Forum Einträge



Erfahrungsaustausch in AA eine Last?
Mi 16 Dez 2020 11:44

Warum Last oder notwendiges Übel? Das klingt so negativ, getreu dem Motto: "Ich will nicht, aber ich muss. Ich vergleiche längere Trockenarbeit gerne mit dem lieben Sport. Auch der benötigt seine regelmäßigen Trainingseinheiten, zu denen ich auch nicht immer Lust habe oder sie gerne mal -wie heute- auf den nächsten Tag verschiebe. Nach einiger Zeit stellt sich wie überall im Leben, z.B. in einer Beziehung, im Job, in einem Verein... eine gewisse Ermüdung ein. Da sollte man sich mal eine kleine Auszeit gönnen, um anschließend gestärkt wieder einzusteigen. Ich denke immer wieder an die Worte eines erfahrenen AA-Freundes am Anfang. Den ersten Schritt in Richtung Rückfall macht man, wenn man sich nicht mehr regelmäßig mit der Krankheit auseinandersetzt.
Ich sehe den Austausch auch als Bereicherung.
Früher habe ich viel Zeit dem Alkohol geopfert, da sollte ich heute auch Zeit für den Erfahrungsaustausch haben.???????

Wolfgang :wink


Die zwei Wölfe
Di 15 Dez 2020 18:47
Hallo liebe AA Freunde.
Hab hier einen Text der mich echt nachdenklich macht.

Weisheit eines Indianers:
Die 2 Wölfe

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Sohn am Lagerfeuer und spricht:

“Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen 2 Wölfen.

Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Neid, Eifersucht, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.”

Der Sohn fragt: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?“

Der alte Indianer schweigt eine Weile.
Dann sagt er: „Der, den du fütterst.“

_________

Ich habe auch beide Wölfe in mir.
Aber ich kann entscheiden welchen ich füttere.

Liebe Grüße Roman



Ein Erfahrungsaustausch / Hans
Mo 14 Dez 2020 8:43

Ein Erfahrungsaustausch ist für mich Sinn und Zweck der Selbsthilfe. Anders kann sie ja nicht funktionieren.

Der aktive Austausch über Situationen, Gefühle, Ursachen und Themen, die mich im Kopf begleiten, ist für mich das A und O auf dem Weg in ein verändertes, stabiles und trockenes Leben. Bei mir hat das aktive Teilnehmen an den Themen hier im Forum allerlei angeregt, aber lesen, darüber nachdenken, vielleicht nachfragen und schreiben oder reden ist genauso wichtig. Es geht doch darum, eigene Erfahrungen zu machen und weiterzugeben und von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Eben sich auszutauschen.
Damit das gelingt, ist glaube ich eine wichtige Voraussetzung, dass ICH es auch wirklich von innen heraus selber will.
Wenn z.B. der Partner einem sagt "geh in eine AA-Gruppe und tausch dich da aus", dann reicht das nicht. Oder wenn der Besuch einer AA-Gruppe eine Pflicht ist, um z.B. seinen Führerschein wiederzubekommen. Dann sitzt man dort bloß die Zeit ab und hat letztendlich nichts davon.

Lg. Hans wünsche G24h


Erfahrungsaustausch ist für mich notwendig.
Mo 14 Dez 2020 8:20

Für mich war es schon ein notwendiges Übel mich über die Alkoholkrankheit auszutauschen. Zumindest am Anfang als der Schock noch tief saß Alkoholiker zu sein. Das Denken, mir kann doch sowas nicht passieren, ich habe doch alles im Griff und wer Alkoholiker wird ist schwach, hat keinen Willen, fiel ja erstmal wie ein Kartenhaus zusammen. Dieses nasse Denken musste ja erst aus dem Kopf verschwinden. Je länger ich mich austauschte umso mehr wusste ich "ich bin nicht alleine, kann aber nur allein trocken werden" sicherte meine Stabilität. Nun bin ich viele Jahre trocken und hatte mir im letzten Jahr eine längere Auszeit gegönnt, musste aber merken das sich da schon was einschleichen kann, was mich wieder motivierte zu der Gemeinschaft zurück zu kommen.

Wenn ich mir die Zähne nicht mehr putze fallen die irgendwann aus, mich nicht mehr wasche fange ich das Stinken an. Ist das nun ein notwendiges Übel? Nein es ist für mich eine Pflicht.

Diejenigen die Denken sie können im stillen Kämmerlein trocken bleiben oder werden und still und heimlich sich nur mit dem Thema am Rande beschäftigen, sind leider (das aus meiner Erfahrungen heraus) auch die sich vermehrt auf die Liste der Rückfälligen mit der Zeit befinden.

Wolfgang Frohe Festtage schön dass es euch gibt :happy


Weihnachtsfeier Mürzzuschlag
So 13 Dez 2020 20:32
Liebe Petra, ich war auch dort. Du warst da sehr mutig, als du vor so vielen Leuten gesprochen hast. Mir war schon damals klar, daß du es schaffen wirst. Das sah man ja auch an deinem Arrangement für die Gruppe.Zudem hast du ja noch einen professionellen Sponsor :grin
Alles gute noch und fröhliche Weihnachten. Wahre Zufriedenheit bringt Gutes tun, ohne Hintergedanken auf eine Gegenleistung.
LG Gerhard


Typisch Alkoholiker
So 13 Dez 2020 11:02
Ich möchte mit euch ein Lied teilen, das ich einfach super finde.
Der Text ist perfekt.
Einfach auf den Link klicken und anhören über Youtube.

https://youtu.be/8TpP2rsuzsM

Vielleicht gefällt es jemanden von euch auch.

Liebe Grüße
Roman


Wandel des Sonntags
So 13 Dez 2020 10:47
Hallo meine Freunde!

Als ich noch gesoffen habe war der Sonntag immer der Tag der Entschuldigen und des schlechten Gewissens. Da bin ich so gegen Mittag aufgestanden und habe nachgedacht und gerätselt was ich Freitag und Samstag wohl aufgeführt habe. Es war eine scheiß Stimmung am Mittagstisch.
Ich habe mich vorsichtshalber mal bei meiner Familie entschuldigt obwohl ich nicht mal gewusst habe wofür genau weil ich ja nicht mehr wusste was ich wieder mal alles verbockt habe. Ich hoffte immer dass ich keine Infos darüber bekomme und dachte angestrengt nach wo ich wohl war und was alles passiert ist.
Einfach ein scheiss Gefühl.
Und zum 1000sten mal das Versprechen ich hör auf zu saufen. Ab morgen dann.
Heute noch ein paar Bier und Jägermeister.
Aber ab morgen Sauf ich nicht mehr.
Meine Frau und die Kinder nahmen dass gar nicht mehr ernst, da es jeden Sonntag das gleiche Versprechen war, dass ich sowieso nicht halten konnte.
Dann kam der Montag und alles war wieder beim Alten.
Saufen bis zum kotzen und Scheisse bauen und immer waren natürlich die Anderen oder die Umstände schuld dran.
Der Sonntag seit ich trocken bin ist viel viel schöner.
Ich stehe morgens auf mit klarem Kopf und reinem Gewissen.
Ich brauch mich nicht zu entschuldigen... Ich brauch nichts Versprechen... Kein Grübeln über Sachen die ich gemacht haben könnte und nicht mehr weiß... Keine Ängste und kein Druck saufen zu müssen.
Ich sitz mit meiner Frau und den Kindern am Mittagstisch und wir reden und lachen miteinander.
Das sind die Sonntage die ich jetzt genießen kann und will.
Ich wünsche jedem Alkoholiker der noch säuft und die Schuld allen anderen dafür gibt dass auch er es schafft trocken zu werden.
Glaubt mir... Ohne Alkohol geht es auch... Obwohl ich daß früher nie für möglich hielt.

Und ich brauche keinem mehr irgendwas zu beweisen oder etwas vorzumachen. Ich muss eigentlich nur mit mir klarkommen und mit mir im Reinen sein.
Das ist viel schöner.

Gute 24 Stunden
Roman


Petra
So 13 Dez 2020 9:21
Vor zwei Jahren war ich mit Freuden in Mürzzuschlag bei der AA Weihnachtsfeier , da habe ich vor 80 Freunden gesprochen. Da war ich erst vier Monaten trocken. Da hat mir eine AA Freundin gesagt, das ich es schaffe und bin über 27 Monate trocken. Das habe mit meiner zweiten Familie geschafft.Gute 24h
Eure
Petra


Jedem eine Chance geben, und mehr/Gerhard
Sa 12 Dez 2020 19:52
Jedem eine Chance geben, immer wieder, das gibts nur bei AA.
Zu jeder kehrt vor seiner Tür, jeder weiß es besser, usw möchte ich nur sagen, daß trotzdem vieles gutgemeint ist. Natürlich spricht man aber auch über andere, daß ist nur menschlich, und meistens ist es eh nicht so bösartig gemeint. Ich spreche auch gerne über andere Menschen, aber man sollte halt nicht gegen das Gebot "du sollst kein falsches Zeugnis geben" verstoßen. Man ist auch nicht immer einer Meinung, was "falsch" oder "richtig" ist, Aufschluß darüber gibt eine offensichtliche Genesung. Wichtig ist für mich, wenn man etwas falsch macht - und man spürt dies bestimmt in seinem Inneren - den Mut zu haben, dies zuzugeben und sich auch gehörig entschuldigen. Blaues Buch: Wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.
Manche Menschen haben es halt schwerer wie andere, und manchen Menschen schickt Gott mehr Prüfungungen als anderen. Wen Gott besonders liebt, den macht er zum Alkoholiker, also liebt Gott auch nicht alle gleich, sonst gäbe es ja lauter Alkoholiker - :grin . So gesehen liebt Gott aber eh viele Menschen, viele wollen es aber nicht wahr haben :cool
Und jetzt ist mir noch ein Vergleich mit AA eingefallen - stammt ausnahmsweise mal von mir. AA funktioniert wie ein Autoanschieben. Am Anfang braucht man ein par, welche die Kiste anschieben. Wenn der Motor läuft, bedankt man sich, nimmt die vielleicht mit, und wenn auf der Strecke Anhalter sind, läßt man sie zusteigen.
Wünsche Euch alles Gute, und laßt es euch gutgehen, denn auch das sollten wir nicht vergessen "Der Tod ist uns gewiß, nur die Stunde nicht"
LG Gerhard


Jeder kehrt vor seiner Tür
Sa 12 Dez 2020 18:53
Hallo zusammen!

Mein Name ist Roman und ich bin Alkoholiker.
Ich erinnere mich gerade an ein Meeting vor langer langer Zeit, wo es um das Thema JEDER KEHRT VOR SEINER TÜR ging.
Da es immer wieder Streit und Zwist gibt ist dieses aktueller denn je.
Jeder will besser sein als der andere... Jeder will mehr Macht haben als der andere... Jeder weiß über andere Menschen was der oder die gemacht hat.... Jeder weiß wie man es besser machen könnte... usw.
Warum bleiben wir nicht bei uns selbst und unseren Problemen?
Warum weiß ich was für andere das Beste ist nur für mich nicht?
Ich muss mich einfach mit mir selbst beschäftigen und mich oder meine Ansichten ändern. Ich muss im Programm arbeiten. Ich muss mir nicht immer über andere das Maul zerreissen um von meinen Fehlern abzulenken. Ich möchte bei mir bleiben und nicht immer über andere urteilen.
ICH will nicht wieder saufen also muss ICH an MIR was ändern.
Mich kotzt es teilweise richtig an wenn andere immer wissen was ich tun oder ändern soll... Die anderen sollen sich um sich selbst kümmern und nicht immer streiten, jammern, Uneinigkeit verbreiten und bringen selbst nichts auf die Reihe.
EINEN SCHEISS MUSS ICH!!!
Wenn sich jeder nur halbsoviel mit sich beschäftigen würde als mit den anderen wäre die Welt, die Familie, die Meetings, die AA Gruppen um einiges friedlicher und hilfreicher.
Das ist nur meine Meinung dazu!!!
Nach dem Meeting sollte jeder einen Besen bekommen um bei sich zu kehren.
Nicht böse gemeint. Ich sag nur meine Meinung dazu und in meiner Sprache.

Denken wir alle mal darüber nach?!

Euer AA Freund Roman

Neid, Besserwisserei, Hochmut, Wut und Streitigkeiten haben mich früher zum saufen gebracht... Darum versuch ich jetzt diese Dinge zu meiden.



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