12 Traditionen / Hans

Die 12 Traditionen der AA aber meine Gedanken dazu.

Alles nur Empfehlungen die dir auf deinen Weg in der Gruppe das Miteinander leichter machen. Wer die zwölf Traditionen nicht einhält, sägt an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. Viele AA Freunde kümmern sich wenig um die Traditionen. Sie fühlen sich in der Gruppe wohl, weil sie einen Ort gefunden haben, wo sie bleiben können, wenn es ihnen gefällt, und wieder gehen können wenn es ihnen nicht gefällt. Sie dürfen zuhören aber auch alles von der Leber reden, ohne gleich lästige Ratschläge zu bekommen. Sie können sich entspannen und gehen beruhigt und zufrieden nach Hause. Wenn der Gruppensprecher einmal eingreifen muss, weil jemand die Gruppe stört, so halten sie das nicht für notwendig. Da hört man gerne von ihnen das stört mich nicht oder der geht ja wieder und Ähnliches mehr. Sie fragen sich kaum, wer oder was für ein solches Klima, in der Gruppe sorgt. Warum man sich da so daheim fühlen kann. Eine Gruppe wäre nach Jahren nicht mehr das, was sie heute ist, wenn nicht die Traditionen eingehalten würden. Die Traditionen können sich nicht von selbst einhalten, es müssen Menschen da sein, die das besorgen. Die Traditionen sorgen für die Einigkeit der AA. Wir müssen wachsam sein sagt Bill, damit diese Einigkeit nicht verloren geht. Die Traditionen sind nicht erfunden worden, sie sind aus der Erfahrung herangewachsen. In den ersten Jahren der AA mussten unsere AA- Freunde viel aus ihren Fehlern lernen und viele Prüfungen durchhalten. Je genauer wir die Traditionen einhalten, umso wohler werden wir uns in der Gruppe fühlen und umso mehr Alkoholiker werden in der Gruppe genesen.

1. Tradition

Unser gemeinsames Wohlergehen sollte an erster Stelle stehen; die Genesung des Einzelnen beruht auf Einigkeit der AA. Im ersten Schritt haben wir zugegeben, dass wir den Alkohol gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten. Wir waren bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen, um uns festhalten zu können. In der Gemeinschaft der AA fanden wir unser Rettungsboot. In einem Rettungsboot ist aber kein Platz für Uneinigkeit und Streit. Da müssen alle zusammenhalten. Wir haben eingesehen, dass unser Leben und das Leben aller, die in Zukunft noch zu uns kommen werden, von der Einigkeit der Gruppe abhängen. Wir werden deshalb wachsam sein, das niemand unserer Gruppe Schaden zufügt oder sie gar zerstört. Wenn ein betrunkenes Mitglied den Ablauf des Meetings stört, werden wir es bitten, zu gehen und wieder zu kommen, wenn es in einer besseren Verfassung ist, um unsere Botschaft zu verstehen. Auch dem Alkoholiker, der gerne das große Wort führt, zu oft und zu lange redet, werden wir behutsam darauf aufmerksam machen, dass andere auch gerne zu Wort kommen möchten. Jeder von uns kann in die alte Gewohnheit zurückfallen, die Inventur anderer zu machen, anstatt die eigene. Wenn dass zur Gewohnheit wird, und Kritik an den anderen noch dazu kommt, dann sind wir wirklich dabei, den eigenen Ast, auf dem wir sitzen, abzusägen. Wir sollten dankbar sein, wenn der Gruppensprecher uns darauf aufmerksam macht. Durch die regelmäßige Teilnahme und reges mittun stärke ich die Gruppe. Der beste Beitrag zum Meeting ist immer das erkennen der eigenen Fehler. Wir können mitwirken die Gruppe zu beleben und zu stärken, wenn wir bereit sind, eine führende Stelle zu übernehmen. Bequemlichkeit, Nachlässigkeit, Schlamperei schadet nicht nur uns selbst sondern auch der Gruppe. Wir sollten nicht nur Meetings besuchen, sondern uns als ein Teil der Gruppe fühlen. Diese Zugehörigkeit sollten wir auch außerhalb des Meetings spüren. Von Zeit zu Zeit sollte die Gruppe eine Gruppen Inventur machen, um die Fehler, die gemacht wurden, herauszufinden. Wir müssen uns fragen, welcher Geist in der Gruppe herrscht, ist sie aktiv im 12. Schritt?. Nur in einer aktiven, lebendigen Gruppe fühlen wir uns wohl.

2. Tradition

Für den Sinn und Zweck unserer Gruppe gibt es nur eine höchste Autorität – einen liebenden Gott, wie Er sich in dem Gewissen unserer Gruppe zu erkennen gibt. Unsere Vertrauensleute sind nur betraute Diener; sie herrschen nicht. Wenn Unklarheiten in der Gruppe herrschen, dann entscheiden, nach ausreichender Diskussion, die Mitglieder der Gruppe durch Abstimmung. Eine Mehrheitsentscheidung ist dann das Gruppen Gewissen. Die höhere Macht, die wir uns selbst im ersten Schritt gewählt haben, zeigt sich im Gruppen gewissen. Wenn wir jemand für eine leitende Funktion wählen, sei es als Gruppensprecher, Kassier oder Schriftführer, so wird ihm lediglich die Möglichkeit zum Dienen gegeben. Sie haben oft die undankbare Aufgabe, die gewöhnlichen Arbeiten zu verrichten, damit ein Meeting ordnungsmäßig verläuft. Ein Diener gibt keine Ratschläge, wenn er nicht gefragt wird, er fällt auch keine Urteile über andere. Er ist auch nicht dazu da, Probleme zu lösen, sondern der Gruppe zu dienen. Meistens helfen erfahrene Mitglieder dann den Neuen, sich mit der Gruppenarbeit zu Recht zu finden. Sie ziehen sich dann zurück, wenn der Neue in der Lage ist, als Gruppensprecher der Gruppe zu dienen. Durch regelmäßige Abwechslung der Ämter wird jedem Gelegenheit gegeben, der Gruppe zu dienen und sein Interesse an der Gruppe wach zu halten. Jeder Vertrauensmann kann prompt abgesetzt werden, wenn er versuchen sollte, Befehle zu erteilen und nach seinen Belieben Angelegenheiten zu regeln. Die Gruppe kann ihn auch absetzen, wenn er sein Amt nicht nach Vereinbarung abgeben will. Die Traditionen der AA sind weniger Vorschriften, noch Regeln oder Gesetze, sie sind viel mehr Empfehlungen. Wir befolgen sie aber gerne, weil wir so eine gesunde, wirksame und lebendige Gruppe aufbauen können. Aus dieser Gruppe können wir dann alle Kraft und Hoffnung schöpfen. Auch einen Diener kann man dann und wann Anerkennung geben, wenn er es gut macht. Nur zu oft, werden die Diener als selbstverständlich hingenommen und auch ihre Arbeit, die sie leisten, kleine Aufmerksamkeiten würden ihr dienen leichter machen.

3.Tradition  

Die einzige Voraussetzung für die AA-Zugehörigkeit ist der Aufrichtige Wunsch mit dem Trinken aufzuhören. Jede Organisation hat das Recht Aufnahmebedingungen für Ihre Mitglieder aufzustellen. Warum tun das die Anonymen Alkoholiker nicht? Es ist eine sehr weise Entscheidung die Sie getroffen haben. Ein Alkoholiker trägt ja schon schwer an seiner Krankheit. Wenn AA Forderungen an sie stellen würden, dann würde der Alkoholiker nicht daran denken, bei AA-Hilfe zu suchen. Der Wunsch mit dem Trinken aufzuhören genügt um Mitglied der Anonymen Alkoholiker zu werden. Niemand kann dir die Mitgliedschaft verweigern, auch dann nicht, wenn du es nicht schaffst, trocken zu werden. Du bist Mitglied wenn du dich als solches erklärst: Ich heiße H…..und bin ein Alkoholiker Wer vom Trinken aufhören will, darf auch die AA Meetings besuchen. Ob wer den Tiefpunkt erreicht hat oder nicht entscheidet einer nur selber, niemand sonst. Wir können uns die Alkoholiker nicht aussuchen, wir können sie nur einladen, wir können die Botschaft nur an sie weitergeben. Der neue soll sich Wohlfühlen dann kommt er gerne wieder.

4.Tradition

Jede Gruppe sollte selbständig sein, außer in Dingen, die andere Gruppen oder die AA als Ganzes angeht. Der Alkoholiker kann nur freiwillig und in Freiheit den Alkoholismus zum Stillstand bringen. Auch eine Gruppe von Alkoholikern muss frei und in Freiheit ihre Angelegenheiten regeln, und ihre Schwierigkeiten lösen können, nur dann wird die Gruppe leben und gedeihen. Der Alkoholiker mag es nicht, wenn man sich in seine Angelegenheiten einmischt, ihm Ratschläge erteilt oder Vorschriften macht. Nicht anders ergeht es der Gruppe. Einmischungen von außen, gleich vom wenn auch immer mag die Gruppe nicht. Eine Gruppe ist nur arbeitsfähig und gesund, wenn sie selbst Verantwortung tragen kann. Die AA haben mehr aus ihren eigenen Fehlern gelernt, als durch all die gut gemeinten Ratschläge von außen. Wie das einzelne Mitglied, so kann auch die Gruppe viele Fehler und Schicksalsschläge ertragen. Eine Gruppe aber darf nichts tun, was AA als Ganzes schadet. Die Gemeinschaft als Ganzes ist immer dann betroffen, wenn eine Gruppe an die Öffentlichkeit tritt. Aussagen in einer öffentlichen Veranstaltung oder wenn jemand im Radio oder TV spricht, wird von den Zuhörern nicht einen einzelnen Mitglied oder einer Gruppe, sondern den Anonymen Alkoholikern zugeschrieben. Solche öffentlichen Arbeiten sollten immer vorher in der Gruppe besprochen werden. Die Gruppe soll sich an die 12 Traditionen halten. Natürlich ist die Auslegung oft recht unterschiedlich und soll von Fall zu Fall abgesprochen werden, wie man am besten vorgeht. Dies betrifft unsere gemeinsame Arbeit im Krankenhäuser und anderen öffentlichen Gebäuden. Wer größere Reisen gemacht hat und verschiedene AA-Gruppen an den Meetings teilgenommen hat, wird feststellen müssen, das er überall, nicht als Fremder, sondern einer von ihnen aufgenommen wurde. Denn jede Gruppe hat nur einen Zweck, den Mitgliedern einen Ort zu geben, wo sie sich wohlfühlen können. Wo sie sich zu Hause fühlen können, wo sie zuhören oder aussprechen können.

5. Tradition

Die Hauptaufgabe jeder Gruppe ist, unsere AA-Botschaft zu Alkoholiker zu bringen, die noch leiden. Hier wird hervorgehoben, dass überwiegend die Gruppe und nicht das einzelne Mitglied sich um den leidenden Alkoholiker kümmern soll. Die AA ist nicht Sache eines Einzelnen sondern der Gruppe. Wir sind keine Solosänger sondern wirken besser im Chor, hat jemand einmal gesagt. Die Erfahrung lehrt auch, dass so mancher Alleingang im 12. Schritt im Rückfall geendet hat. Wenn es der Hauptzweck einer Gruppe ist, die Botschaft weiterzugeben an Alkoholiker, die noch leiden, dann bedeutet das, dass wir in erster Linie die Gruppe durch unsere Mitarbeit gesund erhalten. In der Gruppe findet dann, der noch leidende Alkoholiker einen Ort wo er sich wohlfühlen kann, wo er Alkoholiker trifft, die er als Alkoholiker versteht. Je angenehmer, je toleranter, je ehrlicher, je verständlicher er die Gruppe findet, umso eher wird er bleiben, und so leichter wird er die Botschaft verstehen. Die 5. Tradition lässt völlig frei und offen, was der noch leidende Alkoholiker aus der Botschaft macht. Es heißt, die Botschaft weitergeben aber es heißt nicht, den Alkoholiker zu überreden, die Botschaft anzunehmen. Auch als Gruppe sind wir Machtlos den Alkohol gegenüber, und wir können lediglich die Botschaft weitergeben. Die Gruppe ist kein Krankenhaus, wo die körperlichen Schäden geheilt werden. Wir sind auch keine Psychologen, wo Ehen gekittet werden, dazu sind andere Stellen zuständig. Wenn wir in ein Krankenhaus gehen, die Alkoholiker, die dort behandelt werden über AA zu informieren, dann ist es wiederum die Gruppe, die eine kontinuierliche Weitergabe der Botschaft eher garantieren kann, als der Einzelne. Die Gruppe hat mehrere Mitglieder sodass ein anderes einspringen kann, wenn ein Mitglied ausfällt. Wenn wir die Botschaft weitergeben, sollten wir keine Erwartungshaltung in den noch leidenden Alkoholiker wecken, dem wir die Botschaft bringen. Wir sollten das tun, was wir können, und überlassen alles übrige der Höheren Macht, wie wir sie verstehen.

 6.Tradition

Eine AA Gruppe sollte niemals irgendein außenstehendes Unternehmen unterstützen, finanzieren oder mit dem AA Namen decken, damit uns nicht Geld – Besitz und Prestige Probleme von unseren eigentlichen Zweck ablenken. Wir haben im AA Programm etwas Wunderbares entdeckt, das uns nicht nur hilft, ein nüchternes sondern auch ein zufriedenes Leben zu führen. Es liegt nun nahe, dass wir dieses Gedankengut nicht nur an Alkoholiker weitergeben möchten. Das AA Programm ist für mich da, und ich sollte mich hüten, es anderen zu predigen. Sie würden mich nicht verstehen. Sie könnten höchstens denken, der soll bei seiner eigenen Tür kehren. Nur wenn ich das AA- Programm an mir selbst anwende, habe ich Aussicht, dass auch andere es tun könnten. Wir wollen auch keine Wohltäter der Menschen sein. Wenn wir einen Alkoholiker helfen, helfen wir in erster Linie uns selber. Jeder, der meint den Missionar zu spielen, setzt seine eigene Nüchternheit aufs Spiel. Natürlich steht es jedem Alkoholiker frei was er den Neuen vermittelt. Als AA-Mitglied soll es uns nicht hintern, mit Ärzten, Seelsorgern und Sozialhelfern zusammenzuarbeiten, aber wir wollen und können uns nicht an ihre Hilfsaktion anschließen. Wir sollten uns auch hüten voreilige Kritiken solcher Hilfsaktionen zu üben. Natürlich machen sie Fehler, aber wie wir das meiste aus unseren Fehlern gelernt haben, können auch sie aus ihren Fehlern lernen. Wir können und sollten diesen Helfern Mut machen, ihnen Anerkennung geben. Auch sie brauchen beides. Wir sollten uns auch immer bewusst sein, das Fachleute, Seelsorger, Ärzte und Sozialhelfer helfen können, wo wir nicht zu helfen imstande sind. Nur wenn jeder auf seinen Posten steht, werden wir was erreichen. AA braucht Geld, aber keine Reichtümer, um ihre Botschaft weiterzugeben. Die Hutsammlungen sind nicht für wohltätige Zwecke, sondern für die laufende Ausgaben der Anonymen Alkoholiker gedacht.

7. Tradition

Jede AA-Gruppe sollte sich selbst erhalten und von außen kommende Unterstützung ablehnen. Alkoholiker sollten sich selbst erhalten??? Wer hat je so etwas gehört!!! Doch wir sind überzeugt, dass wir so sein müssen. Dieser Grundsatz ist ein Beweis für den tiefen Wandel, den AA in uns bewirkt hat. Viele von uns haben sich gerne zu einen Glas Wein einladen lassen. Viele von uns sind gerade des Geldes wegen in Alkoholabhängigkeit geraten. Es ist ein Teil unserer Genesung, selbständige, verantwortungsbewusste Menschen zu werden. Unsere Gemeinschaft weist Unterstützung von außen zurück, weil wir damit unsere Selbständigkeit und Unabhängigkeit Gefährten würden. AA braucht nicht viel Geld. Für unsere Auslagen können wir selber aufkommen. Wir brauchen keinen gratis Gruppenraum. Wo eine Gruppe kostenfrei zu Gaste ist, muss sie sich Vorschriften machen lassen. Besser in einen billigen Raum frei sein, als in einen schönen geschenkten Lokal abhängig zu sein. Es ist auch unnötig wenn AA-Freunde Einladungsschreiben oder sonstige AA-Literatur an ihren Arbeitsplatz gratis fotokopieren. Lasst uns lieber nicht so geizig mit unserem Geld bei der Hutsammlung sein. Wir geben es ja für unsere Nüchternheit aus. Wenn AA funktionieren will, dann braucht es Geld, es fallen ja laufende Ausgaben an. Die Gruppen wissen, dass unsere anderen Dienststellen auch Geld brauchen. Auch für Gruppen neu Gründungen wird immer wieder Geld gebraucht. Wer aber Geld an die Regional Gruppen abliefert tut das freiwillig. Wenn wir 20% von der Hutsammlung an die Region abliefern dann tun wir auch das freiwillig, niemand kann dazu gezwungen werden. Es waren die Reichen, die die Vorteile, Ja Notwendigkeit dieser 7. Tradition erkannten. Rockefeller ein Freund der AA sagte wörtlich: Ich fürchte, GELD würde diesen wunderbaren Verein der AA nur verderben. Wir dürfen auch der Gesellschaft zeigen, dass wir sehr wohl imstande sind, unserer eigenes PROGRAMM selbst zu finanzieren.

8. Tradition 

Die Tätigkeit in AA sollte immer ehrenamtlich bleiben, jedoch dürfen unsere zentralen Dienststellen Angestellte beschäftigen. Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr es weitergeben. Dieser Grundsatz soll unser Handeln bestimmen, wenn wir die AA Botschaft an andere weitergeben. Geholfen kann nur dann werden, wenn die Bereitschaft zu helfen auf unserer Seite ist, und der Wunsch sich helfen zu lassen beim Alkoholiker vorhanden ist. Bill hinterließ uns ein Vermächtnis: Wenn irgendwo irgendein Alkoholiker um Hilfe ruft, so sei bereit, ihm deine Hand zu reichen. Auf echte Bereitschaft kommt es an. Diese Bereitschaft brauchen wir auch bei den heutigen Meetings. Wir brauchen die Bereitschaft zuzuhören aber auch die Bereitschaft unsere Lebensgeschichte zu erzählen. Für solche Hilfe nehmen wir keine Bezahlung entgegen. Wir haben keine vollbeschäftigte und bezahlte Alkoholiker, die im 12. Schritt arbeiten. Einen Trinker kann man nicht berufsmäßig trocken legen. Wir haben den Nicht Alkoholiker etwas voraus. Wir sprechen mit dem Hilfesuchenden die gleiche Sprache. Viele Hilfsaktionen haben das erkannt und sie bemühen sich Alkoholiker als Voll beschäftige Angestellte in ihren Dienst zu nehmen. Eine ganze Reihe von Alkoholiker ist als Sozialhelfer, Therapeuten, Fachberater tätig. Aber keiner von ihnen als Anonymer Alkoholiker angestellt. Jeder von ihnen arbeitet als Fachmann mit Spezial wissen. Die Kraft dazu holt er sich in einer AA –Gruppe. Sie alle arbeiten nicht im Auftrag der AA, sondern im Auftrag einer anderen Intuition und werden auch von ihr bezahlt. Auch die AA kann Alkoholiker und Nichtalkoholiker beschäftigen. Ihre Arbeit hat aber dann nichts mit dem 12. Schritt zu tun. Das ist ein harter Job, der ordentlich bezahlt werden muss. Es gibt arbeiten, die durch Dienststellen getan werden müssen: Herstellen und Vertrieb von Literatur einschließlich Monatszeitschrift DACH. Die Besetzung von Kontaktstellen zur Annahme und Bearbeitung von Hilferufen und anderen mehr. Die Arbeit in der AA kann nicht mehr mit freiwilligen Kräften allein bewältigt werden, es braucht voll beschäftige Angestellte auch. Umsonst habt ihr empfangen – umsonst sollt ihr geben. Dieser Grundsatz der achten Tradition sollte unser Handeln bestimmen, wenn wir in Sinne des zwölften Schrittes die Botschaft an Alkoholiker weitergeben. Als wir am Ende und ohne Hoffnung waren, erfuhren wir durch andere von AA. Sie bewiesen durch ihre Haltung und ihr Leben, dass es eine Lösung gibt. Sie teilten uns ihre Erfahrung mit, und wir brauchten keinen Sehnt zu bezahlen. Gib es einfach weiter, so wie es an dich weitergegeben wurde. !

9. Tradition

AA selbst sollte niemals organisiert werden. Jedoch dürfen wir Dienst Ausschüsse und Komitees bilden, die denjenigen verantwortlich sind, welchen sie dienen Jeder Staat, jede Kirche, politische Parteien und selbst Wohltätigkeitsvereine haben das Recht, Gesetze oder Regel für ihre Mitglieder aufzustellen. Die Macht zu lenken und zu reagieren gehört wesentlich zu jeder Organisation. Und dennoch bilden die AA eine Ausnahme. Weder die allgemeine Dienststelle, noch die Kontaktstelle oder eine Regionalgruppe kann einem Mitglied oder einer Gruppe nur eine einzige Weisung geben. Im Rahmen einer Regionalgruppe werden Arbeitsmeetings abgehalten, auf denen Arbeiten in den Krankenhäusern koordiniert werden. Öffentliche Informationsmeetings werden arrangiert. Bei diesen Arbeiten wird gewöhnlich einer gewählt, der für die Durchführung verantwortlich ist. Er hat es oft nicht leicht, denn auch er kann einem Mitglied keine Weisungen geben. Erfüllt er aber seine Aufgabe nicht, so er ermahnt werden, man wird es sich überlegen, ihm wieder eine solche Aufgabe anzuvertrauen. Außerdem wählt die Intergruppe auch einen Nichtalkoholiker, der dann in den Meetings der Intergruppe teilnimmt Besonders in der Öffentlichkeit kann ein Nichtalkoholiker oft von großer Hilfe sein. Außenstehende meinen, eine Gemeinschaft ohne strenge Regeln könnte nicht bestehen. Diese übersehen aber etwas, was sich nur in der AA vorfindet, nämlich wenn ein Mitglied nicht nach besten Kräften, die von AA vorgeschlagenen 12 Schritten für seine Genesung befolgt, der gefährde seine Nüchternheit. Nicht anders ergeht es der Gruppe, die sich nicht an die Traditionen hält. Sie kann erwarten, sich aufzulösen und zugrunde zu gehen. Wir befolgen solche Grundsätze einfach deswegen, weil wir ein nüchternes und zufriedenes Leben führen wollen. Die Gruppe ist unser Rettungsboot, deswegen sind wir auch sehr interessiert, dass sie gut funktioniert, und das kann sie nur wenn die Traditionen befolgt werden. Wir befolgen die Traditionen gerne und freiwillig, wie sie zu unserem Wohle gemacht wurden. Die neunte Tradition regelt auf den ersten Blick eine reine Sachfrage. Aber bei näheren Hinsehen beinhaltet sie den Aufruf zu brüderlichem ZUSAMMENSTEHEN aus dem Geist, der aus den zwölf Schritten des AA-Programms spricht.

10. Tradition 

AA nimmt niemals Stellung zu Fragen außerhalb ihrer Gemeinschaft, deshalb sollte der AA Name niemals Öffentlichen Fragen verwickelt sein.Im Namen der AA niemals in Öffentlichen Streitfragen Stellung nehmen, ist weniger eine Tugend als vielmehr ein Gebot des Selbstschutzes. Unsere Gemeinschaft würde zugrunde gehen, wenn sie sich in Streitfragen über Alkoholismus, über dessen Ursachen oder Behandlungsmethoden einlassen würde. Ob es dann angenommen wird oder nicht, steht nicht in unserer Macht. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn wir in Krankenhäuser eingeladen werden, Meetings abzuhalten oder Alkoholkranken über unser Programm zu informieren. Wenn sich die Alkoholkranken, zu recht oder unrecht, über die dortige Behandlung beklagen, haben wir kein Recht für sie oder der Anstalt Partei zu ergreifen. Nach den Meetings sollten wir die Anstalt unverzüglich verlassen, und uns nicht in ein Gespräch mit Ärzten oder Pfleger einlassen. Der Kranke würde gleich den Verdacht schöpfen, dass wir nicht ihm, sondern mit den Anderen Kontakt halten. Wenn der Alkoholkranke herausfindet, dass wir uns über sein Befinden, die Frau oder den Arzt befragen, haben wir sein Vertrauen verloren. Für uns ist es das AA Programm das denkbar beste Genesungsprogramm, aber wir dürfen nicht vergessen, dass andere nicht so denken. Wir bieten freiwillig und ohne Zurückhaltung unser Programm an. Wir freuen uns, wenn es angenommen wird, haben aber auch Verständnis, wenn es abgelehnt wird. Die bewusste Zurückhaltung unserer Gemeinschaft bei Öffentlichen Auseinandersetzungen besagt aber nicht, dass wir nicht unsere persönliche Meinung in der Öffentlichkeit vertreten könnten. Viele von uns haben sich ein Fachwissen über Alkoholismus erworben. Wenn wir aber in der Öffentlichkeit diskutieren, tun wir das im Namen der AA. Sind wir aber unter uns, dass sollten wir frei unsere Meinung heraus sagen, das gehört zu unserer Meinungsbildung und ist ein wichtiger Teil unserer Genesung Programms.

11. Tradition

Unsere Beziehung zur Öffentlichkeit stützt sich mehr auf Anziehung als auf Werbung. Deshalb sollten wir auch gegenüber Presse, Film und Fernsehen stets unsere Anonymität wahren. Wir ziehen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit durch unser Beispiel an und lassen diese von sich aus unsere Sache an die Öffentlichkeit bringen. Jeder einzelne von uns wirbt mit seiner Nüchternheit für die Gemeinschaft der AA. Unsere Angehörigen, Ärzte oder Bekannten, die beobachten können, wie wir ein neues Leben aufbauen, werden auch andere noch leidende Alkoholiker auf unsere Gemeinschaft aufmerksam machen. Wir können warten bis die Presse Fernsehen, Radio unsere Sache verbreitet. Diese Erwartung erfüllt sich immer wieder in einem ganz unglaublichen Maße. Anlässlich eines Öffentlichen Meetings werden wir aber aus unserer stillen Arbeit herausgehen und werden dort unsere Lebensgeschichte erzählen und in die Öffentlichkeit über unser Genesungsprogramm informieren. Auch Ärzte Angehörige haben dort Gelegenheit, ihre Meinung über das AA Programm zu äußern. Wir informieren die Öffentlichkeit durch unsere Streuliteratur mit der wir nicht geizig sein sollten. Wir beantworten Fragen über die AA sachlich und ohne uns zu rühmen. Wir verzichten zwar nicht auf Werbung, aber wir überlassen sie anderen, die es besser können als wir. Für Werbung fehlt uns jede Voraussetzung. Wer sich zu unseren Programm hingezogen fühlt, bei dem hilft keine Überredung. Auch uns hätte keiner werben können, ohne nicht gleich Abwehrreaktionen hervorzurufen. Angeworbene Mitglieder kann die Gruppe auch nicht verkraften. Die elfte Tradition ist mehr als eine Anweisung für den Umgang mit der Öffentlichkeit. Sie mahnt uns, persönlichen Ehrgeiz und Geltungsdrang nicht aufkommen zu lassen, sondern in Demut zuzugeben, dass es die Höhere Macht ist, die uns die Nüchternheit gegeben hat. Wir können nicht die Nüchternheit weitergeben, sondern nur die Botschaft, dass es eine Hilfe bei den Anonymen Alkoholikern gibt. UMSONST HABEN WIR EMPFANGEN; UMSONST WOLLEN WIR ES WEITERGEBEN. Diese Tradition lehrt uns, dass wir keinen Grund haben, stolz oder überheblich zu sein.

12. Tradition

Anonymität ist die geistige Grundlage aller unserer Traditionen, die uns immer daran soll, Prinzipien über Personen zu stellen. Mein Name ist Hans ich bin Alkoholiker. Dieses demütige Bekenntnis ist uns Alkoholiker anfangs sogar in einer kleinen Gruppe schwer gefallen. Es war nur möglich, weil wir wussten, dass wir anonym bleiben durften. Wir wussten, dass weder unser Name noch die Tatsache, dass wir Alkoholiker sind an die Öffentlichkeit dringen wird. Mein Name ist N.N. ruft stolz und breitschultrig ein anderer Alkoholiker seinen Zuhörer zu. Er ist stolz, dass er durch seine Willenskraft, das Trinkproblem in Griff bekommen hat. Wir merken gleich, wenn zwei das Gleiche sagen, ist es noch lange nicht das Gleich Anonymität ist ein Schutz für jedes einzelne Mitglied in der Gruppe. Ohne diesen Schutz wären wir wahrscheinlich gar nicht zu AA gekommen oder gar nicht geblieben. Die Anonymität macht in der Gruppe alle gleich. Die Reichen und die Armen, den Arbeiter und Arbeitgeber, die Männer und die Frauen. Wir interessieren uns nicht, was hinter einen Namen steht. Ohne diese Voraussetzung wäre ein Gruppengespräch wohl nicht möglich. Weil wir aber dieses offene Gespräch brauchen, gleich ob der Zuhörer Maurer, Rechtsanwalt, Hausfrau oder Verkäuferin ist, deshalb ist die Anonymität eine Grundvoraussetzung für meine und deine Gesundheit. Eine große Gefahr besteht immer darin, dass man über den Neuen etwas wissen möchte, welchen Beruf er ausübt, woher er ist ect. Wer sich zu solchen Fragen verleiten lässt, wird das unredlich erworbene Wissen auch nicht für sich behalten können. Besonders in den Nachmeetings bei einer Tasse Kaffee vergisst man da gerne auf die Anonymität. Aus übergroßen Glück über die erlangte Nüchternheit möchten wir das AA Programm an allen Straßenecken ausposaunen. Durch bescheidenes Zurückhalten über den Erfolg der AA, machte sich AA einen guten Namen. Wer für die AA großrednerisch wirbt, schadet der AA. Im Prinzip ist die Grundhaltung der Anonymität eine sehr demütige Haltung. Anonym heißt, bei sich behalten, wer bei den Meetings ist, und was dort geredet wird und immer DEMÜTIG bleiben.

Ich hoffe meine Gedanken bringen dir auf deinen Weg ein Stück weiter.

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