Forum Einträge



Einen anderen Alkoholiker helfen.
Mo 27 Mär 2023 18:00

In A.A. stellen wir fest, dass wir uns - weil wir Alkoholiker sind - auf ganz einzigartige Weise nützlich machen können. Indem wir nämlich anderen Alkoholikern da helfen, wo das vielleicht jemandem ohne unsere Erfahrung mit Alkohol nicht gelingen wird. Das macht uns in der Tat auf ganz besondere Art brauchbar. Wir Anonymen Alkoholiker sind insofern einmalig, als wir die eigene größte Niederlage, das eigene Versagen und die eigene Krankheit dazu nutzen, um anderen beizustehen. Wir, die wir selbst durch die Mühle gedreht worden sind, können also anderen Alkoholikern am ehesten helfen.
Lg. Hans


Was ich unter dem Tiefpunkt verstehe.
Mi 22 Mär 2023 18:16

Als ich noch heimlich trank, und jemand mich fragte, ob ich getrunken hätte, log ich in der Regel. Für mich bedeutete dieses "Nein" noch viel mehr als nur die Antwort auf die Frage, ob ich getrunken hätte; ich antwortete gleichzeitig auf die Frage, "bist du ein erbärmlicher, willensschwacher, schlechter Mensch, der es nicht wert ist, geliebt zu werden?" - und das Nein fühlte sich auch auf diese Frage wie eine Lüge an. Denn nicht nur hatte ich getrunken, ich war auch ein wertloser Mensch. So war das bei mir im Hirn verknüpft. Das ist Teil meiner Krankheit, das weiß ich jetzt. Und es ist so perfide, weil der Weg zur Genesung damit beginnt, den letzten Rest dieser falschen Selbstachtung über Bord zu schmeißen, die sich darauf gründet, andere und sich selbst über das Trinken zu belügen.
Das ist, glaube ich, für mich persönlich das, was ich unter dem Tiefpunkt verstehe. Loslassen, woran ich mich noch klammere. Trotz der wahnsinnig großen Angst, die damit verbunden ist.

Lg. Nina / München


Kein Kampf mehr
Mi 22 Mär 2023 7:42

Wir haben aufgehört, gegen alles und jeden zu kämpfen – selbst gegen den Alkohol.

Anonyme Alkoholiker, S. 98
Nachdem mich AA gefunden hatte, dachte ich, ich wäre da, um zu kämpfen, und AA könnte mir die Kraft geben, die ich brauchte, um den Alkohol zu besiegen. Wenn ich einmal in diesem Kampf gesiegt hätte, wer weiß, wie viel andere Schlachten ich noch gewinnen könnte. Dennoch müsste ich stark sein. Alle meine bisherigen Erfahrungen im Leben hatten das bewiesen. Heute brauche ich nicht mehr zu kämpfen oder meinen Willen durchzusetzen. Wenn ich die Zwölf Schritte lebe und meine Höhere Macht die eigentliche Arbeit tun lasse, verschwindet mein Alkoholproblem von selbst. Meine anderen Probleme im Leben sind auch keine Kämpfe mehr. Ich muss nur noch fragen, ob das Hinnehmen oder Ändern notwendig ist. Es ist nicht mein, sondern sein Wille, der getan werden muss.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans


Gedanken über Alkohol
Mo 20 Mär 2023 13:47

Sobald wir uns in Gedanken eine Weile mit Alkohol beschäftigen, besteht die Gefahr, dass wir einen Rückfall haben. Deshalb müssen wir uns jeden Gedanken daran sofort aus dem Kopf schlagen und umgehend durch klares, nüchternes Denken ersetzen. Vergiss nie, dass Alkohol Gift für dich ist. Denke daran, dass du nie wieder normal trinken kannst. Denke dran, dass es nie und nimmer beim ersten Glas bleibt und du früher oder später wieder betrunken sein wirst. Denk' an all die üblen Folgen deines früheren Trinkens. Zähl' dir jeden Grund auf, den A.A. dir vermittelt hat, damit du nicht trinkst. Stopf dich voll bis obenhin mit solch warnenden, realistischen Gedanken.
Lg. Hans g24h


Zu einen Weg durchs Leben
Mi 15 Mär 2023 17:05
Die großen Klassiker in allen Traditionen waren bestrebt, den Menschen einen Schlüssel zu einem inneren Verständnis zu geben, zu einen Weg durchs Leben. So auch unsere Traditionen der Anonymen Alkoholiker, wenn wir versuchen den vorgegebenen Weg in unserem Programm zu verlassen kommen wir unweigerlich ins Schleudern.
Auch bei den 12 Schritten, Betroffen ist einer, der aus irgendeinem Grund den nächsten Schritt nicht tun kann, wie er ihn ursprünglich tun sollte. Etwas macht ihn stutzig und lässt ihn erschrecken zum Beispiel vor seiner Inventur. Aber es braucht einfach seine Zeit bis der Betroffene bereit ist zur totalen Lebensumkehr und seinen Irrweg zu verlassen. Machen wir uns nichts vor: Wir haben nicht unendlich viel Zeit und wissen alle nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt. Verschieben wir nicht die Schritte zur Freiheit auf irgendwann. Jede Stunde kann ich beginnen mit der UMKEHR und einen für mich befreienden Weg zu beschreiten.
Lg. Hans g24h


Der Schlussstein
Di 14 Mär 2023 15:13

Er ist der Chef – und wir handeln in seinem Auftrag. Er ist der Vater – und wir sind seine Kinder. Die meisten guten Ideen sind einfach. Und diese Auffassung war der Schlussstein des neuen Triumphbogens, durch den hindurch wir zur Freiheit gelangten.

Anonyme Alkoholiker, S. 72
Ein Schlussstein ist ein keilförmiges Bauteil am höchsten Punkt eines Bogens, das die anderen Teile zusammenhält. Die „anderen Teile“ sind der Erste Schritt, der Zweite Schritt, und der Vierte bis Zwölfte Schritt. Das hört sich etwa so an, als wäre der Dritte Schritt der wichtigste, als hingen die anderen elf von ihm als Stütze ab. In Wirklichkeit ist der Dritte Schritt jedoch nur einer der Zwölf. Er ist der Schlussstein; wenn aber die anderen elf Steine weder Basis noch Rundung bilden, gibt das mit oder ohne Schlussstein keinen Bogen. Durch tägliche Arbeit in allen Zwölf Schritten werde ich erkennen, dass dieser Triumphbogen darauf wartet, mich zu einem weiteren Tag in Freiheit schreiten zu lassen.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans


Kapitel 5: Wie es funktioniert (B.B. Seite 67-69)
Di 7 Mär 2023 14:27

Selten haben wir jemanden gesehen, der gescheitert ist, obwohl er unseren Weg gewissenhaft gegangen war. Nicht zur Genesung gelangen diejenigen, die sich nicht ganz in dieses einfache Programm einbringen können oder wollen. Meist sind es Männer und Frauen, die aus ihrer Veranlagung heraus sich selbst gegenüber nicht ehrlich sein können. Solche Unglücklichen gibt es. Es ist nicht ihre Schuld. Es scheint, als seien sie so geboren. Sie sind von Natur aus nicht in der Lage eine Lebensweise anzunehmen und für sich zu entwickeln, die eine absolute Ehrlichkeit verlangt. Ihre Genesungschancen liegen unter dem Durchschnitt. Darüber hinaus gibt es auch Menschen die unter ernsten Störungen in ihrem Denken und Fühlen leiden. Dennoch genesen viele von ihnen, wenn sie die Fähigkeit haben ehrlich zu sein.

Unsere Lebensgeschichten offenbaren, wie wir waren, was geschah und wie wir heute sind. Wenn Sie sich darüber klar geworden sind, dass Sie das haben wollen, was wir heute besitzen, und wenn Sie willens sind, den ganzen Weg zu gehen, um es zu bekommen, dann sind Sie auch bereit, dafür gewisse Schritte zu tun. Vor manchen scheuten wir zurück. Wir dachten, wir könnten einen bequemeren Weg finden. Aber das ging nicht. Ernsthaft und eindringlich bitten wir Sie, von Anfang an furchtlos und gründlich zu sein. Einige von uns hatten versucht, an alten Vorstellungen festzuhalten: Das Resultat war gleich Null, bis wir kapitulierten. Denken Sie daran, dass wir es mit Alkohol zu tun haben - Er ist verschlagen, trügerisch, mächtig! Ohne Hilfe ist es viel zu schwer für uns. Aber es gibt Einen, der alle Kraft hat - Und das ist Gott. Mögen Sie Ihn jetzt finden! Halbe Sachen nützten uns nichts. Wir standen am Wendepunkt. Hingebungsvoll baten wir Ihn um seinen Schutz und seine Hilfe.
LG: Hans


Ohne den Willen geht es nicht.
Mo 6 Mär 2023 15:25

Willensstärke verschwindet schnell

Wenn ich etwas nicht möchte, werde ich es nicht tun oder nur unter Druck. Wenn der Druck dann weg ist, mache ich es auch nicht mehr, außer vielleicht, ich habe die Einsicht bekommen, dass es mir doch guttut. Ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne den Wunsch und auch den Willen hat, mit dem Alkohol aufzuhören. Ich schließe daraus, dass der Wille wohl nicht mehr vorhanden ist und nur der Wunsch geblieben ist. Das man es nicht geschafft hat, schreibt man ja lieber nicht. Wer gibt schon gerne zu, dass er oder sie es nicht geschafft hat. Aus dem Willen sollten daher eine Einsicht und Überzeugung erwachsen, dass man sich gerne verändern möchte. Wenn ich von Lebensveränderungen überzeugt bin, brauche ich ja den Willen nicht mehr so extrem, weil ich es dann einfach mache. Jemanden anderen von etwas Positiven überzeugen zu können, setzt ja voraus, dass der Empfänger auch nach neuen Wegen sucht, wenn die alten Wege schon viele Jahre nicht funktioniert haben. Der Wille zu Veränderungen sollte also auch vorhanden sein.
Lg.Hans


Keine falsche Scham! Offen mit der Krankheit umzugehen.
Fr 3 Mär 2023 16:17

Für mich war es ein ganz wichtiger Schritt offen mit meiner Krankheit umzugehen, es war ein Prozess, bis es soweit war, vermutlich war ich damals noch nicht bereit es für mich selber zu akzeptieren, dass ich Alkoholiker bin. Als ich es dann ehrlich und offen ansprechen konnte, kam irgendwie eine Art Heilungsprozess in Gang, ich konnte zu mir und meiner Abhängigkeit stehen, das war der Anfang von einem guten Weg. Viele Situationen verlieren ihren Schrecken dadurch oder entstehen gar nicht erst. Es ist deutlich einfacher und leichter so. Prinzipiell entscheide ich selbst wem gegenüber ich offen sein will, ich habe kein AA auf meiner Stirn tätowiert, aber mein Umfeld, Familie und Freunde sowieso wissen Bescheid und das ist gut so. Negative Reaktionen darauf habe ich nie gekriegt. Komisch ist, dass ich saufend mich nicht so geschämt hab, wie anfangs beim Eingestehen meiner Sucht. Wie paradox und krank. Als hätten das die Menschen um mich herum nicht doch längst irgendwie bemerkt und halt nur nicht angesprochen. Aus welchen Gründen auch immer.
Lg. Hans


KOMM WIEDER ES FUNKTIONIERT
Fr 3 Mär 2023 16:06

Ich fand die Anonymen Alkoholiker, Ich wurde aufgenommen wie ein verlorener Sohn mit nur wenigen Worten. Setz Dich zu uns, wenn Du kannst oder auch möchtest erzähl uns von Dir oder hör einfach nur zu. Du bist nicht mehr allein. Und am Ende des Meetings dann der Satz KOMM WIEDER ES FUNKTIONIERT War das alles Zufall, Vorsehung, Glück oder Gnade, dass ich bei AA gelandet war? Gedanken habe ich mir nie darüber gemacht. Doch im Laufe der Zeit habe ich mir über vieles andere für mich noch nicht gleich verständliche Gedanken gemacht und ich durfte lernen, lernen, immer wieder lernen. Es gibt viele verschiedene Selbsthilfegruppen in die jeder einzelne gehen kann um ein neues trockenes Leben, sein neues trockenes Leben neu zu beginnen. Es gibt keine Selbst - Hilfegruppe die ein Monopol auf Erfolg, auf Einzigartigkeit, auf alleinige Gültigkeit hat und die auch keine positiven Resultate verbindlich garantieren kann. Nur wo ich mich wohlfühle da kann ich auch genesen und Lebensfähig werden.
Lg. Hans