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Lebenseinstellungen habe ich schon - aber auch noch 3 große Wüns
Mi 25 Nov 2020 18:23
Ob meine 3 großen Wünsche noch in Erfüllung gehen, weiß ich nicht, ich gebe diese jedoch nicht auf. Einige, die ich hatte sind in Erfüllung gegangen, manche zwar nicht sofort aber der wichtigste nach langem auch - der Wunsch mit dem Trinken aufzuhören. Ich möchte noch Neuseeland, Australien und Kanada bereisen, und am Landweg zum Baikalsee fahren.
Daher versuche ich entsprechend gesund (Sport und ohne Alkohol usw) zu leben, verträglich und bescheiden (demütig) zu bleiben, aber nicht übervorsichtig und ängstlich.
Ich gehe diesen Weg, wann er endet - das kann vielleicht schon morgen sein - weiß ich nicht. Wäre ich anderer Meinung, wäre ich wieder auf dem alten Weg. Meinem Weg folge ich. Wenn andere anders entscheiden - zB der Lauf der Welt, Kriege, Pandemien - so muß ich mich dem fügen. Ich seh es so wie Hans, daß der Weg das Ziel sein sollte. Ich hoffe, dem Weg zu folgen und mich nicht durch irgendwelche Verlockungen zum Abbiegen verleiten lasse. Gott möge mich leiten, das Richtige zu tun.
LG Gerhard


Lebenseinstellungen / Hans
Mi 25 Nov 2020 16:59


Für mich ist der Weg das Ziel. Ich habe in langen Jahren meines Lebens festgestellt, das Lebensziele und Erwartungen oft nicht eingetroffen sind. Der Alkohol war eine Zeitlang wichtiger. Das man viele Jahre vertan hat mit Warten und Hoffen auf etwas. Für mich ist eigentlich nur noch wichtig, dass ich einigermaßen gesund bleibe und zufrieden mit mir selbst und meiner Familie - ich plane auch nicht mehr so gerne - nehme jeden Tag so wie er kommt und versuche das Beste daraus zu machen. Mit der Einstellung immer den heutigen Tag zu leben, habe ich es auch am Anfang geschafft, keinen Alkohol mehr zu trinken, und das hat mit dem Lebensprogramm von AA. Gott-sei-dank bis heute geklappt. Für mich als trockene Alkoholiker ist das wichtigste Lebensziel und die Voraussetzung für jeden neuen Tag eine zufriedene Trockenheit.

Es ist so schön, nüchtern über seine Gefühle und Gedanken schreiben und sprechen zu können.

Das habe ich SELBST in der Hand.

Lg. Hans G24h


Das Leben ist schön - Angst ist kein guter Ratgeber/Gerhard
Di 24 Nov 2020 19:03
Ich liebe das Leben und lasse es mir gut gehen. Angst ist kein guter Ratgeber, Angst habe ich in meinem Leben genug gehabt, weil einfach so vieles nicht in Ordnung war. Man hat es auch nicht in Ordnung bringen müssen, denn es gab ja das Trinken. Es waren schreckliche Zeiten - die Katze hat sich immer wieder in den Schwanz gebissen - und viele vergeudete Jahre. Man hat ja gearbeitet, und auf die Arbeit hat man sich immer berufen, und damit versucht die Mängel zu kaschieren.
Nach irgendwann erreichter dauernder Trockenheit ist es mir lange noch nicht gut gegangen. Es bedarf einer gründlichen und ehrlichen Inventur in allen Angelegenheiten, man sollte sich selbst gut anschauen und Achtsamkeit üben, bei Bedarf Innehalten, und sagen "Halt, so bekommt mir das nicht".
Erst die "Leichenbeseitigung" und alles was mich sonst noch störte veränderte ich, soweit es mir möglich war. Auch ein gepflegter Umgang mit meinen Mitmenschen hat mir viel zurückgegeben. Es kommt alles zurück - das Gute wie auch das Böse.
So lasse ich es mir gutgehen, genieße das Leben (aber nicht auf Kosten anderer!), habe viel Freude und einen ruhigen Schlaf.
Dank meiner AA-Freunde wurde mir das im Laufe der Jahre möglich. Meinen ersten Kontakt hatte ich 1993.
Wünsche Euch noch einen schönen Abend und gute 24h
LG Gerhard


Rückfall-
Mo 23 Nov 2020 21:10
RÜCKFALL-

-meine Antwort an Hans-

Den Gegner einzuschätzen ist schon schwierig genug.Aber daraus abzuleiten, diesem Gegner keine Gelegenheit zu gewähren und die vorherrschende Konsequenz durchzuhalten,hat so manchen Reiter jäh zu Fall gebracht.

Zu aller erst sind wir Menschen, mit all Ihren Ängsten ,Sorgen, der Sehnsucht nach Schutz, Geborgenheit, Liebe und Vertrauen in eine viel bessere Welt als die, deren Teil wir jetzt sind. So ist es nicht verwunderlich wenn so mancher seine unausgesprochenen Gedanken, den Schmerz der Situation nicht mehr ertägt und die Flucht nach vorne, in verändertem Bewusstsein sucht. Nenne es Rückfall, wie immer man es bezeichnet, sei es der Alkohol seien es Drogen oder Corps, es sind diese Mittel,die es braucht um ein wenig Platz zu schaffen; Raum, der nie vorhanden war, Raum den es so nie gab und geben wird, darum machen wir, und ich gehöre auch zu diesen Alkoholikern, darum machen wir das.Es gibt keinen anderen Grund.

Rückfall ist für mich kein Schipfwort oder die verächtliche Beschreibung einer menschlichen Verfehlung.Es ist Ausdruck der Verzweiflung, mitunter die klare Sprache vernichtender Hilflosigkeit.

An der Trockenheit arbeiten?An der Trockenheit kann man nicht arbeiten.Entweder man ist es oder eben nicht.Und damit meine ich auch alle Beweggründe dazu.
Ich trinke seit Jänner 2017 keinen Alkohol mehr.Auch wenn das ANFANGS sehr schwer war und ich hatte hier noch keinen Kontakt zu AA, habe ich bis jetzt durchgehalten ohne Rückfall. Es geht einfach darum diese SUCHT loszuwerden,die sich in das Gehirn eingebrannt hat. Dem Einhalt zu gebieten, das ist die Kraft, die es braucht um wieder teilzuhaben und freie Gedanken zu formen frenab jeglicher Abhängigkeit.

Genau hier liegt der Grund, der diese Gemeinschaft AA so wertvoll macht, der auch ich seit Februar dieses Jahres angehören darf.
Man braucht hier kein Referat zu verfassen wie schwer oder wie tief der Unterschied bei Alkoholikern ist. Es ist die SUCHT, das Verlangen nach Genuss und damit der unaufhörliche Kampf,trotz besseren Wissens, immer wieder abzustürzen und nach dem Aufstehen noch tiefer zu fallen als zuvor. Es geht um diese unsägliche Macht, über das Ich, über die Verzweiflung an sich selbst und das Versprechen ,welches das volle Glas vor einem enthält.

Natürlich lohnt es sich immer aufmerksam zu bleiben,seine eigenen Abläufe manchmal zu hinterfragen und in sich hineinzuhören, in das wirkliche ich,-- in den Kram und Frust,in den fortwährenden Misserfolg, in die Tiefen der Seele,die all diese Abneigungen in sich vereint und nichts bewirkt als einmal mehr den so gehassten Zustand neuerlich zu bescheren.

So aussichtslos die Lage auch sein mag, dem, der rückfällig geworden ist geht es genau so schlecht wie jenen die noch kämpfen und ich werde keinen jemals verurteilen.

Nach 3 Jahren ist die Sucht besänftigt, doch das Innere ,das ist gleich geblieben, ich habe es blos zugedeckt und dem Zustand einen anderen Namen verpasst.Gleich der Wanderung auf einem steilen Grad wird mich das ein Leben lang begleiten.So komme ich nicht umhin das anzusprechen was so viele von uns bewegt.Es sind die Tiefen der Seele, die im Alkohol scheinbar Gehör finden und uns die Zuneigung versprechen, die wir so lange suchten bis die all umfassende Sucht uns schlussendlich zu Boden streckt.

Es braucht den Glauben an sich selbst aber auch die Intuition für Dinge,die man nicht so leicht erklärt und den Mut das zuzulassen was einem gut tut.

Es geht nicht um Trost um Mitleid oder Teilnahme,- es geht einfach darum zuzuhören-und der verworrenen Kreatur eine Stimme zu geben und damit die Zuneigung zu begründen in der so viel Anerkennung steckt. Darin sehe ich die Aufgabe der AA-Gemeinschaft, die auch mir zu Teil geworden ist.

ich bedanke mich bei Euch

Liebe Grüsse -Günter




Mein Krankheitsverlauf:
Mo 23 Nov 2020 19:05

Als ich erkannte das ich seelisch und körperlich abhängig war, habe ich immer wieder versucht über meine Willenskraft vom Alkohol loszukommen, vergeblich! Erst als ich bereit war Hilfe anzunehmen war mein Wille stark genug vom Alkohol zu lassen.
Es war für mich ein langwieriger Prozess. Durch die Bereitschaft Hilfe anzunehmen konnte ich lernen meine Krankheit zu verstehen, in kleinen Schritten zu erkennen was mir guttut und was nicht, was erforderlich ist um in die Lage zu gelangen wieder selbst über mein Leben zu bestimmen.
Und ja während dieser Zeit war ich ausschließlich über meine Willenskraft trocken.
Erst durch das Lernen in Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen sammelte ich Erfahrungen die es mir möglich machen heute ein zufriedenes, trockenes Leben zu führen.
Bei mir gehörte zum ERSTEN SCHRITT, DAS ERSTE GLAS STEHEN ZU LASSEN, auch ein starker Wille dazu. Gepaart mit der Bereitschaft gegenüber dem Alkohol zu kapitulieren und Hilfe anzunehmen.
Nach der euphorischen Phase (bei mir ca. 2 - 3 Wochen) nicht nachzulassen, mir nicht vorzugaukeln ich sei geheilt, sondern auf die Erfahrungen der länger Trockenen zu hören.
In dieser Zeit brauchte ich einen starken Willen und Leute die es schafften aus diesem Willen Selbstvertrauen zu machen.
Der Übergang war fließend nicht für mich spürbar.
Nach ein paar Jahren in denen ich mich mit der Krankheit beschäftigt habe und mein Leben so geordnet habe das ich keinen Alkohol mehr brauche, ist aus meiner Willenskraft, Selbstvertrauen geworden.
Ich bin aber nicht so naiv zu glauben ich sei geheilt.

Stefan AA


Ohne den Willen geht es nicht. / Hans
Mo 23 Nov 2020 7:52
Willensstärke verschwindet schnell

Wenn ich etwas nicht möchte, werde ich es nicht tun oder nur unter Druck. Wenn der Druck dann weg ist, mache ich es auch nicht mehr, außer vielleicht, ich habe die Einsicht bekommen, dass es mir doch guttut. Ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne den Wunsch und auch den Willen hat, mit dem Alkohol aufzuhören. Ich schließe daraus, dass der Wille wohl nicht mehr vorhanden ist und nur der Wunsch geblieben ist. Das man es nicht geschafft hat, schreibt man ja lieber nicht. Wer gibt schon gerne zu, dass er oder sie es nicht geschafft hat. Aus dem Willen sollten daher eine Einsicht und Überzeugung erwachsen, dass man sich gerne verändern möchte. Wenn ich von Lebensveränderungen überzeugt bin, brauche ich ja den Willen nicht mehr so extrem, weil ich es dann einfach mache. Jemanden anderen von etwas Positiven überzeugen zu können, setzt ja voraus, dass der Empfänger auch nach neuen Wegen sucht, wenn die alten Wege schon viele Jahre nicht funktioniert haben.
Der Wille zu Veränderungen sollte also auch vorhanden sein.

Lg.Hans G24h


Erfahrungen in der Corona Zeit
Sa 21 Nov 2020 17:59


Ich bin der der Meinung, dass man immer einen Plan haben muss, sollten die Gedanken an Alkohol auftreten. Anregungen und immer einen guten Rat, habe ich von Beginn an, in meiner Gruppe erhalten. Welche Gruppe zu einem passt, muss man selbst erfahren und kann man nur durchprobieren erleben. Ich mache persönlich zusätzlich sehr gute Erfahrung mit Achtsamkeitsübungen. Ich sehe es auch so, dass es wertvoll ist, von den Erfahrungen anderer zu lesen. Vielleicht kann es durchaus soweit gehen, anderen mit seinen eigenen Erfahrungen auch zu helfen. Ich bin auf jeden Fall froh, im Moment ganz gut durch diese Zeit zu kommen. Ich weiß aber genauso, dass ich dafür viel unternehme und darf ruhig stolz darauf sein, nicht wieder zu trinken. Es muss einem aber immer bewusst sein, dass der Alkohol ständig in einem Versteck lauert und nur darauf wartet wieder zuzuschlagen.
Klaus / St. Johann/Pongau


Corona was lernen wir daraus. / Hans
Fr 20 Nov 2020 17:04

Ich sehe auch die vielen positiven Dinge, dass Menschen sich gegenseitig helfen, füreinander da sind und irgendwie ein Gefühl aufkommt, dass es wieder etwas menschlicher in der Gesellschaft wird und ich nur egoistisch gedacht und gehandelt wird. Habe ja schon manchmal den Glauben an die Menschen fast verloren. Ich hoffe, davon wird etwas erhalten bleiben, wenn wir die Krise überstanden haben.

Lg. Hans G24h


Sein Wille geschehe, aber auch meiner / Gerhard
Fr 20 Nov 2020 11:54
Früher gab es für mich nur mein Wille geschehe, und wenn dem nicht so war, konnte man sich ja betrinken. Im Laufe der Jahre der Trockenheit und auch Nüchternheit habe ich da viele Abstriche gemacht, und gelernt, das Leben so anzunehmen wie es ist. Außerdem wird man mit zunehmendem Alter weiser und verträglicher (nicht jeder :grin :grin ).Aber wenn es sein Wille wäre wieder zu trinken, dann würde ich mich weigern. Ich will damit sagen, daß alles wozu ich mich nicht in der Lage sähe bzw was ich auch nicht tun will (Schweinehund), ich dann nicht mit "sein Wille geschehe" abhandeln sollte und das will ich auch nicht so handhaben. Es ist so gesehen schon auch mein Wille etwas Gutes für mich und andere tun, oder ich tu nichts, weil es könnte ja dann auch sein Wille sein, nichts zu tun oder trinken. Jedenfalls ist es schon mein alleiniger Wille, und will es keinesfalls auf irgendjemand oder irgendetwas schieben, nicht mehr zu trinken.
Einen Rückfall erlaube ich mir nicht, ich verbiete ihn mir auch. Daß es ihn gibt, weiß ich, doch Gott beschütze mich davor bis an mein Ende.
LG Gerhard


Rückfall / Hans
Fr 20 Nov 2020 9:17

Ich denke schon, dass es deutliche Unterschiede gibt zwischen den Alkoholikern, die wirklich vor dem Abgrund standen und den Alkoholikern, die nicht ganz so tief fallen mussten. Gut möglich, dass ein Absturz noch wesentlich deutlicher vor Augen führt, dass die Sauferei letztendlich das Leben kosten kann und ein Rückfall ebenso. Ich denke schon, dass die Angst ums eigene Leben einen noch ein Stück konsequenter werden lässt als Alkoholiker wie mich, die jetzt nicht unbedingt überzeugt waren, dass sie sich zu Tode saufen würden, sondern eher realisiert haben, dass sie eine Grenze überschritten haben, über die es kein Zurück gibt.
Bei mir war es nicht nur die Angst ums eigene Leben, die mich hierhergeführt hat zu den AA, es war auch die Angst um mein soziales Leben. Erst hier habe ich dann erkannt, dass es bei mir auch in ein paar Jahren um Leben und Tod hätte gehen können. Die Konsequenz ist sicher dieselbe, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man, den Abgrund in unmittelbarer Sichtweite, noch eine Spur vorsichtiger sein kann und vielleicht auch sein muss. Für mich persönlich wäre ein Rückfall eine absolute Katastrophe. Ich bin nicht mehr so vermessen zu denken, dass ich einen Rückfall locker wegstecken und einfach wieder aufstehen würde, deshalb achte ich immer wieder auch meine derzeitige Situation und versuche herauszufinden, ob ich in irgendeiner Weise gefährdeter bin als üblich. Das bedeutet, dass ich täglich an meiner Trockenheit arbeiten muss.
Aber es lohnt sich auch, aufmerksam zu bleiben.
Der Alkohol ist immer noch da draußen und er ist immer noch einen Kopf größer als ich, viele Alkoholiker hat er trotz Kapitulation trotzdem wiedergekriegt. Ich bevorzuge, meinen Gegner einzuschätzen und ihm keine Gelegenheit zu geben, zuzuschlagen.

Lg. Hans G24h



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