Forum Einträge



Ohne den Willen geht es nicht. / Hans
Mo 23 Nov 2020 7:52
Willensstärke verschwindet schnell

Wenn ich etwas nicht möchte, werde ich es nicht tun oder nur unter Druck. Wenn der Druck dann weg ist, mache ich es auch nicht mehr, außer vielleicht, ich habe die Einsicht bekommen, dass es mir doch guttut. Ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne den Wunsch und auch den Willen hat, mit dem Alkohol aufzuhören. Ich schließe daraus, dass der Wille wohl nicht mehr vorhanden ist und nur der Wunsch geblieben ist. Das man es nicht geschafft hat, schreibt man ja lieber nicht. Wer gibt schon gerne zu, dass er oder sie es nicht geschafft hat. Aus dem Willen sollten daher eine Einsicht und Überzeugung erwachsen, dass man sich gerne verändern möchte. Wenn ich von Lebensveränderungen überzeugt bin, brauche ich ja den Willen nicht mehr so extrem, weil ich es dann einfach mache. Jemanden anderen von etwas Positiven überzeugen zu können, setzt ja voraus, dass der Empfänger auch nach neuen Wegen sucht, wenn die alten Wege schon viele Jahre nicht funktioniert haben.
Der Wille zu Veränderungen sollte also auch vorhanden sein.

Lg.Hans G24h


Erfahrungen in der Corona Zeit
Sa 21 Nov 2020 17:59


Ich bin der der Meinung, dass man immer einen Plan haben muss, sollten die Gedanken an Alkohol auftreten. Anregungen und immer einen guten Rat, habe ich von Beginn an, in meiner Gruppe erhalten. Welche Gruppe zu einem passt, muss man selbst erfahren und kann man nur durchprobieren erleben. Ich mache persönlich zusätzlich sehr gute Erfahrung mit Achtsamkeitsübungen. Ich sehe es auch so, dass es wertvoll ist, von den Erfahrungen anderer zu lesen. Vielleicht kann es durchaus soweit gehen, anderen mit seinen eigenen Erfahrungen auch zu helfen. Ich bin auf jeden Fall froh, im Moment ganz gut durch diese Zeit zu kommen. Ich weiß aber genauso, dass ich dafür viel unternehme und darf ruhig stolz darauf sein, nicht wieder zu trinken. Es muss einem aber immer bewusst sein, dass der Alkohol ständig in einem Versteck lauert und nur darauf wartet wieder zuzuschlagen.
Klaus / St. Johann/Pongau


Corona was lernen wir daraus. / Hans
Fr 20 Nov 2020 17:04

Ich sehe auch die vielen positiven Dinge, dass Menschen sich gegenseitig helfen, füreinander da sind und irgendwie ein Gefühl aufkommt, dass es wieder etwas menschlicher in der Gesellschaft wird und ich nur egoistisch gedacht und gehandelt wird. Habe ja schon manchmal den Glauben an die Menschen fast verloren. Ich hoffe, davon wird etwas erhalten bleiben, wenn wir die Krise überstanden haben.

Lg. Hans G24h


Sein Wille geschehe, aber auch meiner / Gerhard
Fr 20 Nov 2020 11:54
Früher gab es für mich nur mein Wille geschehe, und wenn dem nicht so war, konnte man sich ja betrinken. Im Laufe der Jahre der Trockenheit und auch Nüchternheit habe ich da viele Abstriche gemacht, und gelernt, das Leben so anzunehmen wie es ist. Außerdem wird man mit zunehmendem Alter weiser und verträglicher (nicht jeder :grin :grin ).Aber wenn es sein Wille wäre wieder zu trinken, dann würde ich mich weigern. Ich will damit sagen, daß alles wozu ich mich nicht in der Lage sähe bzw was ich auch nicht tun will (Schweinehund), ich dann nicht mit "sein Wille geschehe" abhandeln sollte und das will ich auch nicht so handhaben. Es ist so gesehen schon auch mein Wille etwas Gutes für mich und andere tun, oder ich tu nichts, weil es könnte ja dann auch sein Wille sein, nichts zu tun oder trinken. Jedenfalls ist es schon mein alleiniger Wille, und will es keinesfalls auf irgendjemand oder irgendetwas schieben, nicht mehr zu trinken.
Einen Rückfall erlaube ich mir nicht, ich verbiete ihn mir auch. Daß es ihn gibt, weiß ich, doch Gott beschütze mich davor bis an mein Ende.
LG Gerhard


Rückfall / Hans
Fr 20 Nov 2020 9:17

Ich denke schon, dass es deutliche Unterschiede gibt zwischen den Alkoholikern, die wirklich vor dem Abgrund standen und den Alkoholikern, die nicht ganz so tief fallen mussten. Gut möglich, dass ein Absturz noch wesentlich deutlicher vor Augen führt, dass die Sauferei letztendlich das Leben kosten kann und ein Rückfall ebenso. Ich denke schon, dass die Angst ums eigene Leben einen noch ein Stück konsequenter werden lässt als Alkoholiker wie mich, die jetzt nicht unbedingt überzeugt waren, dass sie sich zu Tode saufen würden, sondern eher realisiert haben, dass sie eine Grenze überschritten haben, über die es kein Zurück gibt.
Bei mir war es nicht nur die Angst ums eigene Leben, die mich hierhergeführt hat zu den AA, es war auch die Angst um mein soziales Leben. Erst hier habe ich dann erkannt, dass es bei mir auch in ein paar Jahren um Leben und Tod hätte gehen können. Die Konsequenz ist sicher dieselbe, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man, den Abgrund in unmittelbarer Sichtweite, noch eine Spur vorsichtiger sein kann und vielleicht auch sein muss. Für mich persönlich wäre ein Rückfall eine absolute Katastrophe. Ich bin nicht mehr so vermessen zu denken, dass ich einen Rückfall locker wegstecken und einfach wieder aufstehen würde, deshalb achte ich immer wieder auch meine derzeitige Situation und versuche herauszufinden, ob ich in irgendeiner Weise gefährdeter bin als üblich. Das bedeutet, dass ich täglich an meiner Trockenheit arbeiten muss.
Aber es lohnt sich auch, aufmerksam zu bleiben.
Der Alkohol ist immer noch da draußen und er ist immer noch einen Kopf größer als ich, viele Alkoholiker hat er trotz Kapitulation trotzdem wiedergekriegt. Ich bevorzuge, meinen Gegner einzuschätzen und ihm keine Gelegenheit zu geben, zuzuschlagen.

Lg. Hans G24h


SEIN WILLE geschehe, nicht MEINER, Franz
Fr 20 Nov 2020 7:11
Wenn ich am Morgen meinen Kopf frage was er tun möchte und es in meinen Bauch zu ziehen anfängt, dann spüre ich das mir was gegen den Strich geht. Ich bitte dann immer meine höhere Macht, mir die Richtung zu zeigen und ich kann diese die Aufgabe erledigen. Wenn Kopf und Bauch im Einklang sind, erledigen sich die Aufgabe meist sehr schnell und ich bin zufrieden. Besonders habe das gespürt wie ich eine große Veränderung in meinem Leben gegeben hat. Der Bauch hat nämlich den möglichen Rückfall gespürt und erst als der Kopf nachkommen konnte und ich die wichtigen Schritte tun konnte, kehrte wieder Ruhe ein. Jetzt bin ich ein zufriedener trockener Alkoholiker und lebe im Heute.
Gute 24h, Franz


Was bedeutet für euch ein Rückfall?
Do 19 Nov 2020 8:30

Viele meinen oft, die aus ihrer Sicht ihr Leben irgendwie noch im Griff haben, sogar noch Familie, Wohnung und sogar eine Arbeit haben und dennoch der Meinung sind, der Alkohol bestimmt(e) ihr Leben und sie sehen sich als alkoholkrank an. Ich versuche mich dann immer die Situation der Betroffenen hinein zu versetzen, was mir aber nicht gelingt. Ich verstehe dann zwar mehr, warum man nicht so kompromisslos sein Leben ändern möchte und unseren Grundbausteinen den einen oder anderen zu hart vorkommen. Wenn die Konsequenzen bei einem Rückfall nicht so hart sind, sieht man die Notwendigkeit der Lebensveränderungen vielleicht auch nicht so eng. Ich will damit nicht gesagt haben, dass man erst als Obdachloser auf der Straße landen muss, um trocken bleiben zu können. Jeder hat seinen individuellen Tiefpunkt.

Ich möchte aber gern wissen wie Ihr das seht.

Wolfgang


Jeder hat seine Chance / Hans
Di 17 Nov 2020 17:55

AA gab mir eine Chance aus Dankbarkeit für andere Alkoholiker etwas zu tun, und sie machte mir das leicht. AA gab mir auch die Chance vom Schwachen zu lernen, nicht vom Starken. Der Starke hat genug Mut und Fähigkeiten das Leben zu meistern. Ich nehme mir manchmal Zeit um ehrlich nachzudenken. Wer war ICH und wer bin ich heute nach einigen Jahren. Ich habe meine Chance genutzt um an meiner Nüchternheit zu arbeiten. Also die Entscheidung liegt bei dir nutze die Chance solange du das kannst.

Lg. Hans G24h


Die ACHTSAMKEIT wieder auf die Gegenwart lenken; 17.11.20
Di 17 Nov 2020 9:24
Wenn ich durch meinen Alltag hetzte nehme ich kaum noch wahr, was rechts und links von mir passiert und der Stress nimmt überhand. Man spürt die Anspannung im Nacken und die Muskeln werden hart. Wenn ich aber bewusst Achtsam bin, kann ich den Fokus wieder auf das Heute lenken und damit Stress vermeiden. Man macht sich Sorgen über die Zukunft oder ärgert sich über das Gestern, anstatt sich dem zu widmen, was gerade wichtig ist. Nämlich nur für heute die Augen aufzumachen und dabei zu sein und die nächsten 24 Stunden nicht zu trinken zu müssen.

Gute 24h, Franz


Die einzige gute Lösung ist die massive Veränderung
Mo 16 Nov 2020 12:22
Irgendwann kommt der Punkt, wo man entweder aufhört und es geht bergauf, oder man hört nicht auf und es geht dem Ende zu. Um Vorwärts zu kommen ist der Wille und auch die Durchführung von Veränderungen die Voraussetzung - Veränderung heißt in diesem Falle auch in Ordnung bringen, auf sämtlichen Ebenen des Daseins. Das betrifft die wirtschaftlichen Angelegenheiten gleich am Anfang, wie Arbeit, Einkommen, Schulden? usw. Dann die körperliche Gesundheit, Fitness, Bewegung, Ernährung - mit der man Jahrelang Schindluder getrieben hat. Das seelische Wohlbefinden, Freunde, Familie. Sozusagen einfach alles, was jemand meint er müsse es verändern. Und das zu verändern bringt dann auch die Ruhe in das Leben. Man freut sich und ist zufrieden. Man kann eh eines nach dem anderen tun - alles auf einmal geht sowieso nicht.
Das Sprichwort, ein gutes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen, hat schon was auf sich.
LG Gerhard



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