Forum Einträge



Schwierige Frage am Anfang
Mo 29 Nov 2021 7:25

warum trinkst du keinen Alkohol mehr?

„Nein danke“ reicht.
Warum soll ich ihm einen Grund dafür nennen? Es würde für mich so aussehen, als ob ich mich dafür entschuldigen müsste, keinen Alkohol zu trinken. Und da wehre ich mich ganz entschieden. Ich bin keine Rechenschaft darüber schuldig, warum und weshalb ich keinen Alkohol trinke. Wenn dann doch jemand weiter drängelt, bekommt er eine Antwort wie, „Ich brauche den Alkohol nicht mehr“ oder einfach die Gegenfrage, „Ich werde besoffen davon, du nicht?“. Sobald ich ihn mit so einem Spruch persönlich anspreche, wird es für ihm meistens peinlich und die Frage ist beantwortet. Das ist mir aber auch nur anfangs passiert, als noch nicht jeder wusste, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.

Lg. Hans g24h


Wieder einmal etwas für die Öffentlichkeitsarbeit
Sa 27 Nov 2021 16:54

Artikel für Zeitung geschrieben.

www.up-to-date.at
up-to-date news

Wie helfen die AA?
AA-Gruppe Stadl-Paura

Meeting: Jeden So. 18.00 - 20.00 Uhr
Evangelische Pfarrheim
Kirchengasse 1, 4651 Stadl-Paura
www.aa-unserweg.at
Die Anonymen Alkoholiker treffen sich regelmäßig, um ihre Erfahrungen
Und Erkenntnisse auszutauschen. Durch den ständigen Kontakt mit den genesenden AA-Freunden, das Gefühl der Gemeinschaft und der Freundschaft, kann der Zwang zum Trinken durchbrochen werden. Der "Neuling" lernt, den Alkohol nur für den heutigen Tag stehen zu lassen. Anstatt dem Alkohol für alle Zeiten abzuschwören oder sich Sorgen zu machen, ob er morgen trocken bleiben kann, konzentriert sich der Alkoholiker darauf, jetzt und heute nicht zu trinken. Sobald er keinen Alkohol mehr trinkt, bekommt er einen Teil seiner Krankheit in den Griff - sein Körper erhält die Möglichkeit, sich zu erholen. Wenn er nüchtern bleiben will, braucht er aber auch einen gesunden Verstand und ein gesundes Gefühlsleben. So beginnt der Alkoholiker sein verworrenes Denken und seine unglücklichen Gefühle zurechtzurücken, indem er die "Zwölf Schritte" der AA anzuwenden versucht. Diese Schritte empfehlen Gedanken und Taten, die ihn in ein zufriedenes Leben führen können.
Dem "Neuling" wird auch empfohlen, regelmäßig in AA-Meetings zu gehen, um mit anderen Alkoholikern in Verbindung zu bleiben und aus dem Genesungsprogramm zu lernen.

Lg. Hans g24h


„Empfohlene“ Schritte
Do 25 Nov 2021 8:13

Der Zwölfte Schritt spricht auch davon, dass wir durch die Anwendung aller vorhergehenden Schritte etwas gefunden haben, das wir als spirituelles Erwachen bezeichnen. ... Die Vorbereitung auf dieses Geschenk heißt für uns Anonyme Alkoholiker, die Zwölf Schritte unseres Programms täglich zu leben.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 101/102

Ich erinnere mich an die Antwort meines Sponsors, als ich ihm sagte, die Zwölf Schritte seien „Empfehlungen“. Er erwiderte, sie seien ebenso „Empfehlungen“ wie die Reißleine zu ziehen, um dadurch sein Leben zu retten, wenn man mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug abspringt. Er wies mich darauf hin, dass es genauso „Empfehlungen“ seien, die Zwölf Schritte zu praktizieren, wenn ich mein Leben retten wolle. So versuche ich täglich, mich daran zu erinnern, dass ich ein umfassendes Genesungsprogramm habe, das auf den „Empfehlungen“ aller Zwölf Schritte beruht.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 1993 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.


Trochen und Nüchtern durchs Leben
Di 23 Nov 2021 13:53

Ihr seht, dass es sich lohnt, dem Alkohol keine Chance mehr zu geben und immer achtsam zu sein - selbst nach so langer Zeit.
Ein trockenes Leben mit all seinen Höhen und auch Tiefen ist wunderbar und steht an erster Stelle!

Gute 24 St. Wolfgang


Erinnerung an die Anfangszeit an Hans
Di 23 Nov 2021 13:48

Es sind Menschen wie Du, die mir von Anfang an den Mut gegeben haben, auf meinem Weg zu bleiben und durchzuhalten. Mir stand in den ersten Wochen staunend der Mund offen, wenn ich Alkoholiker erzählen hörte, die über viele Jahre trocken sind und dabei glücklich und zufrieden leben. Das hat mir in der Zeit, als mir noch völlig schleierhaft war, wie ich es schaffen soll, ohne den Alkohol zu leben, sehr viel Kraft gegeben. Und auch gegenwärtig, wenn die wohl unvermeidlichen Tiefs kommen, bin ich von Herzen dankbar, dass ich mich an "alte Hasen" wenden kann, die das alles kennen und verstehen und mir immer wieder vormachen. ES GEHT!!

Bleibt gesund Friedl


Nur zwei Sünden
Mo 22 Nov 2021 7:21

und da gibt es nur zwei Sünden; die erste ist, das Wachstum eines anderen menschlichen Wesens zu beeinträchtigen, und die zweite, das eigene Wachsen zu stören.

Alcoholics Anonymous, 3. Ed. p. 542

Glück ist ein äußerst flüchtiger Zustand. Wie oft enthalten meine „Gebete“ für andere „verdeckte“ Bitten für meine eigenen Pläne? Wie oft ist meine Suche nach dem Glück ein Hindernis im Weg der Entwicklung eines anderen Menschen, oder auch für mich? Durch Demut und Akzeptanz wachsen zu wollen, bringt Schwierigkeiten mit sich, die nicht gerade gut, heilsam und lebenswichtig erscheinen. Doch im Rückblick kann ich erkennen, dass Schmerzen, Straucheln und Rückschläge mir sicherlich zum Fortschreiten im Programm und zur Gelassenheit verholfen haben. Ich bitte meine Höhere Macht um Hilfe, dass ich die Entwicklung eines Freundes oder meine eigene heute nicht beeinträchtige.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 1993 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.


Ein Sicherheitsnetz
Mi 17 Nov 2021 18:27


Wir alle machen ohne Ausnahme Zeiten durch, in denen wir nur mit größter Willensanstrengung beten können. ... Wenn das der Fall ist, sollten wir nicht zu negativ über uns denken. Sobald wir können, sollten wir wieder zu beten versuchen und das tun, was nach unserer Erfahrung gut für uns ist.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 100

Manchmal schreie ich, stampfe mit dem Fuß auf und drehe meiner Höheren Macht den Rücken zu. Dann sagt mir meine Krankheit, dass ich ein Versager bin und dass ich mich sicherlich betrinken werde, wenn ich weiter wütend bleibe. In solchen Anfällen von Verbohrtheit habe ich das Gefühl, über einen Abgrund zu rutschen und mich nur mit einer Hand festzuhalten. Das obige Zitat ist dann mein Sicherheitsnetz, weil es mich drängt, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, so zum Beispiel liebevoll und geduldig mit mir umzugehen. Es gibt mir die Gewissheit, dass meine Höhere Macht so lange wartet, bis ich es wieder riskiere, mich fallen zu lassen, im Netz zu landen und zu beten.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 1993 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.


Ich bin für mich verantwortlich und niemand anders.
Mo 15 Nov 2021 7:01


Wenn ich mir die Geschichten und die Leute dahinter anschaue, dann fällt mir auf, dass die jenigen welche rückfällig geworden sind, oft die Schuld bei den anderen suchen. sei es, dass Arbeitsfeld, die Familie, die Freunden welche nicht so mitgespielt haben wie sie es sich gewünscht hätten. Bei denen die es bis jetzt geschafft haben, sieht es im Umfeld manches mal nicht viel besser aus, aber sie haben gelernt nicht zu jammern und das was sie ändern konnten, haben sie geändert und welches nicht, gelernt es zu akzeptieren. Unterstützung ist sicher gut, aber ändern muss man es schon selber.
Eine Selbsthilfegruppe, ist nur so gut, wie ich das gelernte auch selber umsetzen will. Die Lebensgeschichte kann erklären wieso und warum ich in den Alkohol abgerutscht bin aber entschuldigen kann ich dies damit nicht. Nicht jeder welcher eine schwere Jugend, eine schwierige Ehe oder sonst was erlebt wird zum Alkoholiker. Ich bin nicht gegen die Aufarbeitung des vergangenes um daraus für die Zukunft zu lernen, aber dagegen sich hinter dem vergangenen zu verstecken und zu entschuldigen. Ich denke vielen würde es gut tun aus der Opferrolle rauszuspringen und die Verantwortung für das geschehene anzunehmen, nicht um in Schuldgefühlen zu verkriechen, sondern um auch die Verantwortung für das kommende Leben zu übernehmen.

Lg. Hans g24h bleibt gesund.


Hallo Maria
Sa 13 Nov 2021 19:57
Der Alkoholiker hört erst auf zu trinken, wenn er seinen absoluten Tiefpunkt erreicht hat. Dieser Tiefpunkt ist relativ und liegt bei jedem Alkoholiker wo anders. Erst wenn es dem Alkoholiker bewußt wird, daß er sein Leben so nicht mehr meistern kann, dann kann es zur Umkehr kommen. Dazu gehört auch, daß die Angehörigen jegliche Unterstützungen, welche das Trinken ermöglichen, absolut einstellen und unterbinden. Ihm muß klar werden, daß er keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten hat. Erst dann kann er zur Einsicht kommen, ob er den abstinenten Weg einschlagen will. Ob er es dann schafft, ist eine weitere Frage, und es ist ein langer Weg, aus dem Tal der Tränen, mit vielen Hindernissen, Abwegen, Umwegen. Erst eine über Jahre andauernde Veränderung wird es ihm ermöglichen, nicht mehr den Alkohol im Mittelpunkt seiner Interessen zu haben.
Ich selber habe es mir anfangs nicht vorstellen können, jemals vom Alkohol loszukommen. Nunmehr nach Jahren spielt der Alkohol keine Rolle mehr in meinem Leben, bin zufrieden und es geht mir gut. Natürlich läuft das Leben nicht immer rund, aber das sind für mich keine Gründe mehr zu trinken. Mittlerweile weiß ich auch, daß nicht die Anderen Schuld hatten an meiner Trinkerei, sondern ich selbst. Die Menschen sind halt mal so wie sie sind, und sie werden nicht anders, wenn ich mich besaufe.
Nochmals - der Weg ist nicht einfach, aber er ist begehbar, und das Ziel ist es wert. Viele aus unserer Gemeinschaft sind ihn schon gegangen, und haben das Ziel erreicht, wenige aber auch nicht.
Ganz Liebe Grüße und alles Gute wünscht Dir Gerhard


Hallo Maria
Sa 13 Nov 2021 7:29
Im Grunde ist deine Haltung völlig richtig.
Er muss sein Leben in den Griff bekommen. Andere können für ihn nicht trocken werden.
Du kannst ihm dabei nicht helfen. Den Weg zum Entzug, die Therapie, alles das kennt er ja schon.

Erst wenn er merkt, dass ihn keiner mehr stützt, wenn er trinkt, besteht die Möglichkeit, dass er auch aktiv wird.
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht)

Lg. Karin AL-Anon