch ist ein Rückfall in alte Verhaltensmuster, bzw. diese nie wirklich abgelegt zu haben.
Großspurigkeit, unangemessenes Verhalten, erneuter Realitätsverlust, starre Sichtweisen, Maßlosigkeit, Ungeduld und sofortige Belohnungen für Leistungen, zwanghaftes Streben nach Perfektionismus gehört dazu. Dem Trockenrausch liegt zugrunden, dass der Betroffene sich im innersten nicht so akzeptieren kann, wie er nun mal ist. Im Trockenrausch fällt man somit in ungemessene, frühere Verhaltensweisen zurück, ohne zu trinken. Also könnte es gefährlich werden, auch irgendwann wieder zum ersten Glas zu greifen, denn Rückfälle in alte Verhaltensmuster begünstigen auch immer einen realen Rückfall. Der Trockenrausch ist im Grunde nur ein anderes Wort dafür, keine Verhaltens Veränderungen herbeizuführen und so eine zufriedene Trockenheit geschweige Nüchternheit erreichen zu können.

Lg. Hans wünsche G24h


Gedanken vor Weihnachten
So 29 Nov 2020 8:04


Wo ist denn die Zeit wieder geblieben?

Ich hatte noch so viel vor in diesem Jahr.

Aber gut, dann gibt es heute die erste Kerze.

Ich nehme mein trockenes Leben dankbar an, Tag für Tag.
Ich habe keine Wünsche, außer mein Leben auch weiterhin als so spannend und aufregend zu erleben, wie im ablaufenden Jahr. Und ich bin zutiefst dankbar, auch diese Adventszeit wieder mit klarem Kopf erleben zu dürfen. Die Wohnung ist geschmückt, der Stern hängt auf dem Balkon und verbreitet ein vertrautes Licht. Auch wenn mir manchmal Angst wird, beim Blick in die Welt, so kann ich doch in meinem Umfeld helfen und Gutes tun.
Und nicht zuletzt kann ich weiterhin gut zu mir sein und für mich sorgen, denn das habe ich, als ich noch gesoffen habe, sträflich vernachlässigt.


Ich wünsche Allen, die vorbeischauen eine schöne Adventszeit.

Wolfgang


Weihnachten/Gerhard
Sa 28 Nov 2020 20:37
Morgen ist der 1.Adventsonntag, sozusagen der Beginn der Adventzeit. Runterfahren mit der Hecktik, besinnen ruhig werden, nachdenken - so sollte es sein.
Leider läuft es allerseits anders rum oder umgekehrt. Weihnachtsfeiern sagt man, in Wirklichkeit sind es großteils Besäufnisse. Viele Beziehungen sind durch diese Feiern bereits zerbrochen. Dann Kaufrausch, überbieten im Geschenkekaufen, schrecklich.
Ich habe lange gebraucht Weihnachten als Fest des Friedens und der Freude zu erleben. Für mich reicht ein Baum mit ein paar Kerzen, gutes Essen und wirklich innerer Friede.
Die wirklichen Geschenke liegen bei mir nicht unter dem Baum, sondern sitzen an unseren Tischen. Zu Hause und auch im Meeting.
LG Gerhard


Vorweihnachtszeit / Hans
Sa 28 Nov 2020 15:19

ja, in meiner nassen Zeit gab es leider auch sehr viele Weihnachtsfeste, an die ich sehr "unschöne" Erinnerungen habe und die sich emotional bis heute auswirken.
Trotzdem (oder gerade deshalb?!) bin ich sehr dankbar, dass ich mich heute damit auseinandersetzen kann und trotz dieser negativen Erlebnisse Weihnachten und die Vorweihnachtszeit auch genießen kann. Das wäre alles nicht möglich, wenn ich noch trinken würde!

Lg. Hans wünsche G24h


Vorweihnachtzeit
Sa 28 Nov 2020 14:55

Weihnachten hat für mich eine sehr tiefgründige Bedeutung, die gar nichts mit dem eigentlichen Sinn von Weihnachten zu tun hat. Während meiner Zeit, als ich auf der Straße lebte, waren diese Tage für mich immer von Wehmut geprägt und ich war neidisch auf all die glücklichen Menschen. Ob sie denn wirklich glücklich waren, konnte ich ja nicht mal wissen. Sich selbst, dem wichtigsten Menschen auf Erden, das größte Geschenk machen: die Trockenheit auch in das nächste Jahr zu tragen und weiter und weiter, das ist mein Wunsch für mich, für uns alle.

Stefan :happy


Petra
Sa 28 Nov 2020 10:24
Ich bin heute so glücklich das ich keinen Alkohol brauche. Das Leben mit dem Alkhol war nicht leicht wo bekomme ich ihn. Ich war immer im Gasthaus wo ich ihn bekommen habe ende des Monat war das Geld weg nur wegen den scheiss Alkohol. Aber heute geht es mir so gut da haben meine zweite Familie die AA geholfen. Ich bin so glücklich. Das ich so einen Menschen habe das mich so versteht. Der geht auch bei die AA. Das hätte ich nie geglaubt das Alkoholiker und eine Alkohlikerin sich so gut verstehen. Ich seh es selbst es funktioniert. Es ist so schön das mein Leben. So geändert hat. G24h
LG
Petra



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