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Wiedergutmachung
Mi 7 Sep 2022 4:36
Ich kann mich da den Gedanken bzw Ausführungen von Hans nur ganzinhaltlich anschließen. Leichen im Keller lassen einen nicht zur Ruhe kommen, die man für ein zufriedenes Dasein benötigt.
Wenn alles soweit wie möglich (manches wird nicht mehr gehen - aus den verschiedensten Gründen, wie einfach zu lange her, oder Tod usw) in Ordnung gebracht ist, gibt es keinen Grund mehr, der Droge Alkohol nachzuweinen.
LG
Gerhard


Der neunte Schritt
Di 6 Sep 2022 12:47

Wenn möglich entschuldigte ich mich bei ihnen, es sei denn, ich hätte sie oder andere dadurch verletzt. Der neunte Schritt soll die im achten Schritt gewonnenen Vorsätze in die Tat umsetzen. Wie oft habe ich mir in meinen nassen Tagen schon Sachen vorgenommen, die dann nie verwirklicht wurden. Ich baute mir die schönsten Schlösser - Stein auf Stein - Schluck für Schluck, aber zum Richtfest ist es nie gekommen. Nun muss ich beweisen, dass ich zu meinem neuen Lebensweg stehe.
A.A. KANN MAN NICHT NUR SO NEBENBEI MACHEN.
A.A. fordert den ganzen Menschen. Seinen Mut, seine Verantwortung und immer wieder seine Ehrlichkeit. Es ist nicht damit getan, dass man die Schritte beim Meeting in der warmen Stube diskutiert. Zumindest dieser Schritt fordert, dass ich mich erhebe, dass ich mich aufraffe, nach draußen gehe, um die Menschen aufzusuchen, denen ich Leid zugefügt habe. Und wenn ich dann vor diesen Menschen stehe, dann kommt es mir verdammt hart an, den Mund aufzumachen. Ich stand oft da und fand keine richtigen Worte. Obwohl ich mir vorher jeden Satz meiner Entschuldigung in Gedanken zurechtgelegt hatte, brachte ich nichts über die Lippen. Scham, Verlegenheit, Angst und Hemmungen? Nein! Heute weiß ich, dass ich einfach zu feige war. Ich hatte keinen Mut, weil ich mit jeder Entschuldigung meinte, dass ich mich damit bloßstelle, erniedrige, ins falsche Licht setze. Ich meinte, mein "Image" zu zerstören, mein Gesicht zu verlieren. Dabei hätte ich doch nur meine Überheblichkeit abgelegt, meine Besserwisserei aufgegeben, meine Ehrlichkeit ernst genommen. Dieser Schritt ist ein Akt der Demut. Wer tritt schon leichten Herzens vor seinen Nächsten und gibt zu, dass er unrecht hatte?

LG. Hans g24h


Die 12 "Versprechen"
Mo 5 Sep 2022 10:47
Die 12 "Versprechen"
Ableitung aus dem Blauen Buch, Seite 96/97

"Wenn wir in diesem Abschnitt unserer Entwicklung sehr gewissenhaft sind, werden wir verblüfft sein, noch bevor wir den Weg zur Hälfte zurückgelegt haben. Wir werden eine neue Freiheit und ein neues Glück kennenlernen. Wir wollen die Vergangenheit weder beklagen, noch die Tür hinter ihr zuschlagen. Wir werden verstehen, was das Wort Gelassenheit bedeutet und erfahren, was Frieden ist. Wie tief wir auch gesunken waren, wir werden merken, dass andere aus unseren Erfahrungen Nutzen ziehen können. Das Gefühl der Nutzlosigkeit und des Selbstmitleids wird verschwinden. Unsere Ichbezogenheit wird in den Hintergrund treten, das Interesse an unseren Mitmenschen wachsen. Unsere Selbstbezogenheit wird dahinschmelzen. Unsere Einstellung zum Leben und unsere Erwartungen werden sich ändern. Angst vor den Menschen und vor wirtschaftlicher Ungewissheit werden schwinden. Ohne lange nachzudenken, werden wir jetzt mit Situationen fertig, die uns früher umgeworfen haben. Plötzlich wird uns bewusst, dass Gott für uns das erledigt, wozu wir allein nicht in der Lage sind.
Sind das alles übertriebene Versprechen? Wir meinen nicht. Sie werden überall bei uns Wirklichkeit - manchmal schneller, manchmal langsamer. Sie werden sich immer erfüllen, wenn wir daran arbeiten!" Blaues Buch, S. 96/97

Lg. Hans G24h


Der 9.) Schritt meine Gedanken dazu.
Mo 5 Sep 2022 9:11


Dieser Schritt ist schwer für mich. Am liebsten möchte ich einen Strich unter die Vergangenheit machen und ganz neu anfangen.

Das kann ich mir als Alkoholiker nicht leisten. Die Vergangenheit würde mich dann immer wieder belästigen. Ich will Ordnung machen, die Schulden bezahlen, wenn welche da sind, den Schaden, den ich an Sachen verursacht habe, wieder gut zu machen. Ich will die Menschen, die ich enttäuscht habe zeigen, dass ich nun anders bin. Ich will jene Menschen, die ich schwer beleidigt habe, um Verzeihung bitten. An der Stelle stehen meine Angehörigen, dann meine Freunde und Arbeitgeber, die ich so oft enttäuscht und im Stich gelassen habe. Diese Schritte helfen mir, die mitmenschlichen Beziehungen wieder herzustellen. Nach allem, was geschehen ist, kann ich, nachdem ich mit dem Trinken aufgehört habe, nicht einfach weitermachen, als ob die Vergangenheit nie gegeben hätte. Sicherlich kommen Regungen hoch, die sagen: Die anderen waren ja auch böse zu mir. Das mag schon stimmen. Vielleicht werden auch sie sich einmal bei mir entschuldigen, wenn ich erst alles einmal gut gemacht habe. Die Gutmachung kann nicht über Nacht geschehen. Ich brauche viel Zeit und Geduld. Der Weg der Wiedergutmachung ist lange und schwer. Der AA-Weg ist ja nicht ein Tages-sondern ein Lebensprogramm. Die Hauptsache ist, dass ich bereit bin, den Schaden, den ich angerichtet habe, wieder gut zu machen und die Menschen, die ich beleidigt habe, um Verzeihung zu bitten. Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht mehr ändern kann. Vieles kann ich leider nicht mehr gut machen.

Vielleicht teilst du deine Gedanken mit uns und schreibst ein paar Zeilen.

Lg. Hans g24h


Das Fundament ist wichtig.!
So 4 Sep 2022 6:37


Ist Nüchternheit alles, was wir vom Geistigen Erwachen erwarten? Nein, Nüchternheit ist nur ein dürftiger Anfang. Im AA-Programm zu leben ist wie ein Haus bauen. Erst musste ich eine große, massive Betonplatte gießen, um das Haus darauf zu errichten; das bedeutete für mich, mit dem Trinken aufzuhören. Aber es ist sehr ungemütlich, auf einer Betonplatte zu leben, ungeschützt Hitze, Kälte, Wind und Regen ausgesetzt zu sein. So baute ich auf der Platte einen Raum, indem ich anfing, im Programm zu leben. Das erste Zimmer war wacklig, da ich an diese Arbeit nicht gewöhnt war. Aber im Laufe der Zeit, mit mehr Übung im Programm, lernte ich langsam stabilere Räume zu bauen. Je länger ich übte und je mehr ich baute, umso gemütlicher wurde das Zuhause, in dem ich heute lebe.

Lg. Hans g24h


Die einzige Voraussetzung
Di 30 Aug 2022 5:52


„Damals hatte jede AA­ Gruppe viele Regeln für die Aufnahme von Alkoholikern. Alle hatten große Sorge, dass irgendjemand oder irgendetwas unser Rettungsboot zum Kentern bringen würde. ... Die gesamte Liste war länger als eine Meile. Wären all diese Bestimmungen überall durchgesetzt worden, hätte wahrscheinlich niemand der Gemeinschaft der AA beitreten können, ...“

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 133/134

Ich bin dankbar, dass die Dritte Tradition von mir nur den Wunsch verlangt, mit dem Trinken aufzuhören. Versprechungen habe ich jahrelang gebrochen. In der Gemeinschaft brauchte ich nichts zu versprechen oder mich auf etwas festzulegen. Ich brauchte nur ein Meeting, zu dem ich auch noch ziemlich benebelt kam, um zu wissen: Hier bin ich zuhause. Ich musste keine ewige Liebe geloben. Hier umarmten mich Fremde. Sie sagten: „Es wird besser“ und „Nur für heute kannst du es schaffen“. Sie waren nicht länger Fremde, sondern fürsorgliche Freunde. Ich bitte um Gottes Hilfe, wenn ich die Hand nach den Menschen ausstrecke, die nüchtern leben wollen, und darum, dankbar bleiben zu dürfen.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2013 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans g24h


Ausgeglichenheit
Mi 17 Aug 2022 7:23

In unserem Unterbewusstsein wirken sehr tief, manchmal längst vergessen, schwerwiegende seelische Konflikte weiter.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 75

Nur durch positives Handeln kann ich verborgene Schuld- und Schamgefühle, die durch mein Trinken entstanden, beseitigen. Über meine Missgeschicke während dieser Zeit würden meine Freunde sagen: „Warum tust du das? Du tust dir nur selber weh.“ Ich hatte noch keine Ahnung, wie wahr diese Worte waren. Obwohl ich andere verletzte, verursachte mein eigenes Verhalten tiefe Wunden in meiner Seele. Der Achte Schritt zeigt mir den Weg, wie ich mir selbst verzeihen kann. Ich heile einige dieser verborgenen Verletzungen, wenn ich einfach meine Liste der Personen mache, denen ich wehgetan habe. Wenn ich diesen Schaden wiedergutmache, befreie ich mich selbst von Belastungen und trage dadurch zu meiner Genesung bei.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2013 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.

LG. Hans G24h


14. August Den Schaden wiedergutmachen
So 14 Aug 2022 6:30

Wir versuchen, die Trümmer wegzuschaffen, die sich angehäuft haben, als wir noch nach unserem Eigenwillen lebten und allein die Regie führen wollten. Wenn uns die Bereitschaft dazu noch fehlt, bitten wir solange, bis sie sich einstellt. Erinnern wir uns daran, dass wir am Anfang übereinstimmten, den ganzen Weg zu gehen, um den Alkohol zu besiegen.
Anonyme Alkoholiker, S. 88
Eine Liste der Personen zu machen, die ich verletzt hatte, war keine besonders schwierige Angelegenheit. Diese Menschen tauchten in meiner Inventur des Vierten Schrittes auf: Menschen, denen gegenüber ich Groll empfand – egal, ob berechtigt oder unberechtigt –, und denen ich „es“ heimgezahlt hatte. Ich glaube nicht, dass meine vollständige Genesung davon abhängt, ob die Menschen, die mir zu Recht wehgetan haben, sich bei mir entschuldigen. Wichtig in meiner Beziehung zu Gott ist, dass ich vor ihm stehe und weiß, dass ich alles getan habe, um den von mir angerichteten Schaden so gut ich konnte zu beheben.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2013 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Lg. Hans g24h


Schwachpunkt in den Gruppen Sponsorschaft
Fr 12 Aug 2022 6:27

„Sponsor“ (engl. = Vertrauter, Förderer, Unterstützer)

Sponsorschaft bedeutet ganz einfach: Ein Alkoholiker, der bereits einige Fortschritte im 12 Schritte-Genesungsprogramm gemacht hat, teilt seine Erfahrungen ständig und ganz individuell mit einem anderen Alkoholiker, der versucht, durch die Anonymen Alkoholiker nüchtern zu werden, oder seine Nüchternheit zu behalten. Sponsorschaft ist Dienst im Zwölften Schritt, aber auch die beständige Verantwortung, einem Neuling bei der Suche nach einem für ihn passenden Lebensweg ohne Alkohol zu helfen. Ein Sponsor ist ganz einfach ein nüchterner Alkoholiker, der dem Neuen hilft, ein Problem zu lösen: wie er trocken bleibt und nüchtern wird Auch wenn wir schon viele trockene Jahre hinter uns haben, können wir noch gewinnen, wenn wir einen AA-Freund bitten, unser Sponsor zu sein. Vielleicht fühlen wir uns unbehaglich, sind unzufrieden, oder unser Gefühlsleben ist nicht in Ordnung, weil wir vergessen haben, dass das AA-Programm nicht nur die Freiheit vom Alkohol, sondern eine völlig neue Art zu leben anbietet. Mit Hilfe eines Sponsors werden wir das 12 Schritte-Programm voll ausnutzen, unsere Haltung ändern und Freude an unserer Nüchternheit erlangen. Auszug aus der Broschüre „Verantwortung“-Fragen und Antworten zur Sponsorschaft mit Genehmigung der AA World Service, Inc.

LG. Hans g24h


Das Leben nach dem Alkohol
Do 11 Aug 2022 7:05

Das Leben nach dem Alkohol, auch wenn´s erst knapp 2 Jahre sind, ist auch nicht leicht ,nicht ohne Sorgen und Probleme.
Hat mir aber auch keiner versprochen, ich mir selbst auch nicht ,aber es ist schöner , "freier" und ich weiß wo ich nie wieder hin will.
Dafür muss ich aber etwas tun, ich hab´s die letzten Monate vernachlässigt, bin in keine reale Gruppe gegangen und hier habe ich als Zaungast immer nur mal reingeschaut.
Ich "höre" da auf die Aussagen und auf mein Gefühl , und das sagt mir das es fast schon unheimlich ist wie wenig ich in letzter Zeit an mich in Sachen Alkohol gedacht habe, wie selbstverständlich ich es hinnehme Probleme zu haben und sie zu lösen, ohne jeglichen Gedanken an Alkohol.
Sei es auch nur: früher hättest du dir erstmal eine ‘Flasche geholt.
Ich möchte nicht überheblich, oder nachlässig werden, und darum bin ich wieder hier.

Maria Salzburg schöne zeit.



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