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Weihnachten steht vor der Tür/ Renate
Sa 28 Nov 2020 9:54


Und der Hl. Abend verlief nicht immer friedlich. Damals als mich der Alkohol noch fest im Griff hatte, war die Zeit vor den Feiertagen schlimm. Die Firma meines Ex-Mannes hatte über Weihnachten Betriebsurlaub. So hatte ich keine Gelegenheit mir Alkohol zu besorgen ich wurde regelrecht bewacht. Am heiligen Abend war dann um 16h Bescherung bei uns zu Hause. Dann ging es zu den Schwiegereltern. Dort wurde dann gegessen, keiner schaute den Anderen an, die Stimmung war zum zerreißen. Wer wollte schon eine Schwiegertochter die sauft. So verbrachten wir 29 Weihnachten.
Weihnachten steht vor der Tür und ich freue mich darauf. Ich werde mit Hans Weihnachten so verbringen wie ich es mir früher gewünscht hätte. Der Alkohol war stärker als ich und ich konnte mein Leben nicht mehr meisten. Das ist heute anders. Wir werden in der Weihnachts-Mette sitzen und Danke sagen das wieder ein Jahr geschafft haben ohne Alkohol.
Lg. Und Gute 24 Stunden
Renate


Jeder trockene Tag ist ein Gewinn./Hans
Sa 28 Nov 2020 8:21


Trockenheit ist nötig, um nüchtern werden zu können. Dadurch werden mir die Augen geöffnet, um mich zu erkennen und respektvoll mit mir und meinen Mitmenschen umgehen zu können. Unser Programm so sagte einmal ein Freund es sei ein Sickerprogramm. Es wirkt, wenn wir daran arbeiten. Als ich begonnen habe, was zu schreiben, meinte ein Freund zynisch: machst du jetzt Karriere bei den Anonymen Alkoholikern? Er kann nicht verstehen, dass ich es gerne mache und durch meine Erfahrung anderen helfen kann. Die AA ist mein Leben geworden. Wenn das eine Karriere ist, soll es mir recht sein. Nüchtern zu werden und auch etwas annehmen zu können, das geht nur durch unser Lebensprogramm. Es ist oft harte Arbeit, aber es lohnt sich. Außerdem halte ich mich an die Gewinner, die mir zeigen, wie es geht, das Leben zu meistern. In der AA kann man wirklich nichts werden-außer nüchtern. Jeden Tag bin ich dankbar, den Weg zu AA gefunden zu haben. Ich hoffe, dass es euch auch so oder so ähnlich geht und gehen wird. In dieser Dankbarkeit versuche ich immer wieder zu schreiben, und meine Gedanken weiter zu geben. Ob irgendwer was damit anfangen kann bleibt jeden selbst überlassen. Wenn aber wer auf die Idee kommt es selber mit dem schreiben zu versuchen, wird Er oder Sie feststellen wie gut es tut das Geschenk was wir erhalten haben weiterzugeben.
Jeder trockene Tag ist ein Gewinn.

Lg. Hans wünsche G24h


Ich musste alle Schritte gehen./ Hans
Fr 27 Nov 2020 8:24


Das Programm besteht also nicht nur aus zwei Schritten, sondern zwischen den ersten und dem zwölften Schritt gibt es noch zehn weitere Schritte. Besonders die beiden Schritte mit der Inventur, also der vierte und der zehnte Schritt, waren für mich sehr wichtig. Bevor es nicht vor meiner Tür sauber ist, kann ich nicht Sauberkeit predigen. So oder so ähnlich erklären die alten AA-Freunde die Notwendigkeiten dieser beiden Schritte. Ich begann dann also irgendwann meine Lebensgeschichte aufzuschreiben und habe sie dann im Internet auf unserer Homepage veröffentlicht. Das war für mich ein großer Teil meiner Inventur. Unser Programm ist ein Lebensprogramm mit dem wir ein ganzes Leben zu tun haben, war und ist auch eine der Weisheiten, welche ich immer wieder im Meeting hörte. Wie wichtig das ist, weiß ich erst heute und deshalb versuche ich immer regelmäßig ins Meeting zu gehen. Auch heute ist mir die Weitergabe unserer Botschaft wichtig und noch wichtiger ist es, dass ich inzwischen das Wörtchen - nachdem- (wir durch diese Schritte) beachtet habe. Jeden Neuen im Meeting bergreife ich heute als Bereicherung. Ich werde alles weitergeben, denn ich vergesse dadurch nie, wo ich am Anfang gestanden bin-nämlich ganz unten dem Ende nahe.
Aber durch AA durfte ich ein neues Trockenes LEBEN beginnen für das bin ich sehr Dankbar.

Lg. Hans G24h


Wie kann ich erreichen, ein besserer Mensch zu werden? Franz
Do 26 Nov 2020 8:28
Ich habe gerade etwas schönes gelesen, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Lasse keinen Tag vergehen, ohne deine Träume genährt, ohne das Schöne einfacher Dinge bemerkt und etwas Neues gelernt zu haben. Ob ich glücklich bin, hängt davon ab, was ich anderen Gutes tun kann. Das kann ich nur bestätigen und es hilft mir trocken zu bleiben. Gute 24h, Franz


Dankbar über eure Erfahrung
Do 26 Nov 2020 8:14


Ich kann von euch sehr viel lernen, wenn ich auch kein Frischling mehr bin, danke für eure Texte die mir sehr viel Mut und Zuversicht schenken. Jeder Tag hat für mich was Positives, wenn ich mich auf die Zeilen eurer Homepage stürze. Ihr lebt in dem Programm der AA und das heißt auch weitergeben von den Erfahrungen. Macht einfach weiter gerade diese Hilfe in der schwierigen Zeit ist ein wichtiger Schritt für uns alle.

Wolfgang


Lebenseinstellungen habe ich schon - aber auch noch 3 große Wüns
Mi 25 Nov 2020 18:23
Ob meine 3 großen Wünsche noch in Erfüllung gehen, weiß ich nicht, ich gebe diese jedoch nicht auf. Einige, die ich hatte sind in Erfüllung gegangen, manche zwar nicht sofort aber der wichtigste nach langem auch - der Wunsch mit dem Trinken aufzuhören. Ich möchte noch Neuseeland, Australien und Kanada bereisen, und am Landweg zum Baikalsee fahren.
Daher versuche ich entsprechend gesund (Sport und ohne Alkohol usw) zu leben, verträglich und bescheiden (demütig) zu bleiben, aber nicht übervorsichtig und ängstlich.
Ich gehe diesen Weg, wann er endet - das kann vielleicht schon morgen sein - weiß ich nicht. Wäre ich anderer Meinung, wäre ich wieder auf dem alten Weg. Meinem Weg folge ich. Wenn andere anders entscheiden - zB der Lauf der Welt, Kriege, Pandemien - so muß ich mich dem fügen. Ich seh es so wie Hans, daß der Weg das Ziel sein sollte. Ich hoffe, dem Weg zu folgen und mich nicht durch irgendwelche Verlockungen zum Abbiegen verleiten lasse. Gott möge mich leiten, das Richtige zu tun.
LG Gerhard


Lebenseinstellungen / Hans
Mi 25 Nov 2020 16:59


Für mich ist der Weg das Ziel. Ich habe in langen Jahren meines Lebens festgestellt, das Lebensziele und Erwartungen oft nicht eingetroffen sind. Der Alkohol war eine Zeitlang wichtiger. Das man viele Jahre vertan hat mit Warten und Hoffen auf etwas. Für mich ist eigentlich nur noch wichtig, dass ich einigermaßen gesund bleibe und zufrieden mit mir selbst und meiner Familie - ich plane auch nicht mehr so gerne - nehme jeden Tag so wie er kommt und versuche das Beste daraus zu machen. Mit der Einstellung immer den heutigen Tag zu leben, habe ich es auch am Anfang geschafft, keinen Alkohol mehr zu trinken, und das hat mit dem Lebensprogramm von AA. Gott-sei-dank bis heute geklappt. Für mich als trockene Alkoholiker ist das wichtigste Lebensziel und die Voraussetzung für jeden neuen Tag eine zufriedene Trockenheit.

Es ist so schön, nüchtern über seine Gefühle und Gedanken schreiben und sprechen zu können.

Das habe ich SELBST in der Hand.

Lg. Hans G24h


Das Leben ist schön - Angst ist kein guter Ratgeber/Gerhard
Di 24 Nov 2020 19:03
Ich liebe das Leben und lasse es mir gut gehen. Angst ist kein guter Ratgeber, Angst habe ich in meinem Leben genug gehabt, weil einfach so vieles nicht in Ordnung war. Man hat es auch nicht in Ordnung bringen müssen, denn es gab ja das Trinken. Es waren schreckliche Zeiten - die Katze hat sich immer wieder in den Schwanz gebissen - und viele vergeudete Jahre. Man hat ja gearbeitet, und auf die Arbeit hat man sich immer berufen, und damit versucht die Mängel zu kaschieren.
Nach irgendwann erreichter dauernder Trockenheit ist es mir lange noch nicht gut gegangen. Es bedarf einer gründlichen und ehrlichen Inventur in allen Angelegenheiten, man sollte sich selbst gut anschauen und Achtsamkeit üben, bei Bedarf Innehalten, und sagen "Halt, so bekommt mir das nicht".
Erst die "Leichenbeseitigung" und alles was mich sonst noch störte veränderte ich, soweit es mir möglich war. Auch ein gepflegter Umgang mit meinen Mitmenschen hat mir viel zurückgegeben. Es kommt alles zurück - das Gute wie auch das Böse.
So lasse ich es mir gutgehen, genieße das Leben (aber nicht auf Kosten anderer!), habe viel Freude und einen ruhigen Schlaf.
Dank meiner AA-Freunde wurde mir das im Laufe der Jahre möglich. Meinen ersten Kontakt hatte ich 1993.
Wünsche Euch noch einen schönen Abend und gute 24h
LG Gerhard


Rückfall-
Mo 23 Nov 2020 21:10
RÜCKFALL-

-meine Antwort an Hans-

Den Gegner einzuschätzen ist schon schwierig genug.Aber daraus abzuleiten, diesem Gegner keine Gelegenheit zu gewähren und die vorherrschende Konsequenz durchzuhalten,hat so manchen Reiter jäh zu Fall gebracht.

Zu aller erst sind wir Menschen, mit all Ihren Ängsten ,Sorgen, der Sehnsucht nach Schutz, Geborgenheit, Liebe und Vertrauen in eine viel bessere Welt als die, deren Teil wir jetzt sind. So ist es nicht verwunderlich wenn so mancher seine unausgesprochenen Gedanken, den Schmerz der Situation nicht mehr ertägt und die Flucht nach vorne, in verändertem Bewusstsein sucht. Nenne es Rückfall, wie immer man es bezeichnet, sei es der Alkohol seien es Drogen oder Corps, es sind diese Mittel,die es braucht um ein wenig Platz zu schaffen; Raum, der nie vorhanden war, Raum den es so nie gab und geben wird, darum machen wir, und ich gehöre auch zu diesen Alkoholikern, darum machen wir das.Es gibt keinen anderen Grund.

Rückfall ist für mich kein Schipfwort oder die verächtliche Beschreibung einer menschlichen Verfehlung.Es ist Ausdruck der Verzweiflung, mitunter die klare Sprache vernichtender Hilflosigkeit.

An der Trockenheit arbeiten?An der Trockenheit kann man nicht arbeiten.Entweder man ist es oder eben nicht.Und damit meine ich auch alle Beweggründe dazu.
Ich trinke seit Jänner 2017 keinen Alkohol mehr.Auch wenn das ANFANGS sehr schwer war und ich hatte hier noch keinen Kontakt zu AA, habe ich bis jetzt durchgehalten ohne Rückfall. Es geht einfach darum diese SUCHT loszuwerden,die sich in das Gehirn eingebrannt hat. Dem Einhalt zu gebieten, das ist die Kraft, die es braucht um wieder teilzuhaben und freie Gedanken zu formen frenab jeglicher Abhängigkeit.

Genau hier liegt der Grund, der diese Gemeinschaft AA so wertvoll macht, der auch ich seit Februar dieses Jahres angehören darf.
Man braucht hier kein Referat zu verfassen wie schwer oder wie tief der Unterschied bei Alkoholikern ist. Es ist die SUCHT, das Verlangen nach Genuss und damit der unaufhörliche Kampf,trotz besseren Wissens, immer wieder abzustürzen und nach dem Aufstehen noch tiefer zu fallen als zuvor. Es geht um diese unsägliche Macht, über das Ich, über die Verzweiflung an sich selbst und das Versprechen ,welches das volle Glas vor einem enthält.

Natürlich lohnt es sich immer aufmerksam zu bleiben,seine eigenen Abläufe manchmal zu hinterfragen und in sich hineinzuhören, in das wirkliche ich,-- in den Kram und Frust,in den fortwährenden Misserfolg, in die Tiefen der Seele,die all diese Abneigungen in sich vereint und nichts bewirkt als einmal mehr den so gehassten Zustand neuerlich zu bescheren.

So aussichtslos die Lage auch sein mag, dem, der rückfällig geworden ist geht es genau so schlecht wie jenen die noch kämpfen und ich werde keinen jemals verurteilen.

Nach 3 Jahren ist die Sucht besänftigt, doch das Innere ,das ist gleich geblieben, ich habe es blos zugedeckt und dem Zustand einen anderen Namen verpasst.Gleich der Wanderung auf einem steilen Grad wird mich das ein Leben lang begleiten.So komme ich nicht umhin das anzusprechen was so viele von uns bewegt.Es sind die Tiefen der Seele, die im Alkohol scheinbar Gehör finden und uns die Zuneigung versprechen, die wir so lange suchten bis die all umfassende Sucht uns schlussendlich zu Boden streckt.

Es braucht den Glauben an sich selbst aber auch die Intuition für Dinge,die man nicht so leicht erklärt und den Mut das zuzulassen was einem gut tut.

Es geht nicht um Trost um Mitleid oder Teilnahme,- es geht einfach darum zuzuhören-und der verworrenen Kreatur eine Stimme zu geben und damit die Zuneigung zu begründen in der so viel Anerkennung steckt. Darin sehe ich die Aufgabe der AA-Gemeinschaft, die auch mir zu Teil geworden ist.

ich bedanke mich bei Euch

Liebe Grüsse -Günter




Mein Krankheitsverlauf:
Mo 23 Nov 2020 19:05

Als ich erkannte das ich seelisch und körperlich abhängig war, habe ich immer wieder versucht über meine Willenskraft vom Alkohol loszukommen, vergeblich! Erst als ich bereit war Hilfe anzunehmen war mein Wille stark genug vom Alkohol zu lassen.
Es war für mich ein langwieriger Prozess. Durch die Bereitschaft Hilfe anzunehmen konnte ich lernen meine Krankheit zu verstehen, in kleinen Schritten zu erkennen was mir guttut und was nicht, was erforderlich ist um in die Lage zu gelangen wieder selbst über mein Leben zu bestimmen.
Und ja während dieser Zeit war ich ausschließlich über meine Willenskraft trocken.
Erst durch das Lernen in Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen sammelte ich Erfahrungen die es mir möglich machen heute ein zufriedenes, trockenes Leben zu führen.
Bei mir gehörte zum ERSTEN SCHRITT, DAS ERSTE GLAS STEHEN ZU LASSEN, auch ein starker Wille dazu. Gepaart mit der Bereitschaft gegenüber dem Alkohol zu kapitulieren und Hilfe anzunehmen.
Nach der euphorischen Phase (bei mir ca. 2 - 3 Wochen) nicht nachzulassen, mir nicht vorzugaukeln ich sei geheilt, sondern auf die Erfahrungen der länger Trockenen zu hören.
In dieser Zeit brauchte ich einen starken Willen und Leute die es schafften aus diesem Willen Selbstvertrauen zu machen.
Der Übergang war fließend nicht für mich spürbar.
Nach ein paar Jahren in denen ich mich mit der Krankheit beschäftigt habe und mein Leben so geordnet habe das ich keinen Alkohol mehr brauche, ist aus meiner Willenskraft, Selbstvertrauen geworden.
Ich bin aber nicht so naiv zu glauben ich sei geheilt.

Stefan AA



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