Forum Einträge



Ich versuche heute im Jetzt zu leben.
Mi 18 Jan 2023 17:26

Weil genau dort war früher vor lauter Kummer und Schmerz über meine Vergangenheit und Furcht vor den Konsequenzen in der Zukunft einfach kein Platz mehr. Heute erlebe ich es oft so wie es im Blauen Buch auf Seite 98 beschrieben steht:
Wir sind nicht vom Alkoholismus geheilt. Alles, was wir in der Hand haben, ist eine tägliche Bewährungsfrist unter der Bedingung, unser Leben instand zu halten. Jeden Tag aufs Neue müssen wir den Gedanken an Gottes Willen in unser Tun einbeziehen: „Wie kann ich Dir am besten dienen – Dein Wille geschehe (nicht meiner)!
Und wenn dann heute manchmal etwas weh tut oder traurig ist, so weiß ich inzwischen, dass Leben Veränderung ist und dass es wieder anders werden wird. Vor allem für mich heute das Wichtigste: Ich habe durch diese Schritte einiges an Erfahrung gelernt, das mir Kraft und Ruhe gibt. Selbstverständlich kann ich nur im Heute und im Jetzt leben, aber mit einem Blick auf die Ewigkeit rückt sich doch so manches zurecht, und vieles, was mir früher Angst und Sorgen bereitet hat, verliert an Wichtigkeit.
Lg.Hans


Miteinander Erfahrungen austauschen.
Mo 16 Jan 2023 17:22

Erfahrung, wenn keiner schreiben will oder kann ist das jeden seine Entscheidung, ich finde mich damit ab aber es ist nicht im Sinne von Erfahrung weitergeben. Aber in den letzten Jahren hat sich in AA einiges verändert nicht immer zum Positiven. Meine Konsequenz aus all diesen Erfahrungen als Alkoholiker ist, dass ich meine Hilfe immer nur auf meine Art anbieten kann, ich möchte mich nicht mehr verbiegen, für nichts und niemanden. Das ist sicher für die meisten Menschen, die Hilfe suchen, nicht die angenehmste und einfachste Art, aber es ist meine und sie ist ehrlich. Wenn es die Fügung will, dann wird meine Hilfe so angenommen, wie sie ist. Wenn nicht, dann bin ich auch nicht der richtige Helfer. Das ist auch so eine Art von Loslassen können, das ich im Verlaufe meiner Nüchternheit erlernen durfte.

Lg. Hans g24h


Informationen für meinen Weg.
Mi 11 Jan 2023 10:28

Ich finde es jedenfalls bedauerlich, dass sich Leute zurückgezogen haben. Da kamen klare Aussagen und ich konnte mir wichtige Informationen für meinen Weg in ein trockenes Leben rausziehen. Bevor ich kürzlich anfing, mich hier selbst schriftlich in das Forum einzubringen, war ich lange Zeit "stiller Leser". In dieser Zeit haben mich vor allem die Beiträge von Einigen zum Nachdenken angeregt. Sie schaffen es, die Dinge ungeschminkt, verschnörkelt und knallhart auf den Punkt zu bringen. Das ist es, was mir persönlich weiterhilft. Ich habe mich viele Jahre selbst erfolgreich hinters Licht geführt. Nun bin ich dankbar, wenn mich einer der "alten" Hasen darauf aufmerksam macht, wenn ich mir in Gedanken Hintertürchen (oder vielleicht auch nur Ritzen) offenhalte, die ich vielleicht selbst nicht (oder noch nicht) sehe.

Das bedeutet nicht, dass mir jemand hier vorschreibt, was ich zu tun habe. Ich entscheide selbst, ob ich den aufgezeigten Weg beschreite. Aber ich bin dankbar für einen Hinweis, wenn ich auf dem Holzweg bin.

Wünsche Euch eine schöne Zeit
Lg. Wolfgang


Erfahrungsaustausch!
Mi 11 Jan 2023 9:14

Dieses Forum richtet sich an Alkoholiker, welche Rat und Hilfe zur Selbsthilfe suchen. In unserer Homepage erhaltet ihr Informationen und Erfahrungen zu den Themen Alkohol. Unser Forum dient dem Erfahrungsaustausch für trockene Alkoholiker, und solche die es werden wollen.
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man darf es auch tun.
Lg. Hans g24h


Also einfach zum Nachdenken.
Di 10 Jan 2023 18:18
Brauche ICH überhaupt noch ein Meeting? oder die Eigene Homepage ?

Weshalb bin ich HEUTE hier, obwohl ich schon eine lange Zeit trocken bin? Allein, um immer wieder Erfahrung, Kraft und Hoffnung auszutauschen, damit ich nicht vergesse, dass ich Alkoholiker bin. Jeder Rückfall zeigt mir, dass ich immer achtsam mit mir umgehen muss. Denn ICH möchte nicht in die Hölle des Alkohols zurück. Ich habe mir die Krankheit nicht ausgesucht, genau wie ein Diabetiker oder Krebskranker. Ich bin dankbar, dass ich NUR Alkoholiker bin, denn ich kann heute was gegen meine Krankheit tun. Ich lasse HEUTE das 1. Glas stehen. Und ich gebe Heute das zurück was ich einmal bekommen habe. Irgendwo da draußen geht gerade durch Alkohol eine Familie kaputt, aber wo sollte sich jemand Hilfe holen, wenn AA immer weniger wird. Sind wir nicht mehr zuständig oder greifen wir schon nach den Sternen?
ICH kann nur meine Gedanken hier kundtun aber langsam geht mir die Kraft aus. 144845 wurde diese Seite geöffnet aber irgendwann wird es diese Zeilen auch nicht mehr geben. Ich danke jeden einzelnen der sich die Zeit genommen hat ein paar Zeilen zu schreiben, aber es wurde immer weniger.
LG. Hans


Loslassen und das Annehmen.
So 8 Jan 2023 15:54

Früher hat es mich belastet, wenn ich mit Veränderungen von außen zurechtkommen musste. Heute sehe ich es als Bereicherung, als Möglichkeit dazuzulernen. An so kleinen Situationen lerne ich das Loslassen und das Annehmen. Leben ist ja nichts anderes als ein Ständiges loslassen und annehmen dessen, was gerade dran ist zu leben. Wir leben nicht in der Vergangenheit, auch nicht in der Zukunft, sondern genau jetzt.

Lg. Hans g24h


Habe ich langsam vergessen, wo ich herkomme?
Fr 6 Jan 2023 14:01

nein, ich habe nicht vergessen, wo ich herkomme. Ich komme aus tiefster Hilflosigkeit und das mache ich mir täglich klar. Eine Hierarchie brauche ich nicht. Ich stelle mich nicht über andere und unterordne mich auch nicht anderen. Mir ist wichtig, meinen trockenen Weg weiter zu gehen, auf mich achtzugeben, dass ich diesen Weg nicht verlasse, ihn immer wieder zu überdenken, notfalls zu korrigieren und meine Erfahrungen mitzuteilen. Nach Hilfe bitten und Dankbarkeit dafür zu zeigen ist wohl in weiten Teilen der Gesellschaft nicht mehr modern. Ich lese auch vieles über DEMUT und muss leider feststellen, dass dieser Begriff wohl nur ein leeres Wort für Einige ist.
Lg. Hans g24h


Traditionen sollten ernst genommen werden.
Mi 4 Jan 2023 13:34

Alles nur Empfehlungen die dir auf deinen Weg in der Gruppe das Miteinander leichter machen. Wer die zwölf Traditionen nicht einhält, sägt an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. Viele AA Freunde kümmern sich wenig um die Traditionen. Sie fühlen sich in der Gruppe wohl, weil sie einen Ort gefunden haben, wo sie bleiben können, wenn es ihnen gefällt, und wieder gehen können wenn es ihnen nicht gefällt. Sie dürfen zuhören aber auch alles von der Leber reden, ohne gleich lästige Ratschläge zu bekommen. Sie können sich entspannen und gehen beruhigt und zufrieden nach Hause. Wenn der Gruppensprecher einmal eingreifen muss, weil jemand die Gruppe stört, so halten sie das nicht für notwendig. Da hört man gerne von ihnen das stört mich nicht oder der geht ja wieder und Ähnliches mehr. Sie fragen sich kaum, wer oder was für ein solches Klima, in der Gruppe sorgt. Warum man sich da so daheim fühlen kann. Eine Gruppe wäre nach Jahren nicht mehr das, was sie heute ist, wenn nicht die Traditionen eingehalten würden. Die Traditionen können sich nicht von selbst einhalten, es müssen Menschen da sein, die das besorgen. Die Traditionen sorgen für die Einigkeit der AA. Wir müssen wachsam sein sagt Bill, damit diese Einigkeit nicht verloren geht. Die Traditionen sind nicht erfunden worden, sie sind aus der Erfahrung herangewachsen. In den ersten Jahren der AA mussten unsere AA- Freunde viel aus ihren Fehlern lernen und viele Prüfungen durchhalten. Je genauer wir die Traditionen einhalten, umso wohler werden wir uns in der Gruppe fühlen und umso mehr Alkoholiker werden in der Gruppe genesen.
Lg. Hans g24h


Länger Trocken heißt für mich! DEMUTIG zu sein.
Di 3 Jan 2023 17:36

Je länger man trocken ist, desto mehr Erfahrungen darf man sammeln, umso mehr Botschaft kann man weitergeben. Unsere Aufgabe sollte sein; Ehrlichkeit, Glaubhaftigkeit und Motivation durch Vorleben des AA-Programms, für Neue da zu sein und sie Verständnisvoll zu empfangen und zu ermutigen Weiterzugeben, was ich als Neuer einmal von denen, die schon länger trocken waren, empfangen habe. Und auch bei schon sehr langer Trockenheit, weiter zu dienen und unser gemeinsames Wohlergehen an erster Stelle zu setzen. Unsre Einigkeit erzeugt dann auch das Wohlergehen jedes einzelnen in AA. Den Neuen, die den Weg zum AA-Tisch suchten und noch suchen, sollten wir unsere Hilfe anbieten. Wir sollten weitergeben, was uns selbst half, mit Hilfe des Programms trocken zu werden und zu bleiben! Meine Aufgabe als länger Trockener ist auch die Anonymität anderer zu achten und zu bewahren sowie daran mitzuwirken, dass das Meeting im Sinne der AA abgehalten wird und nicht zum Kaffeeklatsch ausartet. Nicht zu vergessen; den Neuen einbinden und auf das Dienen in AA hinzuweisen Gemeinsam sind wir stark. Da wir in unserer Gruppe sehr viel Öffentlichkeitsarbeit betreiben und immer wieder AA-Info Meetings in Schulen abhalten, werden wir immer wieder gefragt, wie lange wir trocken seien. Meiner persönlichen Ansicht nach ist es wichtig, darauf Auskunft zu geben umso darzustellen, dass es funktioniert und jeder eine Chance hat, wenn er es will und dazu bereit ist – nicht um mit der Anzahl der Jahre und Dienste zu prahlen oder belehrend zu wirken zu wollen.

Lg. Hans g24h


die 1. Tradition
Mo 2 Jan 2023 14:35
Ich kann mich den Ausführungen von Hans nur vollinhaltlich anschließen. Gemeinsam sind wir stark. Miteinander und nicht gegeneinander. Pflichtbewußtes Verhalten gegenüber den Gruppenmitgliedern und der Gruppe. Was meine ich damit. Zuerst einen den guten Sitten entsprechenden höflichen Umgang mit den Gruppenmitgliedern, würde sagen allen Menschen gegenüber. Und dann ein entsprechendes Verhalten gegenüber der Gruppe, womit ich meine, zumindest am Meeting konsequent teilzunehmen, und auch seine entsprechenden Beiträge zu den Themen zu leisten. Nur drinnen sitzen und zuhören funktioniert nicht auf Dauer. Auch sehe ich eine moralische Verpflichtung zu den zu leistenden Diensten, wie Gruppensprecher, Kassier, Aufsperrdienst usw, und der Gruppe zumindest für einige Jahre die Treue zu leisten, damit Neuankömmlinge die Möglichkeit haben, eine intakte, attraktive Gruppe vorzufinden. Leider verlassen zu viele kurzzeitig Genesene vorzeitig die Gruppe, aus welchen Gründen auch immer. Mit Dankbarkeit und Pflichtbewußtsein hat das nichts zu tun, obwohl diese Eigenschaften auch für ein gelingendes zufriedenes Leben meinerseits erachtenswerts wären.
Ganz liebe Grüße
Gerhard