Die Bereitschaft, zu unserer Vergangenheit zu stehen, die Konsequenzen zu ziehen und dabei das Wohl der anderen nicht aus den Augen zu verlieren: das ist der wahre Grund des Neunten Schrittes
Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 82
In der Genesung und durch die Hilfe der Anonymen Alkoholiker lerne ich, dass das, was ich besonders fürchte, meine Freiheit ist. Das liegt an meiner Neigung, vor jeder Verantwortung zurückzuschrecken: Ich leugne, ignoriere, beschuldige und vermeide. Dann kommt der Tag, an dem ich hinschaue, zugebe und akzeptiere. Die Freiheit, das Heilende und die Genesung, die ich dann erlebe, beruhen auf diesem Hinschauen, Zugeben und Akzeptieren. Ich lerne zu sagen: „Ja, ich bin verantwortlich.“ Wenn ich diese Worte mit Ehrlichkeit und Entschiedenheit aussprechen kann, bin ich frei.
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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Lg. Hans g24h
(diese Worte schrieb Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959 )
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und das alles, was geschieht, richtig ist. Von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt sich „SELBSTACHTUNG“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man „AUTHENTISCH-SEIN“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie es jemand wirklich beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass die Zeit nicht reif war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich, das nennt man „RESPEKT“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, das alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man „REIFE“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben. Und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und mein Herz zum Singen bringt, auf meine Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man „EHRLICHKEIT“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gut für mich war. Von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, was mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „GESUNDEN EGOISMUS“. Aber heute weiß ich, das ist „SELBSTLIEBE“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen. So habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt, das nennt man „EINFACH-NUR-SEIN“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick wo ALLES stattfindet. So lebe ich heute jeden Tag und nenne es „VOLLKOMMENHEIT“. Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute „HERZENSWEISHEIT“. Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich, DAS IST das Leben!
G24h-Franz
Die AA-Botschaft mit anderen zu teilen, entstehen die ersten Probleme mit den Mitmenschen in der AA-Gruppe oder sonst wo auf der Welt. Deshalb brauche ich für mein Verhalten auch Erfahrungswerte. Das sind für mich die 12 Traditionen. Ohne die würde es bei mir auch nicht gehen. Es gibt ja bei uns in AA diesen Kreis mit dem Dreieck: Einigkeit – Genesung – Dienst. Schritte – Traditionen – Konzepte. Das alles verstehe ich unter „AA-Programm“. Eins bedingt das andere. Und wenn eines fehlt oder es zu unausgewogen wird, funktioniert es auch nicht. Nur Schritte ohne ein Gegenüber machen keinen Sinn. Es fehlt der wesentlichste Grund, nämlich für andere nützlich zu sein. Und nur Dienste ohne Bezug zum Noch-Leidenden werden ein Kopfkino, werden zum Selbstzweck. Bei unserem kompletten Programm brauche ich alle 3 ausgewogen. Ich stelle mir immer einen dreibeinigen Hocker vor. Die Schritte und die Genesung sind der erste Fuß, Sponsorschaft, Dienst der zweite, und die Traditionen, die die Einigkeit ermöglichen, der dritte. Und wenn dann die Füße nicht halbwegs gleich lang sind, fällt das Ganze um.
Lg. Hans g24h
Es sind Menschen die mir von Anfang an den Mut gegeben haben, auf meinem Weg zu bleiben und durchzuhalten. Mir stand in den ersten Wochen staunend der Mund offen, wenn ich Alkoholiker erzählen hörte, die über viele Jahre trocken sind und dabei glücklich und zufrieden leben. Das hat mir in der Zeit, als mir noch völlig schleierhaft war, wie ich es schaffen soll, ohne den Alkohol zu leben, sehr viel Kraft gegeben. Und auch gegenwärtig, wenn die wohl unvermeidlichen Tiefs kommen, bin ich von Herzen dankbar, dass ich mich an "alte Hasen" wenden kann, die das alles kennen und verstehen und mir immer wieder vormachen. ES GEHT!!
Gute 24 St. Sonja
Können wir wirklich alles oder Vieles von den alten Hasen annehmen. Oder glauben wir zu wissen, dass wir es besser können? Das führt oft zu Unstimmigkeiten, da kann uns nur das Gruppengewissen weiterhelfen. Bei mir war das der Fall bis ich daran gescheitert bin und in einer Sauferei gelandet bin. Heute weis ich das ich wieder kleinere Brötchen backen muss, und mich auf die zwölf Schritte konzentrieren muss. Auch die zwölf Traditionen helfen mir am Boden zu bleiben, das gilt nur für mich.
Lg. Günter
Ich kann nur meinen Weg beschreiben, so wie ich ihn gesucht und gefunden habe, ihn gegangen bin und heute noch gehe, ihn immer wieder prüfe und notfalls korrigiere und dabei nur an meine Gedanken denken und nur meine Gefühle fühlen.
Heute vor vielen Jahren habe ich, völlig am Ende, die AA- Gruppe gefunden. Leben wollte ich nicht mehr, sterben konnte ich nicht. Also habe ich mich für mein Leben entschieden. Erst einmal notgedrungen. Ohne jede Unterstützung, ganz allein, nur mit Hilfe der Genesenen AA- Freunde habe ich mich durch meine ersten grässlichen Tage und Wochen ohne Alkohol gekämpft. Ich habe mir Schritt für Schritt meine Freiheit zurückerobert, in meinem Leben wieder Sinn erkannt und innere Ruhe und Frieden gefunden. Dafür bin ich diesen AA-Oldtimer sehr dankbar. Zufrieden bin ich nicht immer mit allem, aber ich bin zufrieden damit, ohne Alkohol zu leben und voller Demut und Dankbarkeit, nicht mehr trinken zu müssen.
Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.
LG. Hans g24h
Vier Jahre trocken dazu gratulieren wir dir ganz herzlich. Wir können uns noch an das erste Meeting erinnern als du gekommen bist. Jetzt bist du viele 24 Stunden trocken.
Alles Gute und weiterhin bleib auf deinem Weg.
Lg. und g24h Renate und Hans
Der 4. Geburtstag ist immer ein Punkt der Wende. Man lernt als Kind Radfahren und sein Gleichgewicht zu halten. Am Weg der Trockenheit ist es der Zeitpunkt zur Freiheit der Nüchternheit. Man braucht nicht mehr nachdenken wenn man keinen Alkohol bestellt. Das ist die größte Freiheit die man wieder bekommen hat. Ich wünsche meinem Schatz Petra ein wunderschönes nüchternes Leben und noch viele gute 24h.
Dein Mann, Franz, hdl
Gestern vor 4Jahren bin ich trocken geworden mein Leben hat sich sehr verändert ich bin glücklich das ich meine zweite Familie kennen lernen durfte wen ich nicht zu AA gekommen war weiß nicht ob ich noch da wäre.Aber ich bin froh das mein leben so geändert hat. Das Verhältnis zu meine Kinder hätte ich nicht so bekommen. Wie es heute ist. Das leben ist schön. Und ich hätte nie einen Alkoholiker als meinen Mann kennen gelernt. Unser Leben ist sehr schön geworden. Da möchte ich mich bei den alten Hasen bedanken das mir gezeigt haben das ein trockens leben gibt. Danke und Gt24 St
Ich kann mich da den Gedanken bzw Ausführungen von Hans nur ganzinhaltlich anschließen. Leichen im Keller lassen einen nicht zur Ruhe kommen, die man für ein zufriedenes Dasein benötigt.
Wenn alles soweit wie möglich (manches wird nicht mehr gehen - aus den verschiedensten Gründen, wie einfach zu lange her, oder Tod usw) in Ordnung gebracht ist, gibt es keinen Grund mehr, der Droge Alkohol nachzuweinen.
LG
Gerhard